Das Stadtgericht Petropawlowsk-Kamtschatski der Region Kamtschatka wird voraussichtlich am 24. November 2020 a seine Entscheidung im Fall von Bruder Sergei Ledenjow bekannt geben. Ihm droht eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren.

Sergei Ledenjow

• Geburtsjahr: 1974 (Ossora, Region Kamtschatka)

• Lebenslauf: Eines von sechs Kindern; zeichnet und fotografiert gern; arbeitet im Baugewerbe als Maurer und Fliesenleger; dachte vor seinem Studium mit Zeugen Jehovas, die Bibel sei unwissenschaftlich und veraltet; Heirat mit Anna 2017; wie Anna sagt, wurde Sergei durch das Anwenden biblischer Grundsätze ein ruhiger, fürsorglicher und liebevoller Ehemann

Eine Gruppe maskierter und bewaffneter Einsatzkräfte der Polizei drang am 2. Dezember 2018 in die Wohnung von Bruder Ledenjow in Petropawlowsk-Kamtschatski ein. Er wurde festgenommen und bezichtigt, gegen Artikel 282.2 des russischen Strafgesetzbuches verstoßen zu haben. Das Strafverfahren begann am 28. November 2019.

Das Stadtgericht Petropawlowsk-Kamtschatski der Region Kamtschatka verwies den Fall am 12. Dezember 2019 zurück an die Staatsanwaltschaft. Das geschieht üblicherweise, wenn das Gericht erhebliche Mängel bei der Anklage feststellt, wie zum Beispiel einen Mangel an Beweisen. Allerdings entschied eine höhere Instanz am 4. Februar 2020, das Verfahren weiterzuführen. In einer darauffolgenden Anhörung wurden Bruder Ledenjows Frau und eine weitere Schwester befragt und dabei unter Druck gesetzt, Falschaussagen gegen Bruder Ledenjow zu machen. Schwester Ledenjow und die andere Schwester weigerten sich konsequent, dies zu tun.

Auch die Verwandten von Bruder Ledenjow, die keine Zeugen Jehovas sind, können nicht verstehen, warum er wegen seines Glaubens verfolgt wird.

Wir beten für Bruder und Schwester Ledenjow, während sie auf das Urteil warten. Und wir sind überzeugt, dass Jehovas Geist auf ihnen ruht (1. Petrus 4:14)