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Bruder Sergei Klimow in einer Zelle im Gerichtssaal im Mai 2019

11. NOVEMBER 2019
RUSSLAND

Russland: Gericht verurteilt Bruder Klimow zu sechs Jahren Haft, härtestes Urteil seit Verbot von 2017

Russland: Gericht verurteilt Bruder Klimow zu sechs Jahren Haft, härtestes Urteil seit Verbot von 2017

AKTUALISIERT | Russisches Kassationsgericht weist Rechtsmittel zurück

Am 27. Januar 2022 wies das Achte Kassationsgericht der allgemeinen Gerichtsbarkeiten das im Fall von Bruder Sergei Klimow eingelegte Rechtsmittel zurück. Er bleibt in Haft.

Am 5. November 2019 wurde Bruder Sergei Klimow vom Oktjabrski-Bezirksgericht in Tomsk zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt. Nur Dennis Christensen hat eine ähnlich lange Strafe erhalten. Allerdings hat das Gericht in Bruder Klimows Fall zusätzliche Auflagen beschlossen. Damit ist dieses Urteil das härteste gegen einen unserer Glaubensbrüder seit dem Verbot durch das Oberste Gericht im Jahr 2017.

Bruder Sergei Klimow wurde am 3. Juni 2018 verhaftet, nachdem Vollzugsbeamte, darunter auch Beamte einer Spezialeinheit, in 2 Wohnungen von Zeugen Jehovas eingedrungen waren. Rund 30 Brüder und Schwestern wurden zur Befragung gebracht. Eine der Schwestern war 83 Jahre alt. Bis auf Bruder Klimow wurden alle wieder entlassen. Gegen ihn wurde Strafanzeige erhoben und ein Gericht ordnete eine Untersuchungs­haft von 2 Monaten an. Die Untersuchungs­haft wurde sieben Mal verlängert. Dadurch ist er schon seit einem Jahr und fünf Monaten in Haft, getrennt von seiner Ehefrau und Familie – und das noch vor Antritt seiner 6-jährigen Freiheitsstrafe.

Die Anwälte von Bruder Klimow werden gegen diese Gerichts­entscheidung Rechtsmittel einlegen. Zusätzlich wurde am 20. August 2018 wegen seiner Untersuchungs­haft beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte die Beschwerde Klimow gegen Russland eingereicht.

Im Jahr 2019 war ein Anstieg von Razzien, Festnahmen und Inhaftierungen in Russland zu beobachten. Trotzdem bewahren unsere Brüder ihren Glauben und ihren Mut. Auch uns macht es Mut zu sehen, wie Jehova das große Vertrauen unserer Brüder in ihn segnet (Psalm 56:1-5, 9).