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Schwester Irina Lochwizkaja

29. MÄRZ 2021
RUSSLAND

Schwester Irina Lochwizkaja bleibt stark trotz drohender Verurteilung

Schwester Irina Lochwizkaja bleibt stark trotz drohender Verurteilung

AKTUALISIERT | Russisches Gericht weist Rechtsmittel zurück

Am 16. November 2021 hat das Gericht der Jüdischen Autonomen Oblast das Rechtsmittel im Fall von Schwester Irina Lochwizkaja zurückgewiesen. Die ursprünglich gegen sie verhängte Strafe wird damit rechtskräftig. Sie wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht inhaftiert.

Am 19. Juli 2021 verurteilte das Bezirksgericht Birobidschan der Jüdischen Autonomen Oblast Schwester Lochwizkaja zu einer Bewährungsstrafe von zweieinhalb Jahren.

Kurzbiografie

Irina Lochwizkaja

  • Geburtsjahr: 1962 (Iswestkowy, Jüdische Autonome Oblast)

  • Biografie: Ihr Vater starb, als sie 6 Jahre alt war; Hobbys als Kind: Tanzen, Theaterspielen, Stricken, Basketball und Volleyball

    Die biblische Hoffnung auf eine Auferstehung der Toten berührte sie tief; 1993 Taufe; Ehemann starb sieben Monate nach ihrer Taufe; sie musste ihren 7-jährigen Sohn Artur daher allein aufziehen

Fallgeschichte

Am 6. Februar 2020 wurden Schwester Irina Lochwizkaja und sechs weitere Schwestern in Birobidschan wegen „extremistischer“ Aktivitäten angeklagt. Insgesamt wurden 19 Strafverfahren gegen 22 Zeugen Jehovas aus der Region eingeleitet, darunter auch Irinas Sohn Artur und seine Frau Anna.

Die Gerichts­verhandlungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt; auch Pressevertreter und Angehörige wurden nicht zugelassen. Irinas Antrag, den Fall öffentlich zu verhandeln und an die Staatsanwalt­schaft zurückzuverweisen, wurde abgelehnt.

Irinas andauernde Probleme wirken sich inzwischen auf ihre körperliche und emotionale Gesundheit aus. Weil sie Jehova durch das Gebet und das Bibelstudium nahe geblieben ist, konnte sie durchhalten. Sie erzählt: „Jehova hat mir geholfen, gute Gewohnheiten zu entwickeln: Die Bibel nicht nur zu lesen, sondern dabei richtig in die Tiefe zu gehen.“ Wenn sich ihre Ängste negativ auf ihre Studien­gewohnheiten auswirkten, unternahm sie sofort etwas. Sie sagt: „Ich habe intensiv zu Jehova gebetet und mir vorgenommen, wieder gründlich zu studieren. Jehova hat mich gelehrt, nicht so sehr an mich selbst, sondern mehr an andere zu denken.“

Irina konzentriert sich darauf, anderen zu helfen, die mehr Unterstützung und Ermunterung brauchen als sie. Das schließt interessierte Personen und ihre Glaubensbrüder und -schwestern ein. Sie erklärt: „Wenn ich an andere denke, bleibt keine Zeit, um mich selbst zu bemitleiden oder mir übermäßig Sorgen zu machen.“

Auch die Versammlung hat Irina Mut gemacht, vor allem die Ältesten. Sie erzählt: „Obwohl sie selbst Verfolgung erleben, trösten sie mich und finden immer die richtigen Worte, um mich zu stärken. Sie sind immer für mich da und dafür bin ich ihnen sehr dankbar.“

Wir teilen Irinas Zuversicht, dass Jehova für alles sorgen wird, was sie braucht, um in dieser Prüfung auszuharren. Sie sagt: „Immer wenn ich etwas über Verfolgung gelesen habe, hab ich mich gefragt, wie ich mich in solch einer Situation wohl verhalten würde. Würde ich mich auf Jehova verlassen? Jetzt kenne ich die Antwort. Jehova wird mir helfen und ich werde mich auf ihn verlassen. Wie all seine anderen treuen Diener werde ich stark bleiben und Jehova wird mich mit seiner rechten Hand festhalten“ (Jesaja 41:10).