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26. JUNI 2017
RUSSLAND

Gemeinnützige Arbeit eines inhaftierten dänischen Staatsbürgers und anderer Zeugen Jehovas von Behördenvertretern in Russland gewürdigt

Gemeinnützige Arbeit eines inhaftierten dänischen Staatsbürgers und anderer Zeugen Jehovas von Behördenvertretern in Russland gewürdigt

Dankesworte von Vertretern der Stadt Orjol: „Als Dank für Ihre gute Tat für die Stadt und die Umwelt.“

NEW YORK: Die Versammlung (Gemeinde) von Jehovas Zeugen in der russischen Stadt Orjol erhielt am 2. Juni 2017 eine besondere Anerkennung: Behördenvertreter bedankten sich für die Teilnahme an der jährlichen Reinigungsaktion, die am 22. April 2017 stattgefunden hatte. Dabei war Müll gesammelt worden, und zwar von den Straßen Orjols und vom Ufer des Orlik, der durch die Stadt fließt. 70 Zeugen Jehovas hatten sich freiwillig gemeldet und einen ganzen Tag lang geholfen. Vertreter der Stadt übergaben ihnen als Zeichen der Wertschätzung ein kleines Geschenk und eine handgeschriebene Karte, in der es auszugsweise hieß: „Als Dank für Ihre gute Tat für die Stadt und die Umwelt.“

Aber eine Woche, bevor sich die Stadt auf diese Weise offiziell bedankte — einen Monat nach der Reinigungsaktion — wurde einer dieser Freiwilligen, Dennis Christensen (oben im Bildausschnitt zu sehen), wegen sogenannter extremistischer Aktivitäten verhaftet. Das geschah am 25. Mai, während er an einem friedlichen Gottesdienst teilnahm. Der Vorwurf der extremistischen Aktivitäten wird von den russischen Behörden genutzt, um gegen Zeugen Jehovas überall im Land vorzugehen.

Dennis Christensen bei einer früheren Reinigungsaktion der Stadt im Oktober 2011

„Wer Jehovas Zeugen kennt, ist nicht überrascht, dass Dennis Christensen und die anderen Mitglieder der Versammlung als freiwillige Helfer an der Reinigungsaktion ihrer Stadt teilgenommen haben. Sie haben schon viele Jahre lang dabei mitgemacht, sogar nachdem 2016 ihre Rechtskörperschaft aufgelöst worden war“, berichtet David A. Semonian, ein Sprecher in der Weltzentrale der Zeugen Jehovas. „Jehovas Zeugen in Orjol — und in anderen Städten weltweit — sind als vorbildliche Bürger bekannt. Daher ist es paradox, dass Dennis Christensen, ein gewissenhafter und gesetzestreuer Christ, wie ein Straftäter behandelt wird, kurz nachdem er etwas Gutes für seine Stadt getan hat und dies sogar gewürdigt wurde. Wir sind der Meinung, dass Dennis Christensen sofort freigelassen werden sollte. Er sollte seine friedliche Anbetung und seinen Beitrag zum Gemeinwohl fortsetzen dürfen, gemeinsam mit seinen Mitgläubigen.“

Zur Verhaftung von Herrn Christensen kam es fast ein Jahr, nachdem die örtliche Rechtskörperschaft der Zeugen Jehovas in Orjol am 14. Juni 2016 aufgelöst worden war. Die Vorwürfe gegen ihn wurden nicht lange nach der Entscheidung erhoben, die das Oberste Gericht Russlands am 20. April 2017 getroffen hatte. Es hatte entschieden, die Zentrale von Jehovas Zeugen in Russland (bei Sankt Petersburg) aufzulösen. Herr Christensen befindet sich immer noch in Untersuchungshaft in Orjol.

Medienkontakt:

David A. Semonian, Office of Public Information, Telefon +1 845 524 3000