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20. DEZEMBER 2017
RUSSLAND

Neue-Welt-Übersetzung bleibt in Russland verboten

Neue-Welt-Übersetzung bleibt in Russland verboten

Heute lehnte das Regionalgericht Leningrad unsere Berufung gegen die Entscheidung des Stadtgerichts Wyborg von August ab, nach der die russische Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift (NWÜ) verboten und als extremistische Publikation bezeichnet wurde. Annähernd 30 Personen waren bei der Verhandlung anwesend, darunter Vertreter der Botschaften Großbritanniens, der Niederlande, der Schweiz und der Vereinigten Staaten.

Im Verlauf der Verhandlung legte die Verteidigung mehrere Male eindeutige Beweise für die Einseitigkeit und die unqualifizierte Art des gerichtlichen Sachverständigengutachtens vor. Darin wird behauptet, dass die NWÜ keine Bibel ist, was den Weg dafür ebnet, sie für „extremistisch“ zu erklären.

Die sogenannten Sachverständigen behaupteten resolut, dass die NWÜ keine Bibel ist, weil sie sich angeblich selbst nicht so nenne. Die Verteidigung lenkte jedoch die Aufmerksamkeit auf Seite fünf der russischen NWÜ von 2007, wo es unmissverständlich heißt: „Dies ist eine neue Übersetzung der Bibel ins Russische.“ Die Verteidigung kritisierte die sogenannten Sachverständigen, die sich 287 Tage mit dem Gutachten befassten und dennoch diese schlichte Tatsache im dritten Absatz des Vorworts der NWÜ übersahen.

Bei einer Befragung verteidigte eine vom Gericht bestellte Sachverständige ihre ursprüngliche Behauptung damit, dass die NWÜ erst dann als Bibel betrachtet werden kann, wenn sie mit dem „Segen des Patriarchen“ versehen ist oder wörtlich mit einer solchen Übersetzung übereinstimmt. Die „Sachverständigen“ hatten auch Einwände gegen die Verwendung des Eigennamens Gottes, Jehova, und behaupteten, dass der Text der NWÜ bestimmte Dogmen der Kirche nicht unterstützt. Das Gericht wies jeden Antrag der Verteidigung ab, ein neues, unvoreingenommenes Sachverständigengutachten über die NWÜ zu erstellen.

Nachdem die Berufung heute zurückgewiesen worden ist, stehen unseren Brüdern innerhalb der russischen Gerichtsbarkeit keine Rechtsmittel mehr zur Verfügung und sie werden den Fall dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte vorlegen.

Jehovas Zeugen auf der ganzen Welt sind sich sicher, dass es keiner von Menschen errichteten Institution gelingen kann, das Wort Gottes auszulöschen, und dass gegenwärtige Versuche, seine Verbreitung zu verhindern, letztlich fehlschlagen werden (Jesaja 40:8).

Medienkontakt:

International: David A. Semonian, Office of Public Information, Telefon +1 845 524 3000