Die Wiederaufnahme des Predigtdienstes in der Öffentlichkeit hat überall in der Ukraine für Freude und schöne Ergebnisse gesorgt. Wie Kreisaufseher und Älteste berichten, haben sich viele Menschen gefreut unsere Trolleys wiederzusehen und sagten sogar, dass sie Jehovas Zeugen in ihrer Gegend vermisst hatten.

Tatjana gehört zur Versammlung Serhijiwka in der Oblast Odessa. Sie nahm sich vor, diejenigen zu besuchen, mit denen sie vor der Pandemie in Kontakt gestanden hatte. Sie erzählt: „Ich konnte von Anfang an sehen, wie Jehova unsere Anstrengungen, den Dienst wiederaufzunehmen, gesegnet hat.“ Einmal besuchte sie eine Frau, die vor der Pandemie ein Bibelstudium abgelehnt hatte. Jetzt wollte diese Frau gerne über religiöse Themen sprechen und war sofort zu einem Bibelstudium bereit. Tatjana sagt: „Ich muss unbedingt bei all meinen früheren Rückbesuchen vorbeischauen und jedem ein Bibelstudium anbieten!“

Jewhenij und Lilja mussten ihr Zuhause in Mariupol verlassen und leben jetzt in einem sichereren Teil des Landes. Beide beteiligen sich regelmäßig am Predigtdienst. Sie erklären, dass ihnen das hilft, nicht zu viel über ihre eigenen Probleme nachzudenken. Außerdem berichten sie: „Wir wussten, dass unser Leben nicht mehr wie früher sein würde. Es ist schwierig, ganz von vorn anzufangen, aber uns ist bewusst, dass Jehovas Hand nicht zu kurz ist. Er unterstützt uns mit seinem Geist. Und unsere Brüder helfen uns dabei, hier ein neues Leben aufzubauen.“

Auch in anderen Gegenden des Landes geben unsere Brüder ein schönes Zeugnis, indem sie Gutes tun. In Mykolajiw halfen beispielsweise einige Brüder einer internationalen humanitären Hilfsorganisation ein Warenlager zu reparieren und einzurichten. Die Brüder setzten die Wasserleitungen instand, bauten Regale auf und sortierten mehrere Tonnen Hilfsgüter ein. Als sich eine Mitarbeiterin der Organisation das Lager anschaute, war sie zu Tränen gerührt: „Mit so einem großen Einsatz hätte ich nicht gerechnet.“

Weil sich unsere Brüder und Schwestern in der Ukraine weiterhin im Dienst einsetzen und sich bemühen „Gutes zu tun“, verspüren sie trotz dieser schwierigen Umstände Freude (Galater 6:9).

Folgender Bericht mit Stand vom 13. Juli 2022 liegt uns aus der Ukraine vor. Die Zahlen stützen sich auf Berichte von Brüdern vor Ort. Da die Kommunikation im Land nur eingeschränkt funktioniert, können die tatsächlichen Zahlen höher sein.

• 42 Verkündiger sind gestorben

• 97 Verkündiger wurden verletzt

• 28 683 Verkündiger mussten ihr Zuhause verlassen

• 524 Wohnungen wurden zerstört

• 588 Wohnungen wurden schwer beschädigt

• 1 554 Wohnungen wurden leicht beschädigt

• 5 Königreichssäle wurden zerstört

• 10 Königreichssäle wurden schwer beschädigt

• 36 Königreichssäle wurden leicht beschädigt

• 27 Katastrophen­hilfskomitees (KHKs) sind in der Ukraine im Einsatz

• 52 947 Personen erhielten von den KHKs Hilfe, sicherere Unterkünfte zu finden

• 23 863 Verkündiger sind in andere Länder geflohen und werden dort von ihren Glaubensbrüdern unterstützt