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Abendmahlsfeier in einem Königreichssaal in Lwiw, wo 60 geflüchtete Brüder und Schwestern untergebracht sind

29. APRIL 2022
UKRAINE

UPDATE Nr. 7 | Ukraine-Konflikt: Brüder beweisen weiter Liebe

Über 210 000 beim Gedächtnismahl anwesend

UPDATE Nr. 7 | Ukraine-Konflikt: Brüder beweisen weiter Liebe

Dank der Hilfe Jehovas konnten unsere Brüder und Schwestern überall in der Ukraine die Feier zum Gedenken an Jesu Tod abhalten. Viele von ihnen, die in den Westen der Ukraine geflüchtet waren, besuchten die Abendmahlsfeier in Königreichs­sälen vor Ort. Die Feier fand überwiegend in kleinen Gruppen statt. Wer seine Wohnung nicht verlassen konnte, hatte die Möglichkeit, per Videokonferenz dabei zu sein.

Brüder und Schwestern feiern das Gedächtnismahl in einem Keller in Charkiw

Am Tag des Gedächtnismahls war in den meisten Landesteilen ständig Fliegeralarm zu hören. Doch als es Abend wurde, verstummten die Sirenen. „Wir hatten darum gebetet, dass die Abendmahlsfeier nicht von Bombardierungen gestört wird“, sagt Serhij aus Druschkiwka (Region Donezk). „Kurz vor Beginn des Gedächtnismahls hörten die Bombardierungen und der Alarm auf.“

Einer Gruppe älterer und gebrechlicher Verkündiger in Nemischajewe nahe Kiew war es über einen Monat lang nicht möglich gewesen, an einer Zusammenkunft teilzunehmen. Sie hatten darum gebetet, bei der Abendmahlsfeier dabei zu sein. Witali, ein Ältester, kam der Gruppe zu Hilfe. Er berichtet: „Es gab keinen Strom, also hielten wir die Feier im Schein der Taschenlampen ab. Es gab auch keine Heizung. Und weil es keine Musik gab, begleitete meine Tochter uns mit ihrer Geige beim Singen.“

Ein Ältester namens Olexandr, der im Kriegsgebiet lebt, erzählt: „Während der Einladungsaktion konnten wir den Leuten in unserem Versammlungs­gebiet keine Briefe schicken, weil die Häuser zerbombt und verlassen waren. Also haben wir unsere Bekannten eingeladen sowie Leute, die wir in Kellern getroffen haben oder mit denen wir zusammen evakuiert wurden. Viele hatten Zeugen Jehovas vorher noch nie zugehört und etliche besuchten nun mit uns die Abendmahlsfeier.“

Ein Ehepaar in der Ukraine feiert das Abendmahl ohne Strom bei Kerzenlicht, nachdem sie ihr Smartphone an einem Generator im Nachbardorf aufgeladen haben

Ein vollständiger Bericht von allen Versammlungen in der Ukraine liegt zwar noch nicht vor, aber bereits bekannt ist, dass mehr als 210 000 Personen die Gedächtnismahl­feier besucht haben.

Ein Glaubensbruder aus der Ukraine drückt seine Gefühle so aus: „Genauso wie ein Leuchtturm den Seeleuten signalisiert, dass sie in Küstennähe sind, erinnert mich die Gedächtnismahl­feier immer daran, dass Jehovas Tag nahe ist. In diesem Jahr wurde mein Glaube daran besonders gestärkt.“

Folgende Zahlen mit Stand vom 21. April 2022 liegen uns aus der Ukraine vor. Die Zahlen stützen sich auf Berichte von Brüdern vor Ort. Da die Kommunikation im Land nur eingeschränkt funktioniert, können die tatsächlichen Zahlen höher sein.

Auswirkungen auf unsere Brüder und Schwestern

  • 35 Verkündiger sind gestorben

  • 60 Verkündiger wurden verletzt

  • 43 792 Verkündiger flohen in sicherere Gegenden

  • 374 Wohnungen wurden zerstört

  • 347 Wohnungen wurden schwer beschädigt

  • 874 Wohnungen wurden leicht beschädigt

  • 1 Königreichssaal wurde zerstört

  • 10 Königreichssäle wurden schwer beschädigt

  • 27 Königreichssäle wurden leicht beschädigt

Hilfsmaßnahmen

  • 27 Katastrophen­hilfskomitees (KHKs) sind im Einsatz

  • 44 971 Personen erhielten von den KHKs Hilfe, sicherere Unterkünfte zu finden

  • 19 961 Verkündiger sind in andere Länder geflohen und werden dort von ihren Glaubensbrüdern unterstützt