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Dmitri Dolschikow ist der 100. Zeuge Jehovas, der nach russischem Recht aktuell inhaftiert ist, weil er seinen christlichen Glauben ausgeübt hat

28. OKTOBER 2022
NACHRICHTEN AUS ALLER WELT

Aktuell über 100 Zeugen Jehovas in Russland und auf der Krim in Haft

Aktuell über 100 Zeugen Jehovas in Russland und auf der Krim in Haft

Mit Stand vom 26. Oktober 2022 sind 106 Brüder und 4 Schwestern in Haft oder Untersuchungs­haft, weil sie in Russland und auf der Krim ihren Glauben ausgeübt haben. Bruder Dmitri Dolschikow (44) ist der 100. Zeuge Jehovas, der aktuell inhaftiert ist. Er wurde am 8. September 2022 festgenommen. Ihm wird die Teilnahme an Aktivitäten einer extremistischen Organisation vorgeworfen, weil er christliche Zusammenkünfte besucht und anderen von seinem Glauben erzählt hat. Seit dem Verbot 2017 wurden knapp 350 Zeugen Jehovas inhaftiert.

Die Polizei nahm Dmitri nach der Durchsuchung seiner Wohnung in der Oblast Tscheljabinsk fest. Zwei Tage später wurde er in eine Untersuchungs­haftanstalt in der Oblast Nowosibirsk verlegt, 1500 Kilometer von seinem Zuhause entfernt.

Dmitri teilt sich eine Zelle mit 12 anderen Gefangenen. Seine Frau Marina darf ihn nicht besuchen, aber sie können mit Briefen Kontakt halten.

„Als Dmitri festgenommen wurde, habe ich schlecht geschlafen und bin nachts oft aufgewacht“, sagt Marina. „Freunde aus der Versammlung haben mir angeboten, bei ihnen zu wohnen, und das hat mir wirklich sehr geholfen.“

Marina erzählt, dass Dmitri guter Dinge ist. „Jehova kümmert sich um ihn“, sagt sie.

Marina und Dmitri Dolschikow

Unsere Brüder und Schwestern wurden gemäß dem Strafgesetzbuch der Russischen Föderation bezüglich extremistischer Aktivitäten angeklagt. Darunter ist auch die 57-jährige Anna Safronowa, die gerade eine sechsjährige Freiheitsstrafe verbüßt. Dies ist die längste Freiheitsstrafe, zu der eine Schwester verurteilt wurde.

Die Verhaftung Dmitris ist ein weiterer Meilenstein der beschämenden Kampagne Russlands gegen Jehovas Zeugen. Trotz zahlreicher Rügen internationaler Gremien dauert diese schon seit über fünf Jahren an. Als Russlands Oberstes Gericht 2017 gegen Jehovas Zeugen entschied, hieß es, man werde die Rechts­körperschaften von Jehovas Zeugen auflösen, aber die Glaubensausübung nicht behindern. Letzteres ist jedoch nicht der Fall. Bis heute wurden 308 Strafverfahren gegen knapp 700 Zeugen Jehovas eröffnet. Außerdem wurden 1851 Wohnungen von Zeugen Jehovas durchsucht.

Wir schließen Dmitri und alle unsere Brüder und Schwestern, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, in unsere Gebete ein. Wir wissen, dass Jehova sie weiterhin stärken wird, damit sie ausharren können (Matthäus 24:13).