Am 20. Mai 2023 hielt Bruder Mark Sanderson von der Leitenden Körperschaft die Ansprache zur Bestimmungs­übergabe für den neuen Königreichssaal in Iqaluit (Nunavut, Kanada). 44 Personen verfolgten das Programm in Präsenz und weitere 388 per Videokonferenz. Mit einer Fläche von 1 837 000 Quadrat­kilometern und noch nicht einmal 40 000 Einwohnern zählt Nunavut zu den am dünnsten besiedelten Regionen der Erde. Wie bereits auf jw.org berichtet, mussten unsere Brüder außergewöhnliche Heraus­forderungen meistern, um diesen Königreichssaal fertigzustellen. Couragierte Brüder und Schwestern trotzten der Eiseskälte und dem unwegsamen Gelände, um die gute Botschaft in dieses abgelegene Gebiet zu bringen. Ihre beispielhafte Entschlossenheit wurde während des Programms besonders erwähnt.

1976 zog Schwester Margaret Gallie von Montreal (Quebec) in eine 2052 Kilometer entfernte Gemeinde in Nunavut, die heute als Iqaluit bekannt ist. Sie war die erste Verkündigerin in dieser weiten und kargen Gegend. Noch im selben Jahr kam Bruder Hans Pintar, der als Kreisaufseher diente, in Begleitung seiner Frau Minerva zu einer besonderen Besuchswoche, um Schwester Gallie im Dienst zu begleiten und ihr Mut zuzusprechen.

1983 reiste dann eine kleine Gruppe eifriger Verkündiger nach Iqaluit. Ihr Einsatz im Predigtdienst führte dazu, dass sich die ersten Personen aus dieser Gegend, eine Familie, taufen ließen. Während der nächsten 20 Jahre reisten immer wieder tapfere Brüder und Schwestern in diese abgelegene Region, um den Menschen dort die gute Botschaft zu bringen. Im Jahr 2008 wurde dann offiziell eine Gruppe in Iqaluit gegründet. Bis 2010 wurde aus dieser kleinen Gruppe eine Versammlung, die ihre Zusammenkünfte in der Sporthalle einer Schule abhielt. Die Brüder und Schwestern waren überglücklich, als die Versammlung im Oktober 2022 in den neu errichteten Königreichssaal umziehen konnte.

Nicht nur in Iqaluit, sondern auch in weiteren abgelegenen Gebieten Nunavuts predigten Sonderpioniere und andere Verkündiger, unter anderem Bruder Joel Therrien und seine Frau Cheryl. Die beiden zogen nach Baker Lake, 1329 Kilometer westlich von Iqaluit. Bruder Therrien kommt zu folgendem Schluss: „Trotz Kälte, Abgeschiedenheit und der damit verbundenen Kosten, es war jedes Opfer wert. Der Segen Jehovas zeigte sich in der zu Herzen gehenden Reaktion der Menschen in Baker Lake, mit denen wir über die Botschaft der Bibel sprechen durften. Diese Erfahrung möchten wir nicht missen.“

Joseph Utatnaq, der in Baker Lake wohnt, nahm diese Botschaft freudig an und studierte die Bibel mit Bruder Therrien. 2021 ließ er sich taufen. Aktuell ist Bruder Utatnaq der einzige Verkündiger in Baker Lake. Als er hörte, dass im Mai 2023 ein besonderes Programm zur Bestimmungs­übergabe des Königreichssaals in Iqaluit stattfinden sollte, scheute er keine Mühen, um persönlich anwesend zu sein. Für ihn war es seit seiner Taufe das erste Mal, dass er sich mit seinen Glaubensbrüdern und -schwestern in einem Königreichssaal versammeln konnte. Er sagt: „Ich war so beeindruckt, den neuen Königreichssaal zu sehen. Viele der Bauhelfer kamen von außerhalb und waren das kalte Wetter und die Bedingungen hier nicht gewohnt. Es war ganz eindeutig ihre Liebe zu Jehova und ihren Mitmenschen, die sie dazu motiviert hat.“

Derzeit gibt es 4 Versammlungen im Norden Kanadas – eine in Nunavut, zwei in den Nordwest­territorien und eine in Yukon – mit insgesamt 178 Brüdern und Schwestern. Diese Gebiete machen fast 40 Prozent der Landmasse Kanadas aus. Aufgrund der extremen Kälte und der rauen Landschaft in Kanadas hohem Norden ist es eine echte Herausforderung, die Menschen dort zu erreichen. Wir schätzen die Anstrengungen unserer Brüder und Schwestern, die sich zur Verfügung stellen, um die gute Botschaft in diesem abgelegenen Teil der Erde zu predigen (Apostel­geschichte 1:8).