9. OKTOBER 2014
NACHRICHTEN AUS ALLER WELT
Jehovas Zeugen reagieren auf Ebola-Seuche
NEW YORK: Seitdem die Ebola-Seuche in Westafrika ausgebrochen ist, klären Jehovas Zeugen die Mitglieder ihrer Gemeinden über diese Krankheit auf.
Als bekannt wurde, dass das Ebola-Virus in Guinea ausgebrochen war und sich schnell ins benachbarte Liberia und Sierra Leone ausbreitete, haben die Zweigbüros von Jehovas Zeugen in den betroffenen Regionen sofort Briefe mit wichtigen Informationen an ihre Gemeinden in den drei Ländern geschickt. Sie enthielten Anweisungen und Vorschläge von staatlichen Stellen und erklärten die Gefahren des Virus, wie es übertragen wird und welche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. „In Gebieten, wo man nur wenig Hintergrundinformationen über Krankheiten hat und wo eine Menge Gerüchte über Ebola kursieren, waren viele erst mal verunsichert, was zu tun sei“, sagt Collin Attick, ein Sprecher von Jehovas Zeugen in Sierra Leone. „Als unsere Gemeindemitglieder aber die Anweisungen im Königreichssaal hörten, haben sie sofort positiv reagiert.“
Seit Juli dieses Jahres besuchen Vertreter von Jehovas Zeugen jede ihrer Gemeinden in Sierra Leone und Guinea und bleiben jeweils zwei Tage vor Ort. Im Rahmen des zweitägigen Programms wird ein Vortrag mit dem Thema „Gehorsam rettet Leben“ gehalten. Damit sollen alle für praktische Schutzmaßnahmen sensibilisiert werden. Jeder wird angehalten, mit den aktuellsten Anweisungen auf dem Laufenden zu sein und sie zu befolgen. Diese Aktion läuft bis November 2014. Jehovas Zeugen in Liberia, Guinea und Sierra Leone haben außerdem Handwaschstationen mit Wasser und Desinfektionsmittel am Eingang ihrer Königreichssäle aufgestellt. Die meisten Zeugen Jehovas in diesen Ländern übernehmen diese Idee und stellen auch bei sich zu Hause eine Handwaschstation auf.
Gemäß einem WHO-Bericht vom 1. Oktober 2014 wurden seit dem Ausbruch des Virus in Westafrika 7 178 Fälle von Ebola gemeldet, und bisher sind mehr als 3 300 gestorben, Tendenz steigend. Von den rund 2 800 Zeugen Jehovas in Guinea und Sierra Leone hatte sich eine Zeugin Jehovas mit dem Virus infiziert. Sie war Krankenschwester und ist am 25. September gestorben. Bis 2. Oktober wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Von den 6 365 Zeugen Jehovas in Liberia sind bisher zehn an der Krankheit gestorben, sechs von ihnen hatten medizinische Hilfe geleistet. In Nigeria, wo das Virus ebenfalls aufgetaucht ist, hat sich bis jetzt kein Zeuge Jehovas angesteckt. Von den Missionaren der Zeugen Jehovas in diesen Ländern ist bisher niemand infiziert. Als sich der Erreger ausbreitete, waren viele von ihnen im Urlaub oder auf den Kongressen in Europa oder den USA. Einige sind jetzt wieder im Land und werden mit den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen und Anweisungen vom örtlichen Zweigbüro vertraut gemacht. Andere Missionare können wegen Einschränkungen im Flugverkehr oder aus anderen Gründen noch nicht wieder zurück.
Hilfskomitees von Jehovas Zeugen sind vor Ort und unterstützen Gemeindemitglieder, die sich um ihre Familie und ihre Glaubensbrüder in den am schwersten betroffenen Regionen Westafrikas kümmern. „Die Leitlinien der Bibel über Sauberkeit und Quarantäne einzuhalten hilft uns, mit der Situation zurechtzukommen“, sagt Thomas Nyain sen., ein Sprecher von Jehovas Zeugen in Liberia. „Bei uns gibt es keine Bestattungszeremonien, die nicht mit der Bibel vereinbar sind. Das ist nachweislich ein Schutz für alle unsere Glaubensbrüder, gerade in dieser schwierigen Zeit.“
In Sierra Leone konnte man im Radio eine Meldung über den Einsatz von Jehovas Zeugen verfolgen. Es wurde berichtet, wie sie den Mitgliedern ihrer Gemeinden und anderen aus der Nachbarschaft helfen, sich vor Ebola zu schützen. Die Behörden haben nun angefragt, ob das Hilfskomitee von Jehovas Zeugen auch die staatlichen Organisationen in der Region unterstützen könnte.
„Es macht Mut, zu sehen, wie unsere Glaubensbrüder einerseits umsichtig sind und sich andererseits weiter gegenseitig im Glauben stärken und für ihre biblische Bildungsarbeit einsetzen, so weit es eben geht“, kommentiert J. R. Brown, internationaler Sprecher von Jehovas Zeugen in der Weltzentrale in New York. „Wir denken an unsere Brüder, Schwestern und andere, denen die Ebola-Katastrophe zu schaffen macht, und beten für sie.“
Medienkontakt:
International: J. R. Brown, Office of Public Information, Telefon +1 718 560 5000
Guinea: Thierry Pourthié, Telefon +224 631 40 96 50
Liberia: Thomas Nyain sen., Telefon +231 886 513 414
Nigeria: Paul Andrew, Telefon +234 7080 662 020
Sierra Leone: Collin Attick, Telefon +232 77 850 790