19. APRIL 2022
RUSSLAND

Fünf Jahre Verbot in Russland: Brüder bleiben mutig und standhaft

Fünf Jahre Verbot in Russland: Brüder bleiben mutig und standhaft

Bruder Dennis Christensen in einer Zelle im Gerichtssaal während seiner Berufungs­verhandlung im Mai 2019

Am 20. April 2022 ist es genau fünf Jahre her, dass Russland die Aktivitäten von Jehovas Zeugen zu Unrecht verboten hat. a Seitdem haben russische Behörden Zeugen Jehovas jedes Jahr massiver verfolgt – vereinzelt kam es sogar zu Folter. Wie die Berichte auf jw.org jedoch zeigen, haben unsere lieben Brüder und Schwestern mutig durchgehalten.

Ein herausragendes Beispiel ist Bruder Dennis Christensen, der seit fast fünf Jahren inhaftiert ist. Ein Berufungsgericht wies im Mai 2019 das von ihm eingelegte Rechtsmittel zurück. Direkt nach der Urteils­verkündung wandte er sich ruhig und voller Zuversicht an alle Brüder und Schwestern, die zum Gericht gekommen waren, um ihn zu unterstützen: „Ich habe mich bemüht, Jehova zu dienen, so gut ich konnte. Und das werde ich bis in alle Ewigkeit tun.“

Bruder Igor Turik

Bruder Igor Turik zeigt die gleiche Entschlossenheit. Er erinnert sich an ein Gespräch mit Bruder Nikolai Kalibaba, der unter dem Sowjetregime verfolgt wurde. Nikolai erklärte Igor, dass Prüfungen für Jehovas Diener eine Gelegenheit bieten, Gottes Beistand zu erleben. Igor erzählt: „Ich habe verstanden, dass es eine Ehre ist, wegen meines Glaubens zu leiden.“ Obwohl er zu einer siebenjährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden ist, bleibt Igor Gott treu.

Bruder Jewgeni Fedin sagt voller Überzeugung: „Jetzt ist nicht die Zeit, Gerechtigkeit für sich selbst zu erkämpfen. Wir müssen ein Zeugnis geben – Jehova wird für Gerechtigkeit sorgen. Wir ringen um seinen Segen … Darüber nachzudenken hilft mir, die richtige Sichtweise zu haben, egal wie es ausgeht. Jede Prüfung ist eine Gelegenheit, Jehova zu verherrlichen und ein Zeugnis zu geben.“

Schwester Tatjana Schuk

Schwester Tatjana Schuk äußert sich ähnlich: „Wenn wir darüber nachdenken, was wir schon alles durchgestanden haben, motiviert uns das, auch in diesen Prüfungen treu zu bleiben. Wir sehen deutlich, wie Jehova uns beisteht. Ohne die Hilfe unseres himmlischen Vaters könnten wir unsere Freude unter diesen Umständen nicht bewahren.“

„Wir sind Sieger!“, sagt Jewgeni, der bereits zitiert wurde. „Wir gehen in die Untersuchungs­haftanstalt und kommen als Sieger heraus. Wir gehen in den Gerichtssaal und kommen als Sieger heraus. Wir gehen ins Gefängnis und kommen als Sieger heraus.“

Dr. Emily Baran, Historikerin und Expertin für die Geschichte von Jehovas Zeugen in der Sowjetunion, schrieb kurz vor der Verkündung des Verbots 2017: „Historisch betrachtet, ist davon auszugehen, dass es Russland wohl kaum gelingen wird, Jehovas Zeugen auszulöschen.“

An unseren Brüdern und Schwestern in Russland und auf der Krim bewahrheitet sich eindeutig die Prophezeiung aus Jesaja 54:17: „Keine Waffe, die geschaffen wird, um euch zu schaden, wird Erfolg haben.“

a Bei der Verhandlung vor dem Obersten Gericht hatte die russische Regierung erklärt, die Rechts­körperschaften von Jehovas Zeugen würden zwar aufgelöst, die einzelnen Gläubigen könnten ihre Religion jedoch ungehindert ausüben. Allerdings steht das tatsächliche Handeln des Staates im Widerspruch zu dieser Behauptung.