2. AUGUST 2022
RUSSLAND

Stolz darauf, „Teil der Geschichte unserer Organisation“ zu sein

ABSPIELEN

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Am 26. Juli 2022 verurteilte das Stadtgericht Sneschinsk der Oblast Tscheljabinsk Bruder Ilja Olenin zu einer Geldstrafe von 500 000 Rubel (ungefähr 8000 Euro). Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren gefordert.

Rückblick

17. April 2017

Der FSB unterbricht eine Gedächtnismahlfeier; Ilja wird beschuldigt, eine „missionarische Tätigkeit ausgeübt“ zu haben; der Fall wird jedoch nicht weiterverfolgt
30. November 2020

Iljas Wohnung wird durchsucht
8. September 2021

Ein Strafverfahren wird eingeleitet
27. Oktober 2021

Iljas Wohnung wird zum zweiten Mal durchsucht; er wird zur Vernehmung mitgenommen und ihm werden Reisebeschränkungen auferlegt
23. Mai 2022

Das Gerichtsverfahren beginnt

Kurzbiografie

Ilja Olenin

Geburtsjahr: 1977 (Tscheljabinsk, Oblast Tscheljabinsk)

Lebenslauf: War in seiner Jugend sehr sportlich; seine Familie hatte 1993 einen schweren Unfall, woraufhin er lange im Krankenhaus lag; arbeitet als Raumfahrttechniker

Nach dem Unfall fragte er sich nach dem Sinn des Lebens und begann die Bibel zu lesen; 1998 erster Kontakt mit Zeugen Jehovas; die Logik der Bibel überzeugte ihn, dass sie die beste Anleitung bietet; 2006 Taufe

2015 Heirat mit Natalja; die beiden haben drei Kinder

Was er selbst sagt

Wie denkst du über die Verfolgung, die du erlebt hast?

Es ist für mich eine Ehre, verfolgt zu werden. Ich bin jetzt Teil der Geschichte unserer Organisation! Aber diese Ehre bringt auch eine gewisse Verantwortung mit sich. Jehova nimmt sozusagen selbst an dem Gerichtsverfahren teil, und er hat mir gestattet, seinen Namen zu verteidigen. Deshalb bete ich jetzt inniger und konkreter.

Hattest du in dieser Zeit besondere Gelegenheiten zum Zeugnisgeben?

Bei Gesprächen mit dem Ermittlungsbeamten konnte ich immer wieder meine Glaubensansichten darlegen. Irgendwann fing er an, mir Fragen zu religiösen Themen zu stellen. Bei unserem letzten Treffen war mir bewusst, dass wir uns vielleicht nie wiedersehen würden, und deshalb empfahl ich ihm, die Bibel zu studieren. Zu meiner Überraschung entgegnete er, das ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Er fragte sogar, mit welchem Thema er anfangen sollte!

Mit meiner Pflichtverteidigerin habe ich auch etwas Interessantes erlebt. Zu meiner zweiten Verhandlung brachte sie eine ledergebundene Bibel mit Goldschnitt und Metallprägung mit. Sie bat mich einen Vers aufzuschlagen, in dem Gottes Name steht. Während der Verhandlung ging sie zum Zeugen der Anklage und forderte ihn auf, 2. Mose 15:3 zu lesen. Zusammen lasen die beiden den Vers laut vor. So konnten sowohl der Richter als auch der Staatsanwalt sehen, dass Gottes Name in der Bibel steht.

Wir sind sehr stolz auf Ilja und alle unsere lieben Brüder und Schwestern, die sich wirklich als treue Zeugen für unseren großen Gott Jehova erweisen (Jesaja 43:10).

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