23. MÄRZ 2022
UKRAINE

UPDATE Nr. 4 | Ukraine-Konflikt: Brüder beweisen weiter Liebe

UPDATE Nr. 4 | Ukraine-Konflikt: Brüder beweisen weiter Liebe

Wir beten weiterhin besonders intensiv für unsere Brüder und Schwestern in Mariupol, wo Straßenkämpfe und Bombenangriffe andauern. Tragischerweise verloren sechs unserer Brüder und Schwestern während der Bombenangriffe ihr Leben. Insgesamt sind somit zehn unserer Glaubensbrüder infolge des Konflikts gestorben. Wie Medien berichteten, wurde letzte Woche ein Theater bombardiert, in dem über 1000 Personen Zuflucht gesucht hatten. Bei diesem Angriff kam keiner unserer Brüder ums Leben, allerdings wurden einige leicht verletzt.

Etwa 750 Brüder und Schwestern konnten aus Mariupol fliehen. Ungefähr 1600 befinden sich jedoch immer noch in der Stadt, viele von ihnen in den östlichen Stadtteilen, die jetzt unter russischer Kontrolle sind.

Wie im Update Nr. 3 berichtet, suchten rund 200 Brüder und Schwestern auf einem Kongresssaalgelände im Keller eines Königreichssaals Schutz. Zwischenzeitlich war es möglich, mit ihnen kurz Kontakt aufzunehmen. Sie berichteten:

„Viele Brüder und Schwestern hatten große Angst, als die Bomben fielen, manche fingen an zu weinen. Als wir die Explosionen draußen hörten, dachten wir, dass wir sterben müssen – entweder durch die Bomben oder durch das Feuer. Ein Ältester hat vorgeschlagen, gemeinsam Königreichs­lieder zu singen. Also haben wir 10 bis 15 Lieder gesungen, eins nach dem anderen. Je lauter die Explosionen und je stärker die Erschütterungen wurden, desto lauter haben wir gesungen. Dann haben wir Psalm 27 gelesen und darüber gesprochen. Anschließend haben alle von ihrer Lieblings­schriftstelle erzählt und wie sie ihren Glauben stärkt. ... Wir erleben, dass Jehova wirklich ‚der Vater tiefen Mitgefühls und der Gott allen Trostes‘ ist, der uns auch in den schlimmsten Momenten Frieden schenkt“ (2. Korinther 1:3, 4).

Aufopferungsvolle Älteste und Mitglieder des Katastrophen­hilfskomitees (KHK) vor Ort suchen nach Brüdern und Schwestern und versorgen sie bei Bedarf mit Lebensmitteln und Medikamenten. Dabei riskieren sie sogar ihr eigenes Leben. Es kommt vor, dass sie bei ihrer Suche über den Boden kriechen müssen, um nicht von Schüssen getroffen zu werden. Wir sind stolz auf unsere Brüder, die ihr Leben füreinander riskieren (Römer 16:4).

Da es in der ganzen Stadt weder Gas noch Strom gibt, kochen Schwestern im Freien auf Feuerstellen, was viel Mut erfordert. Das Essen wird dann zu älteren und pflegebedürftigen Brüdern gebracht. Viele unserer lieben Brüder und Schwestern haben zwar ihr Zuhause, ihre Autos und ihren Besitz verloren, sind aber für die Liebe und Fürsorge ihrer Glaubensfamilie dankbar.

Schwestern kochen draußen vor dem Keller, in dem sie Unterschlupf gefunden haben

Alle, die in Schutzräumen untergekommen sind, bemühen sich ihr gewohntes Glaubensleben weiterzuführen, indem sie gemeinsam die Bibel studieren und wann immer möglich mit anderen über die gute Botschaft sprechen.

Folgende Zahlen mit Stand vom 22. März 2022 liegen uns aus der Ukraine vor. Die Zahlen stützen sich auf Berichte von Brüdern vor Ort. Da die Kommunikation im Land nur eingeschränkt funktioniert, können die tatsächlichen Zahlen höher sein.

Auswirkungen auf unsere Brüder und Schwestern

  • 10 Verkündiger kamen ums Leben

  • 27 Verkündiger wurden verletzt

  • 33 180 Verkündiger sind in sicherere Gegenden in der Ukraine geflohen

  • 78 Wohnungen wurden zerstört

  • 102 Wohnungen wurden stark beschädigt

  • 484 Wohnungen wurden leicht beschädigt

  • 1 Königreichssaal wurde zerstört

  • 4 Königreichssäle wurden stark beschädigt

  • 18 Königreichssäle wurden leicht beschädigt

Hilfsmaßnahmen

  • 27 KHKs sind in der Ukraine im Einsatz

  • 25 069 Verkündiger erhielten von den KHKs Hilfe, sicherere Unterkünfte zu finden

  • 14 308 Verkündiger sind in andere Länder geflohen und werden dort von ihren Glaubensbrüdern unterstützt