Weltweit nutzen viele Versammlungen die unterschiedlichsten technischen Möglichkeiten, um während der Covid-19-Pandemie Zusammenkünfte abzuhalten. Einige unserer Glaubensbrüder leben jedoch in abgelegenen Gegenden mit eingeschränktem Internetzugang; sie unternehmen besondere Anstrengungen, um ihre guten Gewohnheiten für einen starken Glauben beizubehalten und gleichzeitig die Sicherheitsvorschriften in Verbindung mit der Pandemie einzuhalten. Sehen wir uns einige Beispiele aus Afrika an.
Malawi
Viele Brüder und Schwestern haben keinen Internetzugang und können daher Zoom nicht nutzen. Das Zweigbüro in Malawi schickt den Ältesten der einzelnen Versammlungen jede Woche über das Mobilfunknetz Videodateien der Zusammenkünfte. Die Ältesten leiten die Dateien dann an die Verkündiger ihrer Versammlung weiter.
Das stellt die 28 Verkündiger der Versammlung Tcharo allerdings vor eine Herausforderung. Sie leben in einer Berggegend im Norden Malawis nahe dem Malawisee, wo kein Mobilfunknetz verfügbar ist. Ein Ältester muss daher viele Kilometer zurücklegen, um eine Stelle mit gutem Handyempfang zu erreichen. Anschließend läuft er zu Fuß durch die Berge zurück. Er nähert sich jedem Haus der Brüder so weit, dass er die Dateien per Bluetooth übermitteln kann.
Vor Kurzem fanden die Ältesten heraus, dass sie an einer viel näher gelegenen Stelle ein stärkeres Handysignal empfangen – auf dem Malawisee. Mit genügend Abstand zu den Bergen können die Brüder in einem Kanu auf dem See die Videodateien herunterladen. So sparen die Ältesten enorm viel Zeit.
Mosambik
Um Versammlungen in abgelegenen Gebieten im Nordwesten Mosambiks zu „besuchen“, halten Kreisaufseher ihre Vorträge dort per Handy. Da Telefonkonferenzen oft nicht möglich sind, haben die Kreisaufseher bei ihren Vorträgen üblicherweise mehrere Handys vor sich liegen, von denen jedes mit einer anderen Familie aus der Versammlung verbunden ist.
Einige Verkündiger wohnen so abgelegen, dass in der Nähe ihrer Wohnung kein Mobilfunknetz verfügbar ist. Wenn es Zeit für die Zusammenkunft ist, laufen sie daher so lange durch den Busch, bis sie Handyempfang haben. Dort setzen sie sich dann hin und hören sich das Programm an.
„Viele Brüder und Schwestern unternehmen enorme Anstrengungen, um aus den Zusammenkünften Nutzen zu ziehen“, und bleiben dadurch trotz der Kontakteinschränkungen im Glauben stark, wie Bruder Yohane Vinho, ein Kreisaufseher in der Region, berichtet. Ein anderer Kreisaufseher, Bruder Carlos Cortazão, erklärt außerdem: „Wir haben das Gefühl, dass wir immer noch mit unseren Brüdern im Königreichssaal zusammen sind, Kommentare geben und gemeinsam Königreichslieder singen. Wir können wirklich Jehovas Hand sehen – er versorgt sein Volk auch während dieser Pandemie weiter mit geistiger Nahrung (Johannes 21:17).