Richter 11:1-40

  • Richter Jephtha vertrieben; wird später Anführer (1-11)

  • Jephthas Botschaften an Ammon (12-28)

  • Jephthas Gelübde; seine Tochter (29-40)

    • Tochter bleibt unverheiratet (38-40)

11  Jẹphtha+ aus Gịlead nun war ein starker Krieger. Er war der Sohn einer Prostituierten und sein Vater hieß Gịlead.  Gịlead hatte auch Söhne von seiner Ehefrau. Als sie erwachsen waren, jagten sie Jẹphtha weg. Sie sagten zu ihm: „Du bekommst kein Erbe in der Hausgemeinschaft unseres Vaters, denn du bist der Sohn einer anderen Frau.“  Da floh Jẹphtha vor seinen Brüdern und ließ sich im Land Tob nieder. Dort schlossen sich ihm unbeschäftigte Männer an und zogen mit ihm.  Nach einiger Zeit kam es zum Kampf zwischen den Ammonịtern und Israel.+  Als die Ammonịter gegen Israel kämpften, machten sich die Ältesten von Gịlead sofort auf, um Jẹphtha aus dem Land Tob zurückzuholen.  Sie sagten zu ihm: „Komm, sei unser Befehlshaber, damit wir gegen die Ammonịter kämpfen können.“  Aber Jẹphtha entgegnete den Ältesten von Gịlead: „Habt nicht ihr mich vor lauter Hass aus dem Haus meines Vaters vertrieben?+ Warum kommt ihr jetzt zu mir, wo es euch schlecht geht?“  Die Ältesten von Gịlead sagten darauf zu Jẹphtha: „Genau deswegen sind wir jetzt hier. Wenn du mit uns gehst und gegen die Ammonịter kämpfst, sollst du unser Anführer und das Oberhaupt aller Bewohner Gịleads sein.“+  Jẹphtha antwortete den Ältesten von Gịlead: „Wenn ihr mich zurückholt, damit ich gegen die Ammonịter kämpfe, und Jehova sie für mich besiegt, dann werde ich euer Anführer.“ 10  Die Ältesten von Gịlead sagten zu Jẹphtha: „Jehova soll Zeuge* sein, wenn wir es nicht so machen, wie du sagst.“ 11  Da ging Jẹphtha mit den Ältesten von Gịlead, und das Volk machte ihn zum Anführer und Befehlshaber. Und er wiederholte alle seine Worte vor Jehova in Mịzpa.+ 12  Jẹphtha schickte dann Boten zum König der Ammonịter+ und ließ ihm sagen: „Was hast du gegen mich,* dass du gekommen bist und mein Land angreifst?“ 13  Da sagte der König der Ammonịter zu Jẹphthas Boten: „Als Israel aus Ägypten kam, hat es mir mein Land vom Ạrnon+ bis zum Jạbbok und bis zum Jordan+ weggenommen.+ Gib es jetzt friedlich zurück.“ 14  Jẹphtha schickte noch einmal Boten zum König der Ammonịter 15  und ließ ihm ausrichten: „Das sagt Jẹphtha: ‚Israel hat den Moabịtern+ und den Ammonịtern+ das Land nicht weggenommen. 16  Als es aus Ägypten kam, zog es durch die Wildnis bis zum Roten Meer+ und erreichte Kạdesch.+ 17  Dann schickte Israel Boten zum König von Ẹdom+ und ließ ihm sagen: „Lass uns bitte durch dein Land ziehen.“ Doch der König von Ẹdom ging nicht darauf ein. Dasselbe ließ Israel auch dem König von Mọab+ sagen, doch auch er erlaubte es nicht. Also blieb Israel in Kạdesch.+ 18  Als sie durch die Wildnis zogen, umgingen sie das Land Ẹdom+ und das Land Mọab. Sie zogen östlich von Mọab entlang+ und lagerten in der Gegend des Ạrnon. Sie betraten das Gebiet von Mọab nicht,+ denn der Ạrnon war die Grenze von Mọab. 19  Danach schickte Israel Boten zu Sịhon, dem König der Amorịter, der in Hẹschbon regierte. Israel ließ ihm sagen: „Lass uns bitte durch dein Land an unseren Bestimmungsort ziehen.“+ 20  Doch Sịhon traute Israel nicht und ließ es nicht durch sein Gebiet ziehen. Stattdessen versammelte er alle seine Leute, schlug in Jạhaz das Lager auf und kämpfte gegen Israel.+ 21  Darauf gab Jehova, der Gott Israels, Sịhon und sein ganzes Volk in die Hand Israels. Israel besiegte sie und eroberte das ganze Land der Amorịter, die dort lebten.+ 22  So nahmen sie das ganze Gebiet der Amorịter in Besitz — vom Ạrnon bis zum Jạbbok und von der Wildnis bis zum Jordan.+ 23  Jehova, der Gott Israels, hat die Amorịter vor seinem Volk Israel vertrieben+ — und jetzt willst du Israel vertreiben? 24  Nimmst du dir nicht alles, was dein Gott Kạmos+ dir als Eigentum gibt? Genauso nehmen wir uns das Land von denen, die Jehova, unser Gott, vor uns vertrieben hat.+ 25  Bist du denn besser als König Bạlak+ von Mọab, der Sohn Zịppors? Hat er jemals einen Streit mit Israel angefangen oder gegen Israel gekämpft? 26  Israel hat 300 Jahre in Hẹschbon und den abhängigen* Ortschaften,+ in Ạroër und den abhängigen Ortschaften und in allen Städten an den Ufern des Ạrnon gewohnt. Warum hast du in dieser Zeit nie versucht, die Orte zurückzuerobern?+ 27  Ich habe dir kein Unrecht getan, aber du machst einen Fehler, wenn du mich angreifst. Jehova, der große Richter,+ soll heute zwischen den Israeliten und den Ammonịtern Richter sein.‘ “ 28  Der König der Ammonịter hörte jedoch nicht auf Jẹphthas Botschaft. 29  Jehovas Geist kam über Jẹphtha,+ und er zog durch Gịlead und Manạsse bis nach Mịzpe in Gịlead+ und von dort weiter zu den Ammonịtern. 30  Dann legte Jẹphtha vor Jehova ein Gelübde ab+ und sagte: „Wenn du die Ammonịter in meine Hand gibst 31  und ich in Frieden von den Ammonịtern zurückkehre, dann soll der, der mir aus der Tür meines Hauses entgegenkommt, Jehova gehören,+ und ich werde ihn als Brandopfer opfern.“+ 32  Da zog Jẹphtha gegen die Ammonịter in den Kampf und Jehova gab sie in seine Hand. 33  Er fügte ihnen eine sehr schwere Niederlage zu, den ganzen Weg von Ạroër bis Mịnnith — 20 Städte — und bis nach Ạbel-Kẹramim. So wurden die Ammonịter den Israeliten unterworfen. 34  Schließlich kehrte Jẹphtha zu seinem Haus nach Mịzpa+ zurück. Und da kam ihm seine Tochter tanzend und Tamburin spielend aus dem Haus entgegen. Sie war sein einziges Kind. Außer ihr hatte er weder Sohn noch Tochter. 35  Als er sie sah, zerriss er seine Kleidung und sagte: „Ach, meine Tochter, du brichst mir das Herz*! Jetzt muss ich dich wegschicken. Ich habe es Jehova versprochen* und kann nicht zurück.“+ 36  Sie sagte jedoch zu ihm: „Mein Vater, wenn du Jehova ein Versprechen gegeben* hast, tu mit mir, was du versprochen hast,+ denn Jehova hat für dich an deinen Feinden, den Ammonịtern, Rache genommen.“ 37  Dann sagte sie zu ihrem Vater: „Ich habe nur eine Bitte: Lass mich zwei Monate allein sein. Lass mich in die Berge gehen und mit meinen Freundinnen darüber weinen, dass ich nie heiraten werde*.“ 38  „Geh“, sagte er und schickte sie für zwei Monate weg. Sie ging mit ihren Freundinnen in die Berge und weinte, weil sie nie heiraten würde. 39  Nach zwei Monaten kam sie zu ihrem Vater zurück, und er erfüllte sein Gelübde.+ Sie hatte niemals sexuelle Beziehungen mit einem Mann. Und es wurde Brauch* in Israel, 40  dass die jungen Israelitinnen jedes Jahr vier Tage lang zur Tochter Jẹphthas aus Gịlead gingen, um ihr Lob zu spenden.

Fußnoten

Wtl. „derjenige, der hört“.
Wtl. „Was mir und dir“.
Oder „umliegenden“.
Wtl. „du hast mich sehr tief gebeugt“.
Oder „den Mund vor Jehova geöffnet“.
Oder „den Mund vor Jehova geöffnet“.
Oder „meine Jungfrauschaft beweinen“.
Oder „Vorschrift“.