KAPITEL SECHZEHN
Für die wahre Anbetung eintreten
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Was lehrt die Bibel über den Gebrauch religiöser Bilder?
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Wie sind Christen zu religiösen Feiertagen eingestellt?
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Wie kann man anderen seine Glaubensansichten erklären, ohne taktlos zu sein?
1, 2. Was muss man sich fragen, wenn man die falsche Religion verlassen hat, und warum ist das wichtig?
STELLEN wir uns vor, wir erfahren, dass die ganze Gegend um unser Haus verseucht ist. Jemand hat insgeheim Giftmüll abgeladen und die Lage ist lebensgefährlich geworden. Was würden wir tun? Wenn es ginge, würden wir bestimmt wegziehen. Aber auch dann bliebe die beunruhigende Frage: „Bin ich vergiftet?“
2 Eine ähnliche Situation besteht im Hinblick auf die falsche Religion. Wie die Bibel zeigt, ist die falsche Anbetung mit unreinen Lehren und Praktiken durchsetzt (2. Korinther 6:17). Deshalb ist es wichtig, aus „Babylon der Großen“, dem Weltreich der falschen Religion, hinauszugehen (Offenbarung 18:2, 4). Wer das bereits getan hat, ist sehr zu loben. Allerdings genügt es nicht, sich nur von der falschen Religion zu trennen beziehungsweise aus ihr auszutreten. Man muss sich auch fragen: „Sind bei mir noch Spuren der falschen Anbetung vorhanden?“ Betrachten wir einige Beispiele.
BILDER UND AHNENVEREHRUNG
3. (a) Was sagt die Bibel über den Gebrauch von Bildern, und warum fällt es manchen schwer, Gottes Ansicht zu akzeptieren? (b) Was sollten wir tun, wenn wir Gegenstände besitzen, die mit der falschen Anbetung zu tun haben?
3 Viele Menschen haben schon seit Jahren religiöse Bilder, Statuen oder Schreine zu Hause. Sie finden es womöglich befremdend oder verkehrt, ohne diese sichtbaren Hilfen zu Gott zu beten. Manche Gegenstände sind ihnen vielleicht sogar ans Herz gewachsen. Aber nur Gott allein legt fest, wie er angebetet werden möchte, und nach allem, was die Bibel lehrt, will Gott nicht, dass wir ihn mithilfe von Bildern anbeten (2. Mose 20:4, 5; Psalm 115:4-8; Jesaja 42:8; 1. Johannes 5:21). Das heißt, wir können für die wahre Anbetung eintreten, indem wir aus unserem Besitz alle Gegenstände vernichten, die mit der falschen Anbetung zu tun haben. Wir sollten sie unbedingt so betrachten, wie Jehova es tut — als „etwas Verabscheuungswürdiges“ (5. Mose 27:15).
4. (a) Wieso wissen wir, dass die Ahnenverehrung vergeblich ist? (b) Warum verbot Jehova seinem Volk jede Art von Spiritismus?
4 In vielen falschen Religionen ist auch die Ahnenverehrung üblich. Manche Menschen glaubten, bevor sie die Wahrheit aus der Bibel kennen lernten, die Toten seien in einem unsichtbaren Bereich bei Bewusstsein und könnten den Lebenden nützen oder schaden. Deshalb haben sie alles Mögliche unternommen, um ihre Ahnen zu besänftigen. Wie jedoch in Kapitel 6 erklärt wurde, leben die Toten nicht irgendwo bei Bewusstsein weiter. Sämtliche Bemühungen, mit ihnen in Verbindung zu treten, sind somit zwecklos. Alle vermeintlichen Botschaften von den Verstorbenen stammen in Wirklichkeit von den Dämonen. Daher verbot Jehova den Israeliten jeden Versuch, mit den Toten zu sprechen, sowie jede andere Art von Spiritismus (5. Mose 18:10-12).
5. Was kann man tun, wenn man bisher Ahnen verehrt oder Bilder bei der Anbetung gebraucht hat?
5 Was kann man tun, wenn man bisher Ahnen verehrt oder Bilder bei der Anbetung verwendet hat? Es wäre gut, in der Bibel nachzulesen, wie Gott darüber denkt, und über das Gelesene nachzusinnen. Auch sollte man seinen persönlichen Wunsch, für die wahre Anbetung einzutreten, jeden Tag im Gebet erwähnen und Jehova um Hilfe bitten, so zu denken, wie er denkt (Jesaja 55:9).
WEIHNACHTEN — DIE FRÜHEN CHRISTEN FEIERTEN ES NICHT
6, 7. (a) Was wird an Weihnachten angeblich gefeiert, und feierten Jesu Nachfolger im 1. Jahrhundert dieses Fest? (b) Womit verband man Geburtstagsfeiern zur Zeit der ersten Jünger Jesu?
6 Ein weiterer Bereich, in dem unsere Anbetung von der falschen Religion durchsetzt sein kann, sind Feiertage. Ein Beispiel ist Weihnachten. Fast alle Religionen, die sich christlich nennen, feiern Weihnachten als den angeblichen Tag der Geburt Christi. Es deutet jedoch nichts darauf hin, dass Jesu Jünger im 1. Jahrhundert einen solchen Feiertag begingen. In einem Buch heißt es dazu: „In den zweihundert Jahren nach Christi Geburt wusste niemand genau, wann Jesus geboren wurde, und es interessierte sich auch kaum jemand dafür“ (Sacred Origins of Profound Things).
7 Jesu Jünger hätten seinen Geburtstag nicht einmal gefeiert, wenn sie das genaue Datum gewusst hätten. Warum nicht? Wie es in einer Enzyklopädie heißt, betrachteten die ersten Christen „das Feiern von Geburtstagen als heidnischen Brauch“ (The World Book Encyclopedia). Die einzigen in der Bibel erwähnten Geburtstagsfeiern wurden für zwei Herrscher veranstaltet, die Jehova nicht anbeteten (1. Mose 40:20; Markus 6:21). Auch zu Ehren heidnischer Gottheiten wurden Geburtstage gefeiert. Am 24. Mai zum Beispiel feierten die Römer den Geburtstag der Göttin Diana und einen Tag später den des Sonnengottes Apollo. Geburtstagsfeiern verband man also damals nicht mit dem Christentum, sondern mit dem Heidentum.
8. Was haben Geburtstagsfeiern mit Aberglauben zu tun?
8 Die Christen im 1. Jahrhundert hätten Jesu Geburtstag noch aus einem anderen Grund nicht gefeiert. Jesu Jünger wussten wahrscheinlich, dass Geburtstagsfeiern mit Aberglauben zu tun hatten. Viele Griechen und Römer in alter Zeit glaubten zum Beispiel, bei der Geburt jedes Menschen sei ein Geist zugegen, der den Betreffenden das ganze Leben lang beschütze. In einem Buch heißt es dazu: „Es bestand eine mystische Beziehung zwischen diesem Geist und dem Gott, an dessen Geburtstag der Betreffende geboren wurde“ (The Lore of Birthdays). Jehova würde garantiert keine Feier gefallen, bei der Jesus mit Aberglauben in Verbindung gebracht würde (Jesaja 65:11, 12). Wie kommt es aber dann, dass sich das Weihnachtsfest derart eingebürgert hat?
DER URSPRUNG DES WEIHNACHTSFESTES
9. Wie setzte sich der Brauch durch, am 25. Dezember Jesu Geburt zu feiern?
9 Erst ein paar hundert Jahre nach Jesu Tod setzte sich der Brauch durch, am 25. Dezember seine Geburt zu feiern. Dabei wurde Jesus gar nicht an diesem Tag geboren, sondern offensichtlich im Oktober. * Wie kam man dann auf den 25. Dezember? Das lag wahrscheinlich daran, dass sich einige so genannte Christen in späterer Zeit „eine Überschneidung mit dem heidnischen römischen Fest wünschten, das den ‚Geburtstag der unbesiegten Sonne‘ kennzeichnete“ (The New Encyclopædia Britannica). Im Winter, wo die Kraft der Sonne am schwächsten zu sein schien, veranstalteten die Heiden Feiern, um die Sonne als Wärme- und Lichtquelle von ihrer Reise in die Ferne zurückzuholen. Am 25. Dezember, so glaubte man, trat die Sonne ihre Rückkehr an. Religiöse Führer, denen an der Bekehrung von Heiden gelegen war, übernahmen diese Feier und gaben ihr einen „christlichen“ Anstrich. *
10. Warum wurde Weihnachten früher in manchen Gegenden nicht gefeiert?
10 Dass Weihnachten heidnische Wurzeln hat, wurde schon vor langer Zeit erkannt. Im 17. Jahrhundert war es wegen seines unbiblischen Ursprungs in England und in einigen amerikanischen Kolonien verboten. Man musste damals eine Geldstrafe bezahlen, wenn man am Weihnachtstag allein schon von der Arbeit fernblieb. Bald setzten sich allerdings die alten Bräuche wieder durch und neue kamen hinzu. Weihnachten wurde wiederum zu einem großen Feiertag und in vielen Ländern ist es bis heute so geblieben. Da Weihnachten jedoch mit der falschen Religion zu tun hat, feiern Christen, die Gott gefallen möchten, dieses Fest ebenso wenig wie andere in heidnischen Kulten wurzelnde Feste und Feiertage. *
SIND DIE URSPRÜNGE SO WICHTIG?
11. Wie begründen manche, warum sie bestimmte Feste feiern, doch was sollte unser Hauptanliegen sein?
11 Manche streiten zwar nicht ab, dass Feste wie Weihnachten heidnische Ursprünge haben, finden es aber trotzdem nicht verkehrt, sie zu feiern. Die meisten Menschen machen sich ohnehin keine Gedanken darüber, ob ein bestimmter Feiertag etwas mit falscher Anbetung zu tun hat. Feiertage bieten auch Gelegenheiten, als Familie zusammen zu sein. Wer so denkt, dem fällt es vielleicht schwer, für die wahre Anbetung einzutreten — nicht weil er an der falschen Religion hängt, sondern weil er seine Familie liebt. Jehova, der Urheber der Familie, wünscht, dass wir ein gutes Verhältnis zu unseren Angehörigen haben, das ist sicher (Epheser 3:14, 15). Aber wir können den Zusammenhalt in der Familie auch stärken, ohne Gott zu missfallen. Der Apostel Paulus schrieb, was unser Hauptanliegen sein sollte: „Vergewissert euch fortwährend dessen, was für den Herrn annehmbar ist“ (Epheser 5:10).
12. Wie lässt sich veranschaulichen, warum wir Bräuche und Feiern, deren Ursprünge unrein sind, meiden sollten?
12 Manch einer ist der Meinung, dass die Art und Weise, wie Feiertage heute gefeiert werden, herzlich wenig mit ihren Ursprüngen zu tun hat. Sind die Ursprünge denn so wichtig? Ja, das sind sie. Dazu eine Veranschaulichung: Stellen wir uns vor, wir sehen eine Süßigkeit am Straßenrand liegen. Würden wir sie aufheben und essen? Natürlich nicht! Sie ist ja schmutzig. Wie diese Süßigkeit mögen auch Feiertage angenehm süß erscheinen, aber es klebt viel Unreines an ihnen. Wenn wir für die richtige Anbetung eintreten möchten, müssen wir wie der Prophet Jesaja eingestellt sein, der wahre Anbeter ermahnte: „Rührt nichts Unreines an“ (Jesaja 52:11).
UNTERSCHEIDUNGSVERMÖGEN IM UMGANG MIT ANDEREN
13. Welche Herausforderungen können sich ergeben, wenn wir Feiertage nicht mitfeiern?
13 Wenn wir Feiertage nicht mitfeiern, kann das Herausforderungen mit sich bringen. Kollegen fragen sich vielleicht, warum wir bei bestimmten Feiertagsgepflogenheiten am Arbeitsplatz nicht mitmachen. Oder jemand will uns etwas zu Weihnachten schenken. Wäre es verkehrt, das Geschenk anzunehmen? Was ist, wenn der Ehepartner andere Glaubensansichten hat? Wie kann man sichergehen, dass sich Kinder nicht benachteiligt fühlen, wenn sie Feiertage nicht mitfeiern?
14, 15. Was könnten wir tun, wenn uns jemand schöne Feiertage wünscht oder ein Geschenk machen will?
14 Man muss gut abwägen, was in der jeweiligen Situation am besten ist. Wenn uns jemand beiläufig schöne Feiertage wünscht, könnten wir uns einfach bedanken. Anders ist es bei Personen, mit denen wir auf der Arbeit oder sonst irgendwie regelmäßig zu tun haben. Ihnen möchten wir vielleicht etwas mehr sagen. Dabei sollten wir immer taktvoll bleiben. Die Bibel gibt den Rat: „Eure Rede sei stets gefällig, mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr jedem zu antworten habt“ (Kolosser 4:6). Hüten wir uns vor Respektlosigkeit. Legen wir vielmehr unseren Standpunkt taktvoll dar. Machen wir klar, dass wir nichts gegen das Schenken oder gegen ein schönes Zusammensein einzuwenden haben — aber zu einer anderen Zeit.
15 Was können wir tun, wenn uns jemand etwas schenken möchte? Das hängt sehr von den Umständen ab. Vielleicht sagt der Betreffende: „Ich weiß, dass du das Fest nicht feierst, aber ich wollte dir das hier geben.“ Der eine oder andere entscheidet sich unter diesen Umständen womöglich, das Geschenk anzunehmen, weil er das nicht als ein Mitfeiern betrachtet. Wenn natürlich der Schenkende unsere Glaubensansichten nicht kennt, könnten wir erwähnen, dass wir den betreffenden Feiertag nicht feiern. Dann würde er besser verstehen, warum wir ein Geschenk annehmen, aber bei dieser Gelegenheit selbst nichts schenken. Falls allerdings jemand ganz bewusst darauf abzielt, zu zeigen, dass wir doch nicht so fest zu unserer Überzeugung stehen oder dass wir wegen materieller Vorteile Kompromisse machen würden, dann wäre es klug, sein Geschenk abzulehnen.
WIE IST ES BEI ANGEHÖRIGEN?
16. Wie können wir uns an Feiertagen taktvoll verhalten?
16 Wie ist es, wenn Familienangehörige andere Glaubensansichten haben als wir selbst? Auch dann ist Takt gefragt. Man muss nicht aus jedem Brauch oder jeder Feierlichkeit der Verwandten einen großen Streitpunkt machen. Stattdessen sollten wir ihr Recht auf eine eigene Meinung respektieren, denn wir erwarten ja, dass sie dieses Recht auch uns zugestehen (Matthäus 7:12). Vermeiden wir es, uns an Feiertagen in irgendeiner Form aktiv am Feiern zu beteiligen. Doch seien wir vernünftig, wenn es um Dinge geht, die nicht auf ein tatsächliches Mitfeiern hinauslaufen. Natürlich sollten wir uns immer so verhalten, dass wir ein gutes Gewissen haben können (1. Timotheus 1:18, 19).
17. Was hilft Kindern, sich nicht benachteiligt zu fühlen, wenn sie sehen, dass andere Kinder bestimmte Feste feiern?
17 Was können Eltern tun, damit ihre Kinder nicht das Gefühl haben, etwas zu versäumen, wenn sie unbiblische Feste nicht mitfeiern? Das hängt sehr davon ab, was die Eltern an den übrigen Tagen des Jahres tun. Manche beschenken ihre Kinder zu bestimmten anderen Zeiten. Eines der wertvollsten Geschenke, die Eltern ihren Kindern machen können, ist Zeit und liebevolle Aufmerksamkeit.
DIE WAHRE ANBETUNG AUSÜBEN
18. Wie kann uns der Besuch christlicher Zusammenkünfte helfen, für die wahre Anbetung einzutreten?
18 Wenn wir Gott gefallen möchten, müssen wir die falsche Anbetung von uns weisen und für die wahre Anbetung eintreten. Was schließt das ein? Die Bibel sagt: „Lasst uns aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das umso mehr, als ihr den Tag herannahen seht“ (Hebräer 10:24, 25). Christliche Zusammenkünfte sind freudige Anlässe, bei denen wir Gott so anbeten können, wie er es wünscht (Psalm 22:22; 122:1). Bei diesen Zusammenkünften kommt es zu einem „Austausch von Ermunterung“ unter treuen Christen (Römer 1:12).
19. Warum ist es wichtig, über das zu sprechen, was wir aus der Bibel gelernt haben?
19 Eine weitere Möglichkeit, für die wahre Anbetung einzutreten, besteht darin, mit anderen über das zu sprechen, was man beim Bibelstudium mit Jehovas Zeugen gelernt hat. Es gibt heute viele Menschen, die über all das Böse in der Welt regelrecht seufzen und stöhnen. Vielleicht kennen wir ja einige, denen es so ergeht. Könnten wir nicht mit ihnen über unsere biblisch begründete Zukunftshoffnung sprechen? Wer sich mit wahren Christen versammelt und anderen von den begeisternden Wahrheiten erzählt, die er aus der Bibel gelernt hat, der wird feststellen, dass jede noch verbliebene Sehnsucht nach Bräuchen der falschen Religion mit der Zeit verschwindet. Wir können uns darauf verlassen: Wenn wir für die wahre Anbetung eintreten, werden wir sehr glücklich sein und reich gesegnet werden (Maleachi 3:10).
^ Abs. 9 Siehe den Anhang, „Wurde Jesus im Dezember geboren?“.
^ Abs. 9 Bei der Wahl des 25. Dezember spielten auch die Saturnalien eine Rolle. Dieses Fest zu Ehren des römischen Gottes der Saaten und der Fruchtbarkeit dauerte vom 17. bis 24. Dezember. Es war eine Zeit, in der ausgelassen gefeiert wurde und man sich gegenseitig beschenkte.
^ Abs. 10 Im Anhang „Sollten wir Feiertage feiern?“ wird erklärt, wie wahre Christen andere volkstümliche Feste und Feiertage betrachten.
Studienanleitungen
Was lehrt die Bibel wirklich?