Was manche glauben

Was manche glauben

Hinduismus

Leid gilt als Folge von Taten, die man entweder im jetzigen oder in einem früheren Leben begangen hat. Wenn man sich von allem Vergänglichen loslöse, könne man Moksha erreichen, die Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburt.

Islam

Leid wird als Strafe für Sünden oder als Bewährungsprobe betrachtet. Tragische Erlebnisse sollen einen daran erinnern, „Gott für alle Segnungen zu danken und für Notleidende da zu sein“, sagt Dr. Sayyid Syeed, Präsident der Islamic Society of North America.

Judentum

Leid wird als Folge menschlichen Verhaltens angesehen. Nach Ansicht einiger gibt es eine Auferstehung, durch die unschuldige Opfer Gerechtigkeit erfahren. Das kabbalistische (mystische) Judentum lehrt die Wiedergeburt. Dadurch erhalte man mehrere Gelegenheiten, seine Fehler wiedergutzumachen.

Buddhismus

Nach buddhistischer Auffassung erstreckt sich Leid über mehrere Lebenszyklen. Der Kreislauf der Wiedergeburt setze sich so lange fort, bis negative Taten, Gefühle und Wünsche aufhören würden. Durch Weisheit, gute Taten und innere Disziplin könne der Mensch das Nirwana erreichen – einen Zustand, in dem alles Leid ein Ende habe.

Konfuzianismus

Laut dem Dictionary of Comparative Religion schreiben Konfuzianer einen Großteil des Leids „menschlichem Fehlverhalten und Versagen“ zu. Durch eine gute Lebensführung könne man dem zwar entgegenwirken, aber Leid werde auch oft durch „unsichtbare Kräfte verursacht, denen der Mensch schlichtweg ausgeliefert ist. In diesem Fall muss man stoisch akzeptieren, was das Schicksal beschlossen hat“.

Stammesreligionen

Leid wird oft auf Zauberei zurückgeführt. Zauberer können angeblich Glück oder Unglück herbeiführen, doch durch verschiedene Rituale könne man ihren Einfluss in Schranken halten. Bei Krankheiten sollen Medizinmänner durch bestimmte Riten und Heilmittel die Zauberei unwirksam machen können.

Christentum

Christen sehen die Ursache des Leids in der Sünde der ersten beiden Menschen, beschrieben im Bibelbuch 1. Mose. Viele Glaubensgemeinschaften haben diese Lehre mit eigenen Vorstellungen ausgeschmückt. Manche Katholiken vertreten beispielsweise die Ansicht, man könne sein eigenes Leid „Gott als Opfer darbringen“. Das komme entweder der Kirche zugute oder jemand anders erfahre dadurch Erlösung.

MEHR DAZU

Schauen Sie sich auf jw.org das Video an Führen alle Wege zu Gott?