STUDIENARTIKEL 16

Für die Wahrheit über den Tod eintreten

Für die Wahrheit über den Tod eintreten

„So unterscheiden wir eine inspirierte Aussage der Wahrheit von einer inspirierten Aussage des Irrtums“ (1. JOH. 4:6, NW, 2013)

LIED 73 Schenk uns Mut

VORSCHAU *

Tröste deine Angehörigen bei einem Trauerfall statt bei Bräuchen mitzumachen, die Gott nicht gefallen (Siehe Absatz 1, 2) *

1, 2. (a) Wie hat Satan Menschen getäuscht? (b) Worum geht es in diesem Artikel?

SATAN, der „Vater der Lüge“, hat schon immer Menschen getäuscht (Joh. 8:44). Einige seiner Lügen betreffen Lehren über den Tod und das Leben danach. Solche falschen Lehren sind der Ursprung von zahlreichen abergläubischen Vorstellungen und Bräuchen. Eine ganze Anzahl Brüder und Schwestern hatte deshalb nach dem Tod eines Verwandten oder Bekannten „einen harten Kampf für den Glauben zu führen“ (Jud. 3).

2 Bist du in einer solchen Lage? Was kann dir helfen, für das einzutreten, was die Bibel über den Tod sagt? (Eph. 6:11). Wie kannst du einen Glaubensbruder trösten und stärken, wenn er unter Druck steht, bei Bräuchen mitzumachen, die Gott nicht gefallen? In diesem Artikel geht es darum, welche Anleitung Jehova uns gibt. Sehen wir uns aber zunächst an, was die Bibel über den Tod sagt.

DIE WAHRHEIT ÜBER DEN ZUSTAND DER TOTEN

3. Was war die Folge der ersten Lüge?

3 Gott wollte nie, dass Menschen sterben. Doch damit Adam und Eva ewig leben konnten, mussten sie Jehova gehorchen, und er gab ihnen die einfache Anweisung: „Was . . . den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tag, an dem du davon isst, wirst du ganz bestimmt sterben“ (1. Mo. 2:16, 17). Dann erschien Satan auf der Bildfläche. Er sagte durch eine Schlange zu Eva: „Ihr werdet ganz bestimmt nicht sterben.“ Leider glaubte sie diese Lüge und aß von der Frucht. Später aß auch ihr Mann davon (1. Mo. 3:4, 6). So kamen Sünde und Tod in die Welt (Röm. 5:12).

4, 5. Wie konnte Satan die Menschen weiter täuschen?

4 Wie Gott es gesagt hatte, mussten Adam und Eva sterben. Doch Satan hörte nicht auf, Lügen über den Tod zu verbreiten. Eine seiner Lügen besagt, dass nach dem Tod ein Teil des Menschen weiterlebt, zum Beispiel im Jenseits. Durch Variationen dieser Lüge sind bis heute viele Menschen getäuscht worden (1. Tim. 4:1).

5 Warum konnte Satan so viele täuschen? Er hat sich eine natürliche Empfindung des Menschen zunutze gemacht. Da wir für ewiges Leben geschaffen sind, möchten wir nicht sterben (Pred. 3:11). Der Tod ist für uns ein Feind (1. Kor. 15:26).

6, 7. (a) Hat Satan es geschafft, die Wahrheit über den Tod zu unterdrücken? (b) Wie befreit uns die Wahrheit von unnötiger Angst?

6 Obwohl Satan so viel versucht hat, blieb die Wahrheit über den Tod nicht verborgen. Heute wissen und verkünden mehr Menschen als je zuvor, was die Bibel über den Zustand der Toten und die Auferstehungshoffnung sagt (Pred. 9:5, 10; Apg. 24:15). Diese Wahrheiten tun uns gut, denn sie ersparen uns unnötige Angst und Unsicherheit. Zum Beispiel fürchten wir uns nicht vor den Toten und haben auch keine Angst um sie. Wir wissen: Sie sind nicht mehr am Leben und können niemandem schaden. Es ist, als würden sie tief schlafen (Joh. 11:11-14). Wir wissen auch, dass Verstorbene kein Zeitempfinden haben. Selbst wenn jemand nach Jahrhunderten aufersteht, wird es ihm vorkommen, als wäre er nur einen kurzen Moment tot gewesen.

7 Ist die Wahrheit über den Zustand der Toten nicht klar, einfach und verständlich? Was für ein Unterschied zu Satans Lügengespinst! Seine Lügen führen nicht nur Menschen in die Irre, sondern sind auch eine Beleidigung für unseren Schöpfer. Um besser zu verstehen, wie viel Schaden Satan angerichtet hat, gehen wir auf folgende Fragen ein: Wie haben Satans Lügen Jehova in Verruf gebracht? Wie haben sie den Glauben an das Loskaufsopfer untergraben? Wie haben sie zum Kummer und zum Leid der Menschen beigetragen?

SATANS LÜGEN HABEN VIEL SCHADEN ANGERICHTET

8. Wie bringen Satans Lügen Jehova in Verruf? Beziehe Jeremia 19:5 mit ein.

8 Satans Lügen über den Tod bringen Jehova in Verruf. Eine seiner Irrlehren besagt, dass die Toten im Feuer gequält werden. Was für eine Beleidigung für Gott! Dadurch entsteht der Eindruck, als wäre Jehova, der Gott der Liebe, so grausam wie der Teufel (1. Joh. 4:8). Wie berührt dich das? Wichtiger noch: Wie berührt es Jehova, der ja alle Arten von Grausamkeit hasst? (Lies Jeremia 19:5.)

9. Wie wirken sich Satans Lügen auf den Glauben an das Loskaufsopfer aus, von dem in Johannes 3:16 und 15:13 gesprochen wird?

9 Satans Lügen über den Tod untergraben den Glauben an das Loskaufsopfer (Mat. 20:28). Eine weitere Lüge Satans ist, dass Menschen eine unsterbliche Seele haben. Wenn das so wäre, könnte ja jeder ewig leben. Und Jesus hätte nicht für uns sterben müssen. Dabei ist das Opfer Jesu doch der größte Liebesbeweis an die Menschheit überhaupt. (Lies Johannes 3:16; 15:13.) Wie weh muss es Jehova und Jesus tun, wenn der Wert dieses wertvollen Geschenkes untergraben wird!

10. Wie haben Satans Lügen über den Tod zu Kummer und Leid beigetragen?

10 Satans Lügen tragen zum Kummer und zum Leid der Menschen bei. Trauernden Eltern wird manchmal gesagt, Gott habe ihr Kind in den Himmel genommen, weil er einen Engel brauchte. Macht so eine teuflische Lehre es den Eltern leichter oder schwerer, den Schmerz zu ertragen? Mit der Irrlehre vom Höllenfeuer wurde Folter gerechtfertigt und so wurden zum Beispiel Gegner von Kirchenlehren auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ein Buch über die spanische Inquisition erklärt den Hintergrund solcher Grausamkeiten. Manche dachten wohl, sie könnten Häretiker vor dem Tod zur Reue bewegen und sie vor dem Höllenfeuer bewahren, indem sie ihnen „einen Vorgeschmack vom ewigen Feuer der Hölle“ gaben. In etlichen Ländern fühlen sich die Menschen verpflichtet, ihre Ahnen zu verehren oder von ihnen Segen zu erbitten. Andere versuchen, ihre verstorbenen Vorfahren zu besänftigen, um nicht von ihnen bestraft zu werden. Glaubensansichten, die sich auf Satans Lügen stützen, bringen keinen echten Trost. Sie lösen nur unnötige Ängste aus.

WIE WIR FÜR DIE WAHRHEIT EINTRETEN KÖNNEN

11. Wie könnten uns Verwandte oder Freunde unter Druck setzen, Gottes Wort zu missachten?

11 Die Liebe zu Gott und seinem Wort gibt uns Kraft, Jehova zu gehorchen, selbst wenn uns Verwandte oder Freunde in guter Absicht drängen wollen, bei unbiblischen Bräuchen mitzumachen. Vielleicht versuchen sie, uns ein schlechtes Gewissen einzureden, und sagen, wir würden die Verstorbenen nicht lieben oder respektieren. Oder sie behaupten, die Toten würden den Lebenden wegen unseres Verhaltens irgendwie schaden. Wie kannst du da für die Wahrheit eintreten? Überleg doch, wie dir die folgenden Grundsätze helfen können.

12. Welche Ansichten und Bräuche sind eindeutig unbiblisch?

12 Halte dich von unbiblischen Ansichten und Bräuchen entschieden fern (2. Kor. 6:17). In einem Volk in der Karibik glauben viele, der „Geist“ eines Verstorbenen könne sich nach dem Tod weiter unter den Lebenden aufhalten und sich an denen rächen, die ihn schlecht behandelt haben. Gemäß einem Nachschlagewerk kann er sogar „ziemliches Unheil in einer Gemeinschaft anrichten“. In Afrika ist es Brauch, im Haus von Verstorbenen die Spiegel zu verhängen und Bilder zur Wand zu drehen. Warum? Wie manche meinen, dürfen sich die Toten nicht selbst sehen. Als Zeugen Jehovas möchten wir natürlich mit nichts zu tun haben, was Satans Lügen Vorschub leistet (1. Kor. 10:21, 22).

Durch gründliches Nachforschen in der Bibel und biblischen Publikationen sowie durch gute Kommunikation mit Angehörigen, die keine Zeugen Jehovas sind, lassen sich Probleme vermeiden (Siehe Absatz 13, 14) *

13. Was solltest du gemäß Jakobus 1:5 tun, wenn du dir wegen eines Brauches nicht sicher bist?

13 Bist du dir wegen eines Brauches nicht sicher, bete zu Jehova und bitte ihn glaubensvoll um Weisheit. (Lies Jakobus 1:5.) Dann forsche in unseren Publikationen nach. Wenn nötig, frag die Ältesten um Rat. Sie werden dir zwar nicht sagen, was du tun sollst, aber sie können dich auf biblische Grundsätze wie die hier erwähnten aufmerksam machen. So schulst du dein Wahrnehmungsvermögen und das hilft dir, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden (Heb. 5:14).

14. Wie vermeiden wir es, andere zum Stolpern zu bringen?

14 „Tut alles zur Ehre Gottes. Hütet euch stets davor, . . . Anlass zum Stolpern zu geben“ (1. Kor. 10:31, 32, NW, 2013). Bei der Entscheidung, ob wir einen Brauch oder eine Tradition mitmachen, sollten wir auch daran denken, wie sie sich auf das Gewissen anderer auswirkt, besonders das unserer Brüder. Wir möchten ja niemand zum Stolpern bringen (Mar. 9:42). Auch wollen wir bei niemandem unnötig Anstoß erregen, der kein Zeuge Jehovas ist. Aus Liebe gehen wir mit allen respektvoll um. Das ehrt Jehova. Auf keinen Fall würden wir mit jemandem streiten oder über seine Traditionen herziehen. Liebe hat bekanntlich viel Kraft! Durch Rücksicht und Respekt können wir vielleicht sogar Gegner milder stimmen.

15, 16. (a) Warum ist es gut, anderen seine Glaubensansichten zu erklären? Welches Beispiel zeigt das? (b) Wie lässt sich Römer 1:16 auf uns anwenden?

15 Lass andere wissen, dass du Zeuge Jehovas bist (Jes. 43:10). Emotionsgeladene Situationen sind wahrscheinlich leichter zu bewältigen, wenn deine Verwandten und Bekannten wissen, dass du Jehova anbetest. Francisco, der in Mosambik lebt, schreibt: „Als meine Frau Carolina und ich die Wahrheit kennenlernten, sagten wir unserer Familie, dass wir die Toten nicht mehr verehren würden. Als Carolinas Schwester starb, wurde unser Entschluss auf die Probe gestellt. Das Bestattungsritual schließt ein, den Leichnam zu waschen. Dann muss der nächste Verwandte drei Nächte an dem Ort schlafen, wo das Wasser ausgeschüttet wurde. Dadurch soll der Geist des Verstorbenen besänftigt werden. Carolinas Familie erwartete von ihr, dieses Schlafritual auszuführen.“

16 Was taten die beiden? Francisco erklärt: „Da wir Jehova lieben und ihm gefallen wollen, machten wir bei dem Brauch nicht mit. Carolinas Angehörige wurden wütend. Sie warfen uns vor, wir hätten keinen Respekt vor den Toten, und sagten, sie würden uns in Zukunft weder besuchen noch uns helfen. Weil wir ihnen unsere Glaubensansichten schon vorher erklärt hatten, diskutierten wir nicht mit ihnen, solange sie wütend waren. Einige Verwandte verteidigten uns sogar und meinten, wir hätten unseren Standpunkt ja schon klargemacht. Mit der Zeit beruhigten sich die Gemüter wieder und wir konnten Frieden schließen. Einige aus der Familie kamen sogar zu uns nach Hause und baten um biblische Literatur.“ Ja, schämen wir uns nie, für die Wahrheit über den Tod einzutreten. (Lies Römer 1:16.)

TROST UND UNTERSTÜTZUNG FÜR TRAUERNDE

Echte Freunde trösten und unterstützen Trauernde (Siehe Absatz 17-19) *

17. Wie können wir einem trauernden Mitchristen ein echter Freund sein?

17 Wenn ein Bruder oder eine Schwester einen lieben Menschen durch den Tod verliert, sollten wir unser Bestes tun, ein „echter Freund“ zu sein, „ein Bruder, der für Zeiten der Not geboren ist“ (Spr. 17:17, NW, 2013). Wie kann man ein echter Freund sein, besonders wenn jemand gedrängt wird, bei unbiblischen Bräuchen mitzumachen? Hier zwei Grundsätze aus der Bibel, die uns helfen, Trost zu spenden.

18. Warum brach Jesus in Tränen aus, und was können wir daraus lernen?

18 „Weint mit den Weinenden“ (Röm. 12:15). Ist jemand von Trauer überwältigt, weiß man oft nicht so recht, was man sagen soll. Manchmal sagen Tränen mehr als Worte. Als Lazarus, ein Freund von Jesus, starb, weinten Maria, Martha und andere um ihren lieben Bruder und Freund. Vier Tage später kam dann Jesus und brach ebenfalls in Tränen aus, obwohl er wusste, dass er Lazarus schon bald auferwecken würde (Joh. 11:17, 33-35). Jesu Tränen spiegelten die Gefühle seines Vaters wider. Auch war daran zu erkennen, wie sehr Jesus diese Familie liebte, was Maria und Martha sicher sehr guttat. Wenn unsere Brüder unsere Liebe und unser Interesse spüren, merken sie, dass sie nicht allein sind, sondern liebe Freunde um sich haben.

19. Wie hilft uns Prediger 3:7, einen Trauernden zu trösten?

19 „Eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden“ (Pred. 3:7). Man kann Trauernde auch einfach dadurch trösten, dass man ein offenes Ohr für sie hat. Lass deinen Bruder sein Herz ausschütten und sei nicht empfindlich, wenn er „unsinniges Gerede“ von sich gibt (Hiob 6:2, 3). Vielleicht steht er unter besonderem Stress, weil Verwandte, die keine Zeugen Jehovas sind, ihn unter Druck setzen. Bete mit ihm. Bitte den „Hörer des Gebets“, dass er ihm Kraft gibt und ihm hilft, klar zu denken (Ps. 65:2). Wenn möglich, lest zusammen in der Bibel. Oder lest einen passenden Artikel aus unseren Publikationen, zum Beispiel einen ermutigenden Lebensbericht.

20. Worum geht es im nächsten Artikel?

20 Es ist so schön, die Wahrheit über den Tod zu kennen und zu wissen, was für eine herrliche Zukunft die erwartet, die in den Gräbern ruhen (Joh. 5:28, 29). Deswegen möchten wir in Wort und Tat mutig für die biblische Wahrheit einstehen und anderen bei jeder passenden Gelegenheit davon erzählen. Der nächste Artikel zeigt, was Satan noch nutzt, um Menschen in geistiger Finsternis zu halten: Spiritismus. Wir werden sehen, warum es wichtig ist, Praktiken und Unterhaltung zu meiden, mit denen uns Satan in diese Falle locken will.

LIED 24 Kommt zum Berg Jehovas

^ Abs. 5 Satan und die Dämonen haben die Menschen durch Lügen über den Zustand der Toten irregeführt. Dadurch kamen viele unbiblische Bräuche auf. Dieser Artikel soll dir helfen, treu zu Jehova zu stehen, wenn dich andere unter Druck setzen wollen, solche Bräuche mitzumachen.

^ Abs. 55 BILDBESCHREIBUNG: Eine Frau trauert um einen Verstorbenen. Angehörige, die Zeugen Jehovas sind, trösten sie.

^ Abs. 57 BILDBESCHREIBUNG: Ein Bruder informiert sich über Bestattungsbräuche und erklärt dann seinen Angehörigen freundlich seinen Standpunkt.

^ Abs. 59 BILDBESCHREIBUNG: Älteste trösten und unterstützen einen Bruder, der einen lieben Angehörigen verloren hat.