STUDIENARTIKEL 51

Wie gut kennst du Jehova?

Wie gut kennst du Jehova?

„Die deinen Namen kennen, werden auf dich vertrauen, nie wirst du die verlassen, die dich suchen, o Jehova“ (PS. 9:10)

LIED 52 Hingabe und Taufe

VORSCHAU *

1, 2. Was muss jeder von uns tun, wie es das Beispiel von Angelito zeigt?

SIND deine Eltern Zeugen Jehovas? Falls ja, denk daran: Deine Eltern können dir ein persönliches Verhältnis zu Jehova nicht vererben. Jeder von uns muss selbst eine Freundschaft zu Jehova aufbauen, ob seine Eltern Gott dienen oder nicht.

2 Nehmen wir das Beispiel von Angelito. Als er noch jünger war, fühlte er sich Gott nicht besonders nah, obwohl alle in seiner Familie Zeugen Jehovas waren. Er gibt zu: „Ich habe Jehova nur deswegen gedient, weil das alle in meiner Familie gemacht haben.“ Doch dann entschied Angelito, sich mehr Zeit dafür zu nehmen, in der Bibel zu lesen und über das nachzudenken, was er las. Außerdem betete er mehr. Was war das Ergebnis? Angelito sagt: „Mir wurde klar: Der einzige Weg, meinem lieben Vater Jehova näherzukommen, ist, ihn selbst kennenzulernen.“ Das wirft einige wichtige Fragen auf: Wann kennt man Jehova nur oberflächlich und wann kennt man ihn gut? Und wie lernt man Jehova gut kennen?

3. Wann kennt man Jehova nur oberflächlich, und wann kennt man ihn gut?

3 Wer Jehova nur oberflächlich kennt, weiß vielleicht, wie er heißt, oder ihm ist manches bekannt, was er gesagt oder getan hat. Aber um ihn gut zu kennen, ist mehr nötig. Wir müssen uns Zeit dafür nehmen, uns mit Jehova und seinen wunderbaren Eigenschaften zu beschäftigen. Nur dann verstehen wir immer besser, warum Jehova etwas Bestimmtes sagt oder tut. Und wir können besser beurteilen, ob ihm unser Denken und unser Verhalten gefällt. Wissen wir dann, was er sich von uns wünscht, müssen wir entsprechend handeln.

4. Wie helfen uns Beispiele aus der Bibel?

4 Manche machen sich vielleicht über uns lustig, wenn wir Jehova dienen wollen, und sobald wir die Zusammenkünfte besuchen, leisten sie uns noch mehr Widerstand. Aber wenn wir auf Jehova vertrauen, wird er uns nie im Stich lassen. Wir legen dann die Grundlage für eine lebenslange Freundschaft mit Gott. Können wir Jehova wirklich so gut kennenlernen? Ja! Das beweisen die Beispiele von unvollkommenen Menschen wie Moses und König David. Wie ist es ihnen gelungen, Jehova gut kennenzulernen? Und was können wir von ihnen lernen?

MOSES SAH „DEN UNSICHTBAREN“

5. Wofür entschied sich Moses?

5 Moses entschied sich, Gott zu dienen. Als Moses etwa 40 Jahre alt war, entschied er sich für Gottes Volk, die Hebräer, und weigerte sich, „Sohn der Tochter des Pharao“ genannt zu werden (Heb. 11:24). Moses gab eine hohe Stellung auf. Da er sich zu den Hebräern bekannte, die in Ägypten Sklaven waren, riskierte er, sich den Zorn des Pharao zuzuziehen, eines mächtigen Herrschers, der als Gott galt. Was für ein außergewöhnlicher Glaube! Moses vertraute auf Jehova. So ein Vertrauen ist eine Grundlage für eine dauerhafte Freundschaft (Spr. 3:5).

6. Was können wir aus dem Beispiel von Moses lernen?

6 Was lernen wir daraus? Wie Moses müssen wir alle eine Entscheidung treffen: Werden wir Gott dienen und uns auf die Seite seines Volkes stellen? Wir müssen vielleicht Opfer bringen, um Gott zu dienen, und riskieren den Widerstand derer, die Jehova nicht kennen. Aber wenn wir auf unseren himmlischen Vater vertrauen, können wir auf seine Unterstützung zählen.

7, 8. Was lernte Moses immer besser kennen?

7 Moses lernte Jehovas Eigenschaften immer besser kennen und tat, was Gott von ihm erwartete. Als Moses das Volk Israel aus der Gefangenschaft führen sollte, fehlte es ihm an Selbstvertrauen. Wiederholt sagte er zu Jehova, wie ungeeignet er sich fühlte. Gott reagierte mit echtem Mitgefühl und sorgte dafür, dass Moses Unterstützung bekam (2. Mo. 4:10-16). So konnte Moses dem Pharao kraftvolle Gerichtsbotschaften überbringen. Dann wurde Moses Zeuge von Jehovas Macht. Jehova rettete die Israeliten und vernichtete den Pharao samt seinem Heer im Roten Meer (2. Mo. 14:26-31; Ps. 136:15).

8 Nachdem Moses die Israeliten aus Ägypten herausgeführt hatte, fanden sie ständig Gründe, sich zu beklagen. Moses konnte dann beobachten, wie viel Geduld Jehova mit dem Volk hatte, das er aus der Sklaverei befreit hatte (Ps. 78:40-43). Außerdem sah Moses Jehovas bemerkenswerte Demut, als dieser auf die Bitte von Moses hin seine Meinung änderte (2. Mo. 32:9-14).

9. Wie eng war das Verhältnis von Moses zu Jehova gemäß Hebräer 11:27?

9 Nach dem Auszug aus Ägypten entwickelte Moses ein so enges Verhältnis zu Jehova, dass es für ihn war, als würde er seinen himmlischen Vater sehen. (Lies Hebräer 11:27.) Die Bibel zeigt, wie eng dieses Verhältnis war, wenn sie sagt: „Jehova redete mit Moses von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit einem anderen Mann redet“ (2. Mo. 33:11).

10. Was müssen wir tun, um Jehova gut kennenzulernen?

10 Was lernen wir daraus? Um Jehova gut kennenzulernen, müssen wir uns mit seinen Eigenschaften vertraut machen und tun, was er von uns erwartet. Jehovas Wille ist heute, „dass Menschen aller Art gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Tim. 2:3, 4). Eine Möglichkeit, Gottes Willen auszuführen, besteht darin, Menschen von ihm zu erzählen.

11. Warum bringt es uns Jehova näher, anderen von ihm zu erzählen?

11 Erzählen wir den Menschen von Jehova, lernen wir ihn oft selbst besser kennen. Zum Beispiel können wir Jehovas Mitgefühl beobachten, wenn er uns zu Menschen mit der richtigen Herzenseinstellung führt (Joh. 6:44; Apg. 13:48). Wenn unsere Bibelschüler schlechte Gewohnheiten ablegen und Schritt für Schritt die neue Persönlichkeit anziehen, wird uns die Macht des Wortes Gottes bewusst (Kol. 3:9, 10). Und wir sehen Beweise für Gottes Geduld, wenn er vielen in unserem Gebiet immer wieder Gelegenheiten gibt, etwas über ihn zu erfahren und gerettet zu werden (Röm. 10:13-15).

12. Worum bat Moses gemäß 2. Mose 33:13, und warum?

12 Moses nahm sein Verhältnis zu Jehova nicht für selbstverständlich. Selbst nachdem Moses im Namen Gottes mächtige Taten vollbracht hatte, bat er respektvoll darum, Jehova besser kennenlernen zu dürfen. (Lies 2. Mose 33:13.) Moses war über 80 Jahre alt, als er diese Bitte vorbrachte, aber er wusste, dass er noch viel über seinen liebevollen Vater im Himmel zu lernen hatte.

13. Woran sieht man, dass wir unsere Freundschaft mit Gott schätzen?

13 Was lernen wir daraus? Auch wenn wir Jehova schon lange dienen, sollten wir unser Verhältnis zu ihm nicht für selbstverständlich nehmen. Dass wir unsere Freundschaft mit Gott schätzen, sieht man besonders an unseren Gebeten.

14. Warum ist das Gebet so wichtig, um Gott näherzukommen?

14 Eine starke Beziehung lebt von guter Kommunikation. Such also oft Gottes Nähe im Gebet und trau dich, ihm deine innersten Gedanken mitzuteilen (Eph. 6:18). Krista aus der Türkei sagt: „Jedes Mal wenn ich zu Jehova bete und dann sehe, wie er mir hilft, wachsen meine Liebe und mein Vertrauen zu ihm. Zu sehen, wie Jehova meine Gebete erhört, hilft mir, ihn als Vater und Freund zu sehen.“

EIN MANN NACH DEM HERZEN JEHOVAS

15. Wie beschrieb Jehova König David?

15 König David wurde in eine Nation hineingeboren, die Jehova Gott hingegeben war. Doch David folgte nicht einfach den religiösen Traditionen seiner Familie. Er baute ein eigenes Verhältnis zu Gott auf und Jehova liebte ihn sehr. Jehova selbst nannte ihn einen Mann nach seinem Herzen (Apg. 13:22). Wie kam es, dass David Jehova so nahestand?

16. Was lernte David durch die Schöpfung über Jehova?

16 David lernte durch die Schöpfung etwas über Jehova. Als David jung war, verbrachte er viele Stunden draußen und kümmerte sich um die Schafe seines Vaters. Vielleicht begann er zu dieser Zeit, über die Schöpfung Jehovas nachzudenken. Wenn er zum Beispiel abends den Himmel betrachtete, sah er nicht nur die vielen Sterne. Er erkannte auch die Eigenschaften dessen, der sie gemacht hatte. David fühlte sich gedrängt, zu schreiben: „Der Himmel verkündet die Herrlichkeit Gottes, der Himmel preist das Werk seiner Hände“ (Ps. 19:1, 2). Wenn David darüber nachdachte, wie der Mensch gemacht ist, sah er Jehovas Weisheit (Ps. 139:14). David versuchte, die Schöpfungswerke Jehovas zu begreifen, und ihm wurde bewusst, wie klein er im Vergleich zu Jehova war (Ps. 139:6).

17. Was können wir lernen, wenn wir über die Schöpfung nachdenken?

17 Was lernen wir daraus? Sei an der Schöpfung interessiert. Lebe nicht nur in der wunderschönen Welt, die Jehova geschaffen hat; lass dich von ihr faszinieren! Denke in deinem Alltag darüber nach, was dir die Schöpfung um dich herum – die Pflanzen, Tiere und Menschen – über Jehova verrät. Dann wirst du jeden Tag etwas über deinen liebevollen Vater dazulernen (Röm. 1:20). Und du wirst sehen, wie deine Liebe zu ihm Tag für Tag stärker wird.

18. Was erkannte David gemäß Psalm 18?

18 David erkannte, dass Jehova ihm half. Als David zum Beispiel die Schafe seines Vaters vor einem Löwen und einem Bären beschützte, erkannte er, dass es Jehova war, der ihm im Kampf gegen diese mächtigen Raubtiere half. Als er den riesenhaften Krieger Goliath besiegte, war ihm klar, dass Jehova ihm beistand (1. Sam. 17:37). Und als er dem eifersüchtigen König Saul entkam, erkannte er an, dass er seine Rettung Jehova verdankte (Ps. 18, Überschrift). Ein stolzer Mensch hätte das alles vielleicht als sein eigenes Verdienst gesehen. Doch David war demütig und konnte deshalb Jehovas Hand in seinem Leben erkennen (Ps. 138:6).

19. Was können wir von David lernen?

19 Was lernen wir daraus? Es reicht nicht, Jehova nur um Hilfe zu bitten. Wir müssen auch einen Blick dafür entwickeln, wann und wie er uns konkret hilft. Erkennen wir demütig unsere Grenzen an, sehen wir deutlich, wie Jehova das ausgleicht, was uns fehlt. Und jedes Mal, wenn wir Jehovas Hilfe wahrnehmen, wird unser Verhältnis zu ihm enger. Isaac, ein Bruder in Fidschi, der Jehova schon viele Jahre dient, kann das bestätigen. Er sagt: „Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, sehe ich, wie Jehova mir vom Beginn meines Bibelstudiums an bis heute geholfen hat. Jehova ist deswegen für mich ganz real.“

20. Was können wir aus Davids Verhältnis zu Gott lernen?

20 David nahm sich an Jehovas Eigenschaften ein Beispiel. Jehova hat uns mit der Fähigkeit erschaffen, seine Eigenschaften widerzuspiegeln (1. Mo. 1:26). Je vertrauter wir mit den Eigenschaften werden, die Jehovas Persönlichkeit ausmachen, desto besser können wir ihn nachahmen. David lernte seinen himmlischen Vater gut kennen und so konnte er sich im Umgang mit anderen an ihm orientieren. Sehen wir uns ein Beispiel an. Als David mit Bathseba Ehebruch beging und dann ihren Mann umbringen ließ, sündigte er gegen Jehova (2. Sam. 11:1-4, 15). Jehova entschied jedoch, David Barmherzigkeit zu erweisen – einem Mann, der zu anderen barmherzig gewesen war. Weil David so ein gutes Verhältnis zu Jehova hatte, wurde er zu einem der beliebtesten Könige Israels, und Jehova maß andere israelitische Könige an seinem Beispiel (1. Kö. 15:11; 2. Kö. 14:1-3).

21. Wozu führt es, wenn man sich Gott zum Vorbild nimmt, wie es in Epheser 4:24 und 5:1 anklingt?

21 Was lernen wir daraus? Wir müssen uns Gott zum Vorbild nehmen. Das kommt nicht nur uns selbst zugute, sondern ist auch eine Möglichkeit, Jehova kennenzulernen. Formen wir unsere Persönlichkeit nach seinem Vorbild, erweisen wir uns als seine Kinder. (Lies Epheser 4:24; 5:1.)

JEHOVA IMMER BESSER KENNENLERNEN

22, 23. Wozu führt es, wenn wir anwenden, was wir über Jehova lernen?

22 Wie wir gesehen haben, offenbart sich Jehova uns durch die Schöpfung und durch sein Wort, die Bibel. Dieses einzigartige Buch ist voller Beispiele von treuen Dienern Gottes, die wir uns zum Vorbild nehmen können, wie etwa Moses und David. Jehova hat seinen Teil getan. Jetzt liegt es an uns, Augen, Ohren und Herz für ihn offen zu halten.

23 Wir werden nie aufhören, Neues über Jehova zu lernen (Pred. 3:11). Entscheidend ist nicht, wie viel wir über ihn wissen, sondern was wir mit diesem Wissen anfangen. Wenn wir anwenden, was wir lernen, und versuchen, uns an unserem liebevollen Vater ein Beispiel zu nehmen, wird er uns immer näher kommen (Jak. 4:8). Durch sein Wort versichert er uns: Wer ihn sucht, den wird er nie im Stich lassen.

LIED 79 Lehrt sie, fest zu Jehova zu stehen

^ Abs. 5 Viele Menschen glauben zwar, dass Gott existiert, kennen ihn aber eigentlich nicht. Was bedeutet es, Gott zu kennen? Und was können wir von Moses und König David darüber lernen, wie man eine enge Freundschaft zu Gott aufbaut? Darum geht es im Artikel.