1. Was empfand David für Jehova, und wozu motivierte ihn das?

KÖNIG DAVID schrieb: „Jehova ist groß und sehr zu preisen“ (Ps. 145:3). David liebte Jehova, und diese Liebe motivierte ihn, Gott „inmitten der Versammlung“ zu preisen (Ps. 22:22; 40:5). Bestimmt liebst du Jehova auch und empfindest wie David, der sagte: „Du sollst gepriesen sein, o Jehova, Gott unseres Vaters Israel, bis in alle Ewigkeit“ (1. Chr. 29:10-13, NW, 2013).

2. (a) Wie können wir Jehova preisen? (b) Was fällt einigen schwer? Was werden wir jetzt wiederholen?

² Heute können wir Jehova zum Beispiel durch unsere Beteiligung in den Zusammenkünften preisen. Das fällt einigen jedoch recht schwer. Sie möchten mitmachen, aber Angst hemmt sie. Wie kann man Angst überwinden? Welche praktischen Tipps können uns allen helfen, ermutigende Kommentare zu geben? Bevor wir diese Fragen beantworten, wiederholen wir vier wesentliche Gründe, warum wir uns überhaupt an den Zusammenkünften beteiligen.

3-5. (a) Warum geben wir gemäß Hebräer 13:15 Kommentare? (b) Müssen wir alle die gleiche Art von Kommentaren geben? Erkläre es.

³ Wir alle haben die Ehre, Jehova zu preisen (Ps. 119:108). Unsere Kommentare gehören zu unserem „Opfer des Lobpreises“, und dieses Opfer kann niemand anders für uns darbringen. (Lies Hebräer 13:15.) Verlangt Jehova von uns allen das gleiche Opfer, also die gleiche Art Kommentare? Nein!

⁴ Jehova weiß, wie unterschiedlich unsere Fähigkeiten und Umstände sind, und er schätzt von Herzen die Opfer, die jeder von uns bringen kann. Nehmen wir die Opfergaben der Israeliten als Beispiel. Einige konnten ein Lamm oder eine Ziege opfern. War jemand jedoch arm, konnte er vielleicht nur „zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben“ darbringen. Und wenn sich jemand nicht einmal das leisten konnte, war Jehova auch mit „einem zehntel Epha Feinmehl“ zufrieden (3. Mo. 5:7, 11). Mehl war erschwinglicher, doch das machte das Opfer in Jehovas Augen nicht weniger wertvoll, vorausgesetzt, es war „Feinmehl“.

⁵ Unser liebevoller Gott empfindet heute genauso. Wenn wir Kommentare geben, erwartet er nicht, dass wir alle so wortgewandt sind wie Apollos oder die gleiche Überzeugungskraft haben wie Paulus (Apg. 18:24; 26:28). Jehova möchte nur, dass wir unser Bestes geben. Wie bei der Witwe, die zwei kleine Münzen spendete. Sie war für Jehova wertvoll, weil sie ihr Bestes gab (Luk. 21:1-4).

6. (a) Wie können sich die Kommentare anderer laut Hebräer 10:24, 25 auf uns auswirken? (b) Wie kannst du zeigen, dass du die Antworten anderer schätzt?

⁶ Durch unsere Kommentare machen wir einander Mut. (Lies Hebräer 10:24, 25.) Wir alle lieben die Vielfalt der Kommentare. Wir freuen uns über die einfachen, aufrichtigen Antworten von Kindern. Und es spornt uns an, wenn jemand begeistert erzählt, was er Neues herausgefunden hat. Andere bewundern wir, weil sie den Mut aufbringen, Kommentare zu geben, obwohl sie schüchtern sind oder unsere Sprache noch nicht beherrschen (1. Thes. 2:2). Wie können wir zeigen, dass wir ihre Bemühungen schätzen? Wenn wir uns nach der Zusammenkunft bei ihnen bedanken. Oder wir geben selbst Kommentare! Dann werden nicht nur wir ermuntert, sondern auch sie (Röm. 1:11, 12).

7. Warum haben wir selbst etwas davon, wenn wir Kommentare geben?

⁷ Wir haben selbst etwas davon (Jes. 48:17). Warum? Erstens: Wenn wir uns vornehmen, eine Antwort zu geben, sind wir viel motivierter, uns gut auf die Zusammenkunft vorzubereiten. Bereiten wir uns gut vor, verstehen wir Gottes Wort viel besser. Und je besser wir sein Wort verstehen, desto besser können wir das Gelernte anwenden. Zweitens: Wir genießen die Zusammenkunft mehr. Drittens: Da das Kommentargeben Mühe kostet, bleibt der Gedanke, den wir erwähnt haben, länger bei uns haften.

8, 9. (a) Was lässt sich aus Maleachi 3:16 dazu ableiten, wie Jehova über unsere Kommentare denkt? (b) Was fällt einigen trotzdem schwer?

⁸ Wir machen Jehova Freude, wenn wir unseren Glauben zum Ausdruck bringen. Jehova hört uns zu und es bewegt ihn, wenn er sieht, wie wir uns bemühen, Kommentare zu geben. (Lies Maleachi 3:16.) Er freut sich und segnet uns für unsere Anstrengungen, ihm zu gefallen (Mal. 3:10).

⁹ Es gibt eindeutig gute Gründe, in der Versammlung mitzumachen. Trotzdem fällt es manchen schwer, sich zu melden. Geht es dir auch so? Dann verlier nicht den Mut. Sehen wir uns einige biblische Grundsätze an sowie Beispiele und praktische Tipps, durch die wir alle mutiger werden können.

10. (a) Welche Befürchtungen haben einige? (b) Warum sind solche Befürchtungen an sich nicht verkehrt?

¹⁰ Hast du jedes Mal, wenn du dich melden willst, das Gefühl, es schnürt dir die Kehle zu? Dann bist du nicht allein. Die meisten von uns haben ein mulmiges Gefühl beim Kommentargeben. Was tun? Finde zuerst die Ursache des Problems heraus. Befürchtest du zu vergessen, was du sagen wolltest, oder etwas Falsches zu sagen? Glaubst du, deine Antwort ist vielleicht nicht so gut wie die der anderen? So zu empfinden ist an sich nicht verkehrt. Es zeigt, dass du demütig bist und die anderen höher achtest als dich selbst. Jehova liebt diese Eigenschaft (Ps. 138:6; Phil. 2:3). Er möchte aber auch, dass du ihn preist und deine Brüder und Schwestern in der Versammlung aufbaust (1. Thes. 5:11). Jehova liebt dich und wird dir den nötigen Mut geben.

11. Welche biblischen Grundsätze können uns helfen?

¹¹ Betrachten wir dazu einige biblische Grundsätze. Wir alle machen Fehler in dem, was wir sagen und wie wir es sagen (Jak. 3:2). Jehova erwartet von uns keine Perfektion, und unsere Brüder und Schwestern tun das auch nicht (Ps. 103:12-14). Sie sind doch unsere Familie und lieben uns (Mar. 10:29, 30; Joh. 13:35). Sie haben Verständnis, wenn wir einen Gedanken manchmal nicht so richtig formulieren können.

12, 13. Was lernen wir von Nehemia und Jona?

¹² Auch biblische Vorbilder können uns Mut machen, wie etwa Nehemia. Er diente am Hof eines mächtigen Königs. Als er hörte, dass die Mauern und Tore in Jerusalem in Trümmern lagen, war er sehr traurig (Neh. 1:1-4). Kannst du dir vorstellen, wie es ihm die Kehle zuschnürte, als der König ihn fragte, warum er so traurig aussah? Nehemia betete sofort zu Jehova und antwortete dem König. Darauf unternahm der König einiges, um Gottes Volk zu unterstützen (Neh. 2:1-8). Oder denken wir einmal an Jona. Als Jehova ihm den Auftrag gab, den Bewohnern von Ninive eine Botschaft zu verkünden, bekam er solche Angst, dass er in die entgegengesetzte Richtung floh (Jona 1:1-3). Mit Jehovas Hilfe schaffte Jona es aber, seinen Auftrag auszuführen. Und wie gut sich seine Worte doch auf die Niniviten auswirkten! (Jona 3:5-10). Von Nehemia lernen wir, wie wichtig es ist zu beten, bevor man antwortet. Und von Jona lernen wir, dass Jehova uns helfen kann, ihm zu dienen, ganz gleich welche Ängste wir durchstehen. Und mal ganz realistisch gesehen: Wird je eine Versammlung so einschüchternd sein wie die Bewohner Ninives?

¹³ Sehen wir uns jetzt einige praktische Tipps an, wie man ermutigende Kommentare in der Versammlung geben kann.

14. Warum sollten wir uns gut auf die Zusammenkünfte vorbereiten, und wann könnte man das tun?

¹⁴ Bereite dich auf jede Zusammenkunft vor. Wer vorausplant und sich gut vorbereitet, fühlt sich beim Kommentargeben sicherer (Spr. 21:5). Natürlich hat jeder einen anderen Zeitplan. Eloise, eine Witwe in den Achtzigern, fängt schon Anfang der Woche an, sich auf das Wachtturm-Studium vorzubereiten. Sie sagt: „Mir machen die Zusammenkünfte mehr Freude, wenn ich vorbereitet bin.“ Joy, die voll berufstätig ist, nimmt sich jeden Samstag Zeit, um ihren Wachtturm zu studieren. „Ich hab die Gedanken gern frisch im Sinn“, erklärt sie. Ike, ein Ältester, der viel zu tun hat und Pionier ist, sagt: „Für mich ist es am besten, in Etappen auf die ganze Woche verteilt zu studieren, statt alles auf einmal.“

15. Wie kannst du dich gut auf die Zusammenkünfte vorbereiten?

¹⁵ Wie bereitet man sich am besten vor? Bete vor jedem Studium und bitte Jehova um seinen heiligen Geist (Luk. 11:13; 1. Joh. 5:14). Dann nimm dir einige Minuten Zeit, dir einen Überblick zu verschaffen: Sieh dir die Überschrift, die Zwischenüberschriften, die Bilder und die Kästen genau an. Versuch bei jedem Absatz, möglichst viele Bibeltexte nachzuschlagen. Denk über das Gelesene nach und konzentriere dich dabei besonders auf die Punkte, die du in einem Kommentar erwähnen möchtest. Gute Vorbereitung bringt viel: Du hast mehr von dem Stoff und es fällt dir leichter, Antworten zu geben (2. Kor. 9:6).

16. Welche Hilfsmittel stehen dir zur Verfügung, und wie verwendest du sie?

¹⁶ Wenn möglich, nutze beim Vorbereiten die digitalen Hilfsmittel in deiner Sprache. Jehova hat durch seine Organisation für viele Hilfsmittel gesorgt. Über die JW Library^®-App können wir die zu studierenden Publikationen herunterladen. So können wir zu jeder Zeit und an jedem Ort studieren oder zumindest den Stoff lesen oder uns die Aufnahmen anhören. Einige benutzen die App, um in der Mittagspause auf der Arbeit oder in der Schule zu studieren oder wenn sie unterwegs sind. Und wenn wir bei etwas noch mehr in die Tiefe gehen möchten, vereinfachen die Watchtower Library und die Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK^™ das Nachschlagen ungemein.

17. (a) Warum ist es gut, mehrere Kommentare vorzubereiten? (b) Was hast du aus dem Video Werde Jehovas Freund: Fertig zum Antworten? gelernt?

¹⁷ Wenn möglich, bereite mehrere Kommentare vor. Warum? Weil man nicht immer gleich drankommt. Andere melden sich auch und der Leiter muss sich für einen entscheiden. Manchmal drängt auch die Zeit und der Leiter kann nicht alle drannehmen. Nimm es ihm also nicht übel und sei nicht traurig, wenn du nicht gleich aufgerufen wirst. Hast du mehrere Kommentare vorbereitet, bietet dir das mehr Gelegenheiten, mitzumachen. Einen Bibeltext vorzulesen wäre eine Möglichkeit, doch wenn es geht, bereite auch eine Antwort vor, die du in eigenen Worten geben kannst. *

18. Warum ist es gut, sich kurz zu fassen?

¹⁸ Fass dich kurz. Die besten Kommentare sind oft kurz und einfach. Setz dir zum Ziel, kurze Antworten zu geben. Versuch dich auf etwa 30 Sekunden zu beschränken (Spr. 10:19; 15:23). Gibst du schon länger Kommentare? Dann fällt dir eine besondere Rolle zu: Gib ein gutes Beispiel und fass dich kurz. Minutenlange komplizierte Antworten können andere einschüchtern und ihnen das Gefühl geben, sie könnten nicht mit dir mithalten. Außerdem gewährleisten kurze Kommentare, dass sich mehr beteiligen können. Vor allem wenn du als Erster aufgerufen wirst, solltest du die Frage einfach und direkt beantworten. Versuch nicht, alle Punkte aus dem Absatz abzudecken. Erwähne zusätzliche Gedanken erst, nachdem der Hauptpunkt besprochen worden ist. (Siehe den Kasten „ Was kann ich sagen?“.)

19. Welche Möglichkeit gibt es noch, aber was musst du dafür tun?

¹⁹ Sag dem Leiter Bescheid, bei welchem Absatz du antworten möchtest. Das solltest du aber rechtzeitig vor Beginn der Zusammenkunft tun. Wenn die Frage gestellt wird, melde dich schnell und streck deine Hand schön hoch, damit der Leiter sie gut sehen kann.

20. Warum kann man sagen, die Zusammenkünfte sind wie ein Essen mit Freunden?

²⁰ Zusammenkünfte sind wie ein Essen mit guten Freunden. Angenommen, Brüder und Schwestern in der Versammlung planen eine Grillfeier und man bittet dich, eine Kleinigkeit vorzubereiten. Wie würdest du reagieren? Vielleicht macht dich das etwas nervös, aber es hält dich nicht davon ab, dein Bestes zu geben und etwas mitzubringen, worüber sich alle freuen. Jehova lädt uns zu den Zusammenkünften ein und hat quasi einen Tisch voller Kostbarkeiten hergerichtet (Ps. 23:5; Mat. 24:45). Er freut sich, wenn wir eine Kleinigkeit dazu beitragen – das Beste, was wir geben können. Bereite dich also gut vor und gib so viele Kommentare wie möglich. Dann wirst du nicht nur an Jehovas Tisch essen, sondern du hast auch etwas dabei, was du mit deinen Brüdern und Schwestern teilen kannst.