STUDIENARTIKEL 3
Wie kannst du dein Herz beschützen?
„Mehr als alles andere beschütze dein Herz“ (SPR. 4:23, NW, 2013)
LIED 36 Wir beschützen unser Herz
VORSCHAU *
1-3. (a) Warum liebte Jehova Salomo, und wie segnete er ihn? (b) Welche Fragen werden in diesem Artikel beantwortet?
SALOMO war noch jung, als er König von Israel wurde. Zu Beginn seiner Regierungszeit erschien ihm Jehova in einem Traum und fragte ihn: „Was wünschst du dir? Was soll ich dir geben?“ Salomo antwortete: „Ich [bin] noch jung und unerfahren . . . Gib daher deinem Diener ein gehorsames Herz, damit er für dein Volk Recht sprechen . . . kann“ (1. Kö. 3:5-10, NW, 2013). „Ein gehorsames Herz“ – eine Bitte, die von Bescheidenheit zeugt! Kein Wunder, dass Jehova Salomo liebte! (2. Sam. 12:24). Ihm gefiel Salomos Bitte sehr und er gab ihm „ein weises und verständiges Herz“ (1. Kö. 3:12).
2 Solange Salomo treu war, wurde er reich gesegnet. Er durfte einen Tempel „zur Ehre des Namens Jehovas, des Gottes von Israel“, bauen (1. Kö. 8:20, NW, 2013). Salomo war für die Weisheit bekannt, die Gott ihm gab. Und das, was er unter dem Einfluss von Gottes Geist sagte, ist in drei Bibelbüchern aufgezeichnet. Eins davon ist das Buch Sprüche.
3 Das Herz wird in Sprüche fast hundert Mal erwähnt. Zum Beispiel steht in Sprüche 4:23: „Mehr als alles andere beschütze dein Herz.“ Was ist hier mit „Herz“ gemeint? Das wird in diesem Artikel erklärt. Wir werden auch zwei weitere Fragen besprechen: Wie versucht Satan, unser Herz zu vergiften oder zu infizieren? Und wie können wir es beschützen? Die Antwort auf diese Fragen zu kennen ist sehr wichtig, um Jehova treu zu bleiben.
„DEIN HERZ“ – WAS IST DAMIT GEMEINT?
4, 5. (a) Wie hilft uns Psalm 51:6 zu verstehen, was mit „Herz“ gemeint ist? (b) Wie lässt sich der innere Zustand durch die Gesundheit veranschaulichen?
4 Der Ausdruck „Herz“ in Sprüche 4:23 bezieht sich auf den inneren Menschen oder das geheime Ich. (Lies Psalm 51:6.) Damit sind unsere Gedanken, Gefühle, Beweggründe und Wünsche gemeint. Es ist das, was wir tief im Innern sind, und nicht das, was wir nach außen hin zu sein scheinen.
5 Wie wichtig der innere Zustand ist, lässt sich durch die Gesundheit veranschaulichen. Um körperlich fit zu bleiben, muss man sich gesund ernähren und sich regelmäßig bewegen. Mit dem Glauben ist es ähnlich. Man kann nur dann fit bleiben, wenn man sich geistig gesund ernährt und aktiv bleibt – das heißt, das Gelernte anwendet und über seinen Glauben spricht (Röm. 10:8-10; Jak. 2:26). Außerdem kann es sein, dass jemand rein äußerlich gesund wirkt, in Wirklichkeit aber krank ist. Ähnlich ist es mit dem Glauben. Besucht jemand regelmäßig die Zusammenkünfte und geht in den Dienst, sieht es womöglich so aus, als hätte er einen starken Glauben. Doch in Wirklichkeit machen sich vielleicht falsche Wünsche in ihm breit (1. Kor. 10:12; Jak. 1:14, 15). Wir dürfen nie vergessen: Satan will uns mit seinem Denken infizieren. Wie macht er das konkret? Und wie können wir uns davor schützen?
SATAN WILL UNSER HERZ INFIZIEREN
6. Was ist Satans Ziel, und wie versucht er es zu erreichen?
6 Satan möchte, dass wir so werden wie er: ein Rebell, dem Jehovas Maßstäbe egal sind und der nur auf sich fixiert ist. Satan kann uns aber nicht zwingen, so zu denken und zu handeln wie er. Also versucht er es anders. Wir sind beispielsweise von Menschen umgeben, die Satan bereits verdorben hat. Durch sie versucht er, uns zu beeinflussen (1. Joh. 5:19). Insgeheim hofft er, wir verbringen mehr Zeit mit ihnen, obwohl wir ja wissen, dass schlechter Umgang unser Denken und Handeln „verdirbt“ (1. Kor. 15:33). Diese Taktik funktionierte bei König Salomo. Er heiratete viele Frauen, die Jehova nicht anbeteten. Sie hatten letztendlich „einen starken Einfluss auf ihn“ und wandten sein Herz allmählich von Jehova ab (1. Kö. 11:3, NW, 2013).
7. Wie verbreitet Satan seine Denkweise noch, und worauf müssen wir achten?
7 Außerdem verbreitet Satan seine Denkweise durch Filme und Fernsehsendungen. Er hat erkannt: Geschichten erzählen ist mehr als nur Unterhaltung. Die Geschichten beeinflussen, wie wir denken, empfinden und uns verhalten. Jesus machte oft Gebrauch von dieser Lehrmethode. Zum Beispiel als er das Gleichnis vom barmherzigen Samariter erzählte oder das vom verlorenen Sohn (Mat. 13:34; Luk. 10:29-37; 15:11-32). Menschen, die von Satans Denken infiziert sind, können Geschichten jedoch dazu verwenden, unser Denken zu vergiften. Wir müssen ausgeglichen sein. Filme und Fernsehsendungen können uns unterhalten und weiterbilden. Aber Vorsicht! Fragen wir uns: Vermittelt dieser Film oder diese Sendung den Eindruck, es sei in Ordnung, falschen Wünschen nachzugeben? (Gal. 5:19-21; Eph. 2:1-3). Was, wenn du merkst, dass eine Sendung für Satans Denken wirbt? Meide sie wie eine ansteckende Krankheit!
8. Wie können Eltern das Herz ihrer Kinder beschützen?
8 Ihr lieben Eltern, Satan will das Herz eurer Kinder mit seinem Denken infizieren. Ihr seid dafür verantwortlich, sie zu schützen, so wie ihr sie vor einer Infektionskrankheit schützen würdet. Unternehmt ihr da nicht alles, damit eure Kinder gesund bleiben? Ihr achtet auf Sauberkeit und Hygiene und werft alles weg, was krank machen könnte. So ähnlich ist es mit Filmen, Sendungen, Videospielen und Websites, die eure Kinder mit dem Denken Satans infizieren können. Jehova hat euch die Aufgabe übertragen, dafür zu sorgen, dass der Glaube eurer Kinder gesund bleibt (Spr. 1:8; Eph. 6:1, 4). Scheut euch also nicht davor, Regeln aufzustellen, die sich auf die Maßstäbe der Bibel stützen. Sagt euren Kindern, was sie sich anschauen dürfen und was nicht, und erklärt ihnen die Gründe dafür (Mat. 5:37). Bringt ihnen nach und nach bei, selbst zu erkennen, was in Jehovas Augen richtig und was falsch ist (Heb. 5:14). Und denkt daran: Taten sprechen lauter als Worte (5. Mo. 6:6, 7; Röm. 2:21).
9. Welche Denkweise fördert Satan, und warum ist sie so gefährlich?
9 Satan versucht noch etwas, um unser Herz zu vergiften. Er will uns dazu bringen, dass wir uns auf menschliche Weisheit verlassen und nicht auf Jehova (Kol. 2:8). Zum Beispiel fördert er die Philosophie: Reich werden ist das Wichtigste im Leben. Menschen, die so denken, schaffen es vielleicht, reich zu werden – oder aber auch nicht. In jedem Fall sind sie in Gefahr. Warum? Weil sie so auf Reichtum fixiert sind, dass sie dafür ihre Gesundheit, ihre Familie und sogar ihre Freundschaft zu Gott opfern (1. Tim. 6:10). Wie dankbar wir doch sind, dass unser weiser himmlischer Vater uns beibringt, einen ausgeglichenen Bezug zu Geld zu haben! (Pred. 7:12; Luk. 12:15).
WIE KÖNNEN WIR UNSER HERZ BESCHÜTZEN?
10, 11. (a) Was müssen wir tun, um unser Herz zu beschützen? (b) Was haben Wächter in alter Zeit getan, und wie kann unser Gewissen ein Wächter für uns sein?
10 Um unser Herz zu beschützen, müssen wir Gefahren erkennen und sofort handeln. Das Wort „beschützen“ in Sprüche 4:23 erinnert an die Aufgabe eines Wächters. Zur Zeit König Salomos standen Wächter auf der Stadtmauer und alarmierten die Bewohner bei drohender Gefahr. Mit diesem Bild im Sinn können wir uns besser vorstellen, was wir tun müssen, um Satans Angriffe auf unser Denken abzuwehren.
11 Damals arbeiteten die Wächter auf der Stadtmauer und die Torwächter eng zusammen (2. Sam. 18:24-26). Sobald sich ein Feind näherte, sorgten sie dafür, dass die Tore geschlossen wurden, und beschützten so gemeinsam die Stadt (Neh. 7:1-3). Unser biblisch geschultes Gewissen * kann wie ein Wächter für uns sein. Es warnt uns, sobald Satan versucht, in unser Herz einzudringen, das heißt unsere Gedanken, Gefühle, Beweggründe oder Wünsche zu beeinflussen. Schlägt unser Gewissen Alarm, müssen wir sofort reagieren und sozusagen die Tore schließen.
12, 13. Welche Versuchung könnte auf uns zukommen, und wie sollten wir reagieren?
12 Wie können wir uns vor Satans Denken schützen? Dazu ein praktisches Beispiel. Jehova sagt: „Sexuelle Unmoral und jede Art Unreinheit . . . sollen unter euch nicht einmal erwähnt werden“ (Eph. 5:3, NW, 2013). Was tun wir jedoch, wenn auf der Arbeit oder in der Schule unmoralische Themen angeschnitten werden? Wir wissen, wir sollten „Gottlosigkeit und weltliche Begierden“ von uns weisen (Tit. 2:12). Unser Wächter, das Gewissen, schlägt wahrscheinlich Alarm (Röm. 2:15). Reagieren wir darauf? Oder hören wir lieber unseren Kollegen oder Mitschülern zu oder sehen uns die Bilder an, die sie zeigen? Eigentlich ist jetzt die Zeit, die Tore zu schließen, also das Thema zu wechseln oder wegzugehen.
13 Es erfordert Mut, dem Druck nicht nachzugeben, etwas Falsches zu denken oder zu tun. Wir können jedoch sicher sein: Jehova registriert unseren Kampf und wird uns die nötige Kraft und Weisheit geben, um Satans Denken zu widerstehen (2. Chr. 16:9; Jes. 40:29; Jak. 1:5). Was können wir aber noch tun, um unser Herz zu beschützen?
BLEIB WACHSAM
14, 15. (a) Wofür müssen wir unser Herz öffnen, und wie tun wir das? (b) Wie hilft uns Sprüche 4:20-22, möglichst viel aus dem Bibellesen herauszuholen? (Siehe auch den Kasten „ Worüber du nachdenken kannst“.)
14 Um unser Herz zu beschützen, müssen wir es nicht nur vor negativen Einflüssen verschließen, sondern auch für positive Einflüsse öffnen. Denken wir noch einmal an das Beispiel mit den Torwächtern. Sie schließen die Tore, um eine feindliche Invasion zu verhindern, sie öffnen sie jedoch, damit die Stadt mit Lebensmitteln und anderen Waren versorgt werden kann. Wären die Tore immer geschlossen, würde die Stadt verhungern. Genauso ist es mit unserem Herzen: Wir müssen es immer wieder für Gottes Denkweise öffnen.
15 Jehovas Gedanken finden wir in der Bibel. Jedes Mal wenn wir darin lesen, lassen wir zu, dass Jehova unsere Gedanken, Gefühle und unser Verhalten beeinflusst. Wie können wir das meiste aus unserem Bibellesen herausholen? Ganz wichtig ist das Gebet. Eine Schwester sagt: „Vor dem Bibellesen bete ich immer zu Jehova. Ich bitte ihn, mir zu helfen, ‚die wunderbaren Dinge‘ in seinem Wort zu erkennen“ (Ps. 119:18). Außerdem müssen wir über das Gelesene nachdenken. Wenn wir beten, lesen und nachdenken, lassen wir Gottes Wort tief in unser Herz dringen und wir lernen Jehovas Denkweise immer mehr lieben (lies Sprüche 4:20-22; Ps. 119:97).
16. Wie hat JW Broadcasting vielen geholfen?
16 Es gibt noch etwas, was wir tun können, nämlich die Beiträge auf JW Broadcasting® anzusehen. Ein Ehepaar sagt: „Die Monatssendungen sind wirklich eine Antwort auf unsere Gebete! Wenn wir traurig sind oder uns einsam fühlen, geben sie uns Kraft und bauen uns auf. Und die Broadcasting-Lieder sind bei uns zu Hause nicht mehr wegzudenken. Sie laufen immer im Hintergrund – ob wir kochen, putzen oder einfach nur Tee trinken.“ Diese Sendungen sind ein Schutz für das Herz. Wir lernen, so zu denken wie Jehova, und wir erfahren, wie wir Satans Denkweise widerstehen können.
17, 18. (a) Wie wirkt es sich laut 1. Könige 8:61 auf uns aus, wenn wir das Richtige tun? (b) Was können wir aus dem Beispiel von König Hiskia lernen? (c) Worum können wir im Sinn von Psalm 139:23, 24 beten?
17 Jedes Mal wenn wir merken, wie gut es war, das Richtige zu tun, wächst unser Glaube (Jak. 1:2, 3). Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass wir unseren Vater Jehova stolz gemacht haben. Und unser Wunsch, ihm zu gefallen, wird immer stärker (Spr. 27:11). Aus jeder Prüfung wird eine Gelegenheit, zu beweisen, dass wir unserem liebevollen Vater nicht halbherzig dienen (Ps. 119:113). Im Gegenteil: Wir lieben ihn von ganzem Herzen – einem Herzen, das fest entschlossen ist, seine Gebote zu beachten und seinen Willen zu tun. (Lies 1. Könige 8:61.)
18 Heißt das, wir werden nie Fehler machen? Nein, schließlich sind wir unvollkommen. Sollten wir einmal ins Stolpern geraten, ist es gut, an König Hiskia zu denken. Auch er hat Fehler gemacht. Aber er bereute und diente Jehova weiter „mit ungeteiltem Herzen“ (Jes. 38:3-6; 2. Chr. 29:1, 2; 32:25, 26). Lassen wir also nicht zu, dass Satan uns mit seinem Denken infiziert. Beten wir um ein „gehorsames Herz“ (1. Kö. 3:9; lies Psalm 139:23, 24). Ja, wir können Jehova treu bleiben, wenn wir unser Herz mehr als alles andere beschützen!
LIED 54 „Das ist der Weg“
^ Abs. 5 Bleiben wir Jehova treu oder lassen wir zu, dass Satan uns von ihm weglockt? Ausschlaggebend ist nicht, wie schwer wir geprüft werden, sondern wie gut wir unser Herz beschützen. Was ist mit „Herz“ eigentlich gemeint? Wie versucht Satan, unser Herz zu vergiften, und wie können wir es beschützen? Um diese wichtigen Fragen soll es jetzt gehen.
^ Abs. 11 KURZ ERKLÄRT: Jehova hat uns befähigt, unsere Gedanken, unsere Gefühle und unser Verhalten zu überprüfen und zu beurteilen. Die Bibel spricht in Verbindung damit vom „Gewissen“ (Röm. 2:15; 9:1). Ein biblisch geschultes Gewissen beurteilt nach Jehovas Maßstäben aus der Bibel, ob unsere Gedanken, Taten und Worte gut oder schlecht sind.
^ Abs. 56 BILDBESCHREIBUNG: Ein Bruder sitzt vor dem Fernseher. Plötzlich erscheint eine unmoralische Szene und er muss entscheiden, was er tut.
^ Abs. 58 BILDBESCHREIBUNG: Ein Wächter in alter Zeit bemerkt etwas Verdächtiges vor der Stadt und alarmiert die Torwächter. Sie reagieren prompt, schließen die Stadttore und verriegeln sie von innen.
DER WACHTTURM (STUDIENAUSGABE)