1, 2. (a) Wann denken wir besonders an geliebte Verstorbene? (b) Was hat Jesus in der Nacht vor seinem Tod eingeführt?

 GANZ gleich, wie lange es her ist, dass ein geliebter Mensch gestorben ist, wir erinnern uns immer noch an ihn. Am Todestag werden oft besonders lebhafte Erinnerungen wach.

² Jedes Jahr versammeln wir uns gemeinsam mit Millionen anderen auf der ganzen Welt am Todestag von jemandem, den wir sehr lieben – Jesus Christus (1. Pet. 1:8). Wir erinnern uns an denjenigen, der sein Leben als Lösegeld gegeben hat, um uns von Sünde und Tod zu befreien (Mat. 20:28). Genau das hat sich Jesus von seinen Nachfolgern auch gewünscht. In der Nacht vor seinem Tod führte er das Abendmahl ein und sagte: „Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich“ (Luk. 22:19). *

3. Worum geht es in diesem Artikel?

³ Einige wenige, die das Gedächtnismahl besuchen, hoffen auf Leben im Himmel. Aber viele Millionen, die sich darauf freuen, für immer auf einer paradiesischen Erde zu leben, sind ebenfalls anwesend. Dieser Artikel geht darauf ein, warum beide Gruppen großen Wert darauf legen, jedes Jahr dabei zu sein. Außerdem werden wir sehen, warum es gut für uns ist, anwesend zu sein. Als Erstes beschäftigen wir uns damit, warum die Gesalbten das Gedächtnismahl besuchen.

4. Warum nehmen die Gesalbten beim Gedächtnismahl von Brot und Wein?

⁴ Jedes Jahr freuen sich die Gesalbten darauf, als Teilnehmer beim Gedächtnismahl dabei zu sein. Warum ist es passend, dass sie vom Brot und vom Wein nehmen? Sehen wir uns dazu an, was in der Nacht vor Jesu Tod geschah. Nach dem Passahmahl führte Jesus die Feier ein, die wir heute als das Abendmahl des Herrn kennen. Er reichte seinen elf treuen Aposteln das Brot und den Wein und forderte sie auf, davon zu essen und zu trinken. Jesus sprach mit ihnen über zwei Bündnisse oder Abmachungen – den neuen Bund und den Königreichsbund (Luk. 22:19, 20, 28-30). * Diese Bündnisse haben den Aposteln und einer begrenzten Anzahl weiterer Menschen die Möglichkeit eröffnet, Könige und Priester im Himmel zu werden (Offb. 5:10; 14:1). Nur diejenigen, die zum gesalbten Überrest * gehören, dürfen als Bündnispartner beim Gedächtnismahl vom Brot und vom Wein nehmen.

5. Was ist den Gesalbten bewusst?

⁵ Die Gesalbten wollen auch deshalb beim Gedächtnismahl dabei sein, weil ihnen das eine schöne Gelegenheit gibt, über ihre Hoffnung nachzudenken. Jehova hat ihnen wirklich eine faszinierende Hoffnung gegeben: Sie erhalten Unsterblichkeit und Unverweslichkeit im Himmel, dürfen gemeinsam mit Jesus Christus und den übrigen der 144 000 regieren und vor allem in der Gegenwart Jehovas sein (1. Kor. 15:51-53; 1. Joh. 3:2). Dabei handelt es sich zunächst einmal nur um eine Einladung. Um tatsächlich in den Himmel zu kommen, müssen die Gesalbten bis zu ihrem Tod treu bleiben (2. Tim. 4:7, 8). Es bereitet ihnen große Freude, über ihr Leben im Himmel nachzudenken (Tit. 2:13). Doch wie ist es bei den „anderen Schafen“? (Joh. 10:16). Warum besuchen sie das Abendmahl?

6. Warum besuchen die anderen Schafe jedes Jahr das Gedächtnismahl?

⁶ Die anderen Schafe nehmen nicht am Abendmahl teil, sondern sind als Beobachter anwesend. 1938 wurden sie das erste Mal ausdrücklich zur Gedächtnismahlfeier eingeladen. Im Wachtturm vom 1. April 1938 hieß es: „Es wird ganz richtig und angebracht sein, dass die … [anderen Schafe] bei dieser Zusammenkunft anwesend seien und zusehen, was getan wird … Es sollte das auch für sie eine Zeit der Freude sein.“ So wie sich Hochzeitsgäste freuen, die Eheschließung des Brautpaars zu beobachten, so freuen sich die anderen Schafe darüber, als Beobachter beim Gedächtnismahl anwesend zu sein.

7. Warum freuen sich die anderen Schafe auf die Gedächtnismahlansprache?

⁷ Auch die anderen Schafe nehmen die Gelegenheit wahr, über ihre Hoffnung nachzudenken. Sie freuen sich auf die Gedächtnismahlansprache, weil sie darauf eingeht, was Christus und seine 144 000 Mitregenten während der Tausendjahrherrschaft für treue Menschen tun werden. Unter dem König Jesus Christus und seinen himmlischen Mitherrschern wird die Erde zu einem Paradies und die Menschen werden zur Vollkommenheit geführt. Die Millionen Beobachter malen sich gern die Erfüllung biblischer Prophezeiungen aus, wie zum Beispiel Jesaja 35:5, 6; 65:21-23 und Offenbarung 21:3, 4. Sie stellen sich vor, wie sie und ihre Lieben in dieser neuen Welt leben. Das stärkt ihre Hoffnung und ihre Entschlossenheit, Jehova für immer zu dienen (Mat. 24:13; Gal. 6:9).

8. Aus welchem weiteren Grund besuchen die anderen Schafe das Abendmahl?

⁸ Die anderen Schafe besuchen auch deswegen das Gedächtnismahl, weil sie den Gesalbten dadurch ihre Liebe und Unterstützung zeigen wollen. In der Bibel wurde vorhergesagt, dass zwischen den Gesalbten und den anderen Schafen eine enge Bindung bestehen würde. Sehen wir uns dazu einige Beispiele an.

9. Was verrät uns die Prophezeiung in Sacharja 8:23 darüber, wie die anderen Schafe für die Gesalbten empfinden?

⁹ Lies Sacharja 8:23. Diese Prophezeiung zeichnet ein berührendes Bild von den Gefühlen, die die anderen Schafe für ihre gesalbten Brüder und Schwestern haben. Die Ausdrücke „ein Jude“ und „euch“ bezeichnen dieselbe Gruppe: den gesalbten Überrest (Röm. 2:28, 29). Die „zehn Männer aus allen Sprachen der Völker“ stehen für die anderen Schafe. Mit „festhalten“ ist gemeint, dass sie treu zu den Gesalbten halten und sich ihnen in der reinen Anbetung anschließen. Durch ihre Anwesenheit beim Gedächtnismahl drücken sie aus, wie sehr sie sich mit den Gesalbten verbunden fühlen.

10. Wie hat Jehova die Prophezeiung aus Hesekiel 37:15-19, 24, 25 wahr werden lassen?

¹⁰ Lies Hesekiel 37:15-19, 24, 25. Wie hier vorhergesagt wird, hat Jehova dafür gesorgt, dass zwischen den Gesalbten und den anderen Schafen ein unauflösliches Band der Einheit besteht. In der Prophezeiung ist von zwei Stäben die Rede. Diejenigen, die auf Leben im Himmel hoffen, sind wie der Stab „für Juda“ (der Stamm, aus dem die Könige Israels ausgewählt wurden). Und diejenigen, die auf Leben auf der Erde hoffen, sind wie der „Stab Ephraims“. * Jehova würde diese beiden Gruppen vereinen, sodass sie wie ein einziger Stab würden. Sie dienen Jehova vereint unter demselben König: Christus Jesus. Jedes Jahr besuchen die Gesalbten und die anderen Schafe das Abendmahl – nicht als zwei getrennte Gruppen, sondern als „eine einzige Herde unter einem einzigen Hirten“ (Joh. 10:16).

11. Wie unterstützen die Schafe aus Matthäus 25:31-36, 40 Jesu gesalbte Brüder in erster Linie?

¹¹ Lies Matthäus 25:31-36, 40. Die Schafe in dieser Bibelpassage stehen für gerechte Menschen in der Zeit des Endes, denen ewiges Leben auf der Erde in Aussicht steht – die anderen Schafe. Treu unterstützen sie Jesu gesalbte Brüder, die noch auf der Erde leben, bei der gewaltigen Aufgabe, auf der ganzen Welt zu predigen und zu lehren (Mat. 24:14; 28:19, 20).

12, 13. Wie zeigen die anderen Schafe ihre Unterstützung für Christi Brüder noch?

¹² Jedes Jahr beteiligen sich die anderen Schafe in den Wochen vor dem Gedächtnismahl an einer weltweiten Einladungsaktion und unterstützen so Christi Brüder. (Siehe den Kasten „ Planst du für die Zeit des Gedächtnismahls?“.) Sie helfen auch bei den Vorbereitungen für die Abendmahlsfeier, sodass sie auf der ganzen Erde stattfinden kann, obwohl in den meisten Versammlungen niemand von den Symbolen nimmt. Es macht ihnen große Freude, Christi Brüdern zur Seite zu stehen. Sie wissen, dass Jesus ihren Einsatz für seine gesalbten Brüder so sieht, als würden sie es für ihn persönlich tun (Mat. 25:37-40).

¹³ Aus welchen weiteren Gründen wollen wir alle, unabhängig von unserer Hoffnung, bei der Abendmahlsfeier anwesend sein?

14. Wie haben Jehova und Jesus ihre Liebe zu uns gezeigt?

¹⁴ Wir sind für die Liebe Jehovas und Jesu dankbar. Jehova hat uns auf unterschiedliche Weise gezeigt, dass er uns liebt. Aber ein Liebesbeweis übertrifft alles andere: Er hat seinen geliebten Sohn auf die Erde gesandt, damit er für uns leidet und stirbt (Joh. 3:16). Und auch Jesus hat große Liebe bewiesen, als er bereitwillig sein Leben für uns opferte (Joh. 15:13). Wir könnten Jehova und Jesus nie etwas auch nur annähernd Vergleichbares zurückgeben. Aber wir können ihnen dadurch, wie wir leben, jeden Tag unsere Dankbarkeit zeigen (Kol. 3:15). Durch unsere Anwesenheit beim Gedächtnismahl erinnern wir uns an ihre Liebe und zeigen ihnen unsere Liebe.

15. Warum sind sowohl die Gesalbten als auch die anderen Schafe für das Lösegeld dankbar?

¹⁵ Das Lösegeld bedeutet uns überaus viel (Mat. 20:28). Die Gesalbten sind für das Lösegeld dankbar, weil es ihnen die Aussicht auf Leben im Himmel eröffnet. Wegen ihres Glaubens an Jesu Opfer hat Jehova sie für gerecht erklärt und als seine Kinder angenommen (Röm. 5:1; 8:15-17, 23). Auch die anderen Schafe empfinden eine tiefe Dankbarkeit. Wegen ihres Glaubens an Jesu vergossenes Blut stehen sie vor Gott rein da, können heiligen Dienst für ihn verrichten und dürfen darauf hoffen, die „große Drangsal“ zu überleben (Offb. 7:13-15). Ihre Dankbarkeit für das Lösegeld zeigen beide Gruppen unter anderem dadurch, dass sie jedes Jahr beim Gedächtnismahl anwesend sind.

16. Aus welchem weiteren Grund besuchen wir das Abendmahl?

¹⁶ Wir möchten tun, wozu Jesus uns aufgefordert hat. In der Nacht, als Jesus das Gedächtnismahl einführte, sagte er ausdrücklich: „Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich“ (1. Kor. 11:23, 24). Unabhängig von unserer Hoffnung beziehen wir diese Aufforderung auf uns persönlich.

17. Wie stärkt das Abendmahl unsere Bindung zu Jehova?

¹⁷ Wir kommen Jehova noch näher (Jak. 4:8). Wie gesagt gibt uns das Gedächtnismahl die Gelegenheit, über Jehovas tiefe Liebe zu uns nachzudenken und über die Hoffnung, die er uns geschenkt hat (Jer. 29:11; 1. Joh. 4:8-10). Der Gedanke daran, dass wir eine absolut sichere Zukunftshoffnung haben und Jehovas Liebe zu uns nie versagt, vertieft unsere eigene Liebe zu ihm und bringt uns ihm noch näher (Röm. 8:38, 39).

18. Was löst es in uns aus, über das Beispiel Jesu nachzudenken?

¹⁸ Wir fühlen uns motiviert, Jesu Vorbild zu folgen (1. Pet. 2:21). In den Tagen vor dem Gedächtnismahl beschäftigen wir uns mit Bibelberichten über Jesu letzte Woche auf der Erde, seinen Tod und seine Auferstehung. Dann, am Abend der Feier, erinnert uns die Ansprache an Jesu Liebe zu uns (Eph. 5:2; 1. Joh. 3:16). Wenn wir lesen und darüber nachdenken, welche Opfer er gebracht hat, fühlen wir uns motiviert, „weiter so zu leben wie er“ (1. Joh. 2:6).

19. Wie können wir in Gottes Liebe bleiben?

¹⁹ Wir sind umso entschlossener, in Gottes Liebe zu bleiben (Jud. 20, 21). Wir bleiben in seiner Liebe, wenn wir unser Möglichstes tun, seine Gebote zu halten, seinen Namen zu heiligen und seinem Herzen Freude zu machen (Spr. 27:11; Mat. 6:9; 1. Joh. 5:3). Die Gedächtnismahlfeier bestärkt uns in dem Entschluss, jeden Tag ein Leben zu führen, das zum Ausdruck bringt: „Jehova, ich möchte für immer in deiner Liebe bleiben!“

20. Warum wollen wir beim Gedächtnismahl anwesend sein?

²⁰ Ob wir uns auf Leben im Himmel oder auf der Erde freuen, wir alle haben gute Gründe, beim Gedächtnismahl anwesend zu sein. Jedes Jahr an diesem Tag erinnern wir uns gemeinsam an den Tod von jemandem, den wir sehr lieben: Jesus Christus. Und vor allem erinnern wir uns an den größten Liebesbeweis aller Zeiten – dass Jehova seinen Sohn als Lösegeld gegeben hat. Dieses Jahr findet die Abendmahlsfeier am Freitag, den 15. April statt. Wir lieben Jehova und seinen Sohn. Deshalb könnte es an Jesu Todestag nichts Wichtigeres für uns geben, als die Abendmahlsfeier zu besuchen.