„Preist Jah!“ — warum?
„Preist Jah! . . . Wie schön und passend es doch ist, ihn zu preisen!“ (PS. 147:1, New World Translation, 2013)
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1—3. (a) Wann wurde Psalm 147 offensichtlich geschrieben? (b) Was erfahren wir aus einer näheren Betrachtung von Psalm 147?
HAT jemand etwas sehr gut gemacht oder fällt bei ihm eine wertvolle christliche Eigenschaft auf, verdient er ein Lob. Wenn das schon bei Menschen so ist, wie viel mehr Gründe haben wir dann, Jehova zu preisen. Wir können ihn für seine gewaltige Macht preisen, die an den Wundern der Schöpfung deutlich wird, oder für seine Liebe zu den Menschen, die daran zu erkennen ist, dass er seinen Sohn als Loskaufsopfer gab.
2 Der Schreiber von Psalm 147 fühlte sich gedrängt, Jehova zu preisen. Und er ermunterte auch andere dazu. (Lies Psalm 147:1, 7, 12.)
3 Wer diesen Psalm verfasste, wissen wir nicht. Aber der Schreiber lebte wahrscheinlich zu der Zeit, als Jehova die Israeliten aus dem Babylonischen Exil nach Jerusalem zurückbrachte (Ps. 147:2). Der Psalmist freute sich, dass Gottes Volk wieder an den Ort der wahren Anbetung zurückkehren durfte und pries Jehova dafür. Welche weiteren Gründe hatte er, Jehova zu preisen? Welche Gründe hast du, „Halleluja!“ auszurufen? (Ps. 147:1, Fn.).
JEHOVA HEILT GEBROCHENE HERZEN
4. Wie müssen die Israeliten empfunden haben, als König Cyrus sie aus dem Exil befreite, und warum?
4 Wie haben sich die Israeliten im Babylonischen Exil wohl gefühlt? Ihre Eroberer spotteten: „Singt uns eines der Lieder Zions.“ Doch Jerusalem — ihr Hauptgrund, sich in Jehova zu freuen — war völlig zerstört (Ps. 137:1-3, 6). Den Juden war nicht nach Singen. Ihr Herz war gebrochen und sie brauchten Trost und Beistand. Doch wie in Gottes Wort vorhergesagt, kam durch den persischen König Cyrus Befreiung. Er eroberte Babylon und erklärte: „Jehova . . . hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem . . . Wer immer unter euch von seinem ganzen Volk ist: Jehova, sein Gott, sei mit ihm. So ziehe er hinauf“ (2. Chr. 36:23). Wie sehr das die in Babylon lebenden Israeliten getröstet haben muss!
5. Was schrieb der Psalmist über Jehovas Fähigkeit zu heilen?
5 Jehova tröstete nicht nur das Volk Israel als Ganzes, sondern auch jeden Einzelnen. Das ist auch heute so. Der Psalmist schrieb über Gott: „Er heilt, die gebrochenen Herzens sind, und verbindet ihre schmerzhaften Stellen“ (Ps. 147:3). Jehova nimmt sich unserer Probleme an, ganz gleich ob sie körperlicher oder emotionaler Natur sind. Jehova möchte uns wirklich trösten und unsere emotionalen Wunden verbinden (Ps. 34:18; Jes. 57:15). Jehova gibt uns die Weisheit und die Kraft, mit jedem Problem umzugehen (Jak. 1:5).
6. Was können wir aus Psalm 147:4 lernen? (Siehe Anfangsbild.)
6 Dann richtete der Psalmist seine Aufmerksamkeit auf den Sternenhimmel und sagte von Jehova: „Er zählt die Zahl der Sterne; sie alle ruft er mit ihrem Namen“ (Ps. 147:4). Warum wechselt er jetzt scheinbar das Thema und spricht von Himmelskörpern? Der Psalmist konnte die Sterne zwar sehen, aber er hatte keine Vorstellung davon, wie viele es tatsächlich gibt. Die Zahl der Sterne, die sich dem Auge des Menschen erschließt, hat im Laufe der Jahre stark zugenommen. Manche gehen davon aus, dass es allein in unserer Galaxis, der Milchstraße, Milliarden Sterne gibt. Und womöglich gibt es im Universum Billionen von Galaxien! Für uns Menschen sind die Sterne unzählbar. Doch für den Schöpfer Jehova ist jeder Stern einzigartig. Er gibt jedem eine Bezeichnung oder einen Namen (1. Kor. 15:41). Und wie ist das mit uns Menschen hier auf der Erde? Der Gott, der jederzeit weiß, wo jeder Stern ist, kennt auch dich ganz persönlich: Er weiß, wo du bist, er weiß genau, wie du dich fühlst, was du wirklich brauchst und wann du es brauchst.
7, 8. (a) Was berücksichtigt Jehova, wenn er uns in schwierigen Lebenslagen hilft? (b) Woher wissen wir, dass Jehova im Umgang mit uns sehr mitfühlend ist? Erzähle ein Beispiel.
7 Jehova interessiert sich nicht nur für dich — er hat auch die Macht und das Einfühlungsvermögen, dir in schwierigen Lebenslagen zu helfen. (Lies Psalm 147:5.) Vielleicht fühlst du dich völlig überlastet und deine Situation erscheint dir ausweglos. Jehova kennt unsere Grenzen und berücksichtigt, „dass wir Staub sind“ (Ps. 103:14). Wir sind unvollkommen und uns passieren immer wieder die gleichen Fehler. Wie sehr wir es bedauern, wenn wir etwas Unüberlegtes gesagt haben, wieder einmal eine sündige Neigung zum Vorschein kommt oder wir einen Anflug von Neid verspüren. Jehova hat keine Schwächen, doch sein Verständnis für uns ist unermesslich und unerforschlich (Jes. 40:28).
8 Vielleicht hast du schon selbst erlebt, wie Jehovas starke Hand dich in einer schwierigen Situation gestützt hat (Jes. 41:10, 13). Kyoko beispielsweise ist eine Pionierin, die nach dem Umzug in eine neue Zuteilung ein emotionales Tief hatte. Wie merkte sie, dass Jehova ihre Lage verstand? Schon bald fand sie in ihrem neuen Umfeld viele, die sich in sie hineinversetzen konnten. Für Kyoko war es, als würde Jehova zu ihr sagen: „Ich liebe dich, weil du meine Tochter bist und dich mir hingegeben hast — nicht nur weil du Pionier bist. Ich möchte, dass du als meine Zeugin glücklich bist.“ Wie hat der Allmächtige in deinem Leben bewiesen, dass sein Verstand unermesslich groß ist?
JEHOVA SORGT FÜR UNSERE BEDÜRFNISSE
9, 10. Wofür sorgt Jehova zuerst, wenn wir in Not sind? Erkläre es.
9 Manchmal sind wir vielleicht in einer materiellen Notlage. Was, wenn wir uns um die nächste Mahlzeit Sorgen machen müssen? Bedenken wir: Jehova hat die Naturkreisläufe so erschaffen, dass die Erde Nahrung hervorbringt — selbst für junge Raben, die danach rufen. (Lies Psalm 147:8, 9.) Wenn sich Jehova schon um Raben kümmert, wie viel mehr wird er dann für uns und unsere materiellen Bedürfnisse sorgen (Ps. 37:25).
10 Was noch wichtiger ist: Jehova stillt unsere geistigen Bedürfnisse und schenkt uns den „Frieden . . ., der alles Denken übertrifft“ (Phil. 4:6, 7). 2011 erlebten Mutsuo und seine Frau nach dem Tsunami in Japan, wie Jehova für sie da war. Sie konnten dem Tsunami zwar knapp entgehen, weil sie auf das Dach ihres Hauses geklettert waren. Aber an diesem Tag verloren sie fast alles. Sie verbrachten die kalte Nacht im ersten Stock ihres stark beschädigten Hauses. Am nächsten Morgen suchten sie nach etwas, was ihnen Mut machen würde. Das Einzige, was sie fanden, war das Jahrbuch der Zeugen Jehovas 2006. Mutsuos Blick fiel sofort auf die Überschrift „Die tödlichsten Tsunamis aller Zeiten“. In dem Bericht ging es um das Erdbeben in Sumatra im Jahr 2004, das die verheerendsten Tsunamis seit Menschengedenken ausgelöst hatte. Mutsuo und seiner Frau kamen die Tränen, als sie lasen, was die Brüder erlebt hatten. Das war genau die Ermunterung, die sie in diesem Moment benötigten, und sie sahen darin Gottes liebevolle Fürsorge. Doch Jehova sorgte nicht nur in geistiger Hinsicht für sie. Sie erhielten von ihren Glaubensbrüdern auch Hilfsgüter. Am meisten Kraft gab es ihnen aber, als Vertreter der Organisation Jehovas die Versammlung besuchten. Mutsuo sagt: „Ich spürte, wie Jehova für jeden persönlich da war und für uns sorgte. Das tat so gut!“ Jehova kümmert sich zuerst um unsere geistigen Bedürfnisse und dann um die materiellen.
GOTTES RETTENDE MACHT
11. Für wen setzt Jehova seine rettende Macht ein?
11 Jehova ist immer bereit, „den Sanftmütigen auf[zuhelfen]“ (Ps. 147:6a). Doch wie kann uns seine Bereitschaft zu helfen, zugutekommen? Es ist nötig, ein gutes Verhältnis zu ihm zu haben, und dabei hilft uns Sanftmut (Zeph. 2:3). Sanftmütige warten geduldig darauf, dass Gott alles Unrecht, das sie erlebt haben, und jeden Schmerz, der ihnen zugefügt wurde, wiedergutmacht. Über solche Menschen freut sich Jehova sehr.
12, 13. (a) Was müssen wir tun, damit uns Jehova hilft? (b) An wem findet Jehova Gefallen?
12 Andererseits „erniedrigt [Gott] die Bösen zur Erde“ (Ps. 147:6b). Klare Worte! Damit uns seine loyale Liebe zugutekommt und wir seinem Zorn entgehen, müssen wir hassen, was er hasst (Ps. 97:10). Dazu gehört beispielsweise sexuelle Unmoral. Wir müssen uns von allem fernhalten, was zu so einem Fehlverhalten führen könnte, auch von Pornografie (Ps. 119:37; Mat. 5:28). Das mag ein schwerer Kampf sein, aber Jehovas Segen zu haben ist alle Mühe wert.
13 Bei diesem Kampf ist es wichtig, auf Jehova zu vertrauen und nicht auf uns selbst. Würde es ihm gefallen, wenn wir uns auf die „Kraft des Rosses“ oder auf die „Beine des Mannes“ verlassen würden, so als könnten wir uns selbst retten oder von anderen Menschen gerettet werden? Nein (Ps. 147:10). Wenden wir uns an Jehova und bitten wir ihn um Hilfe. Im Gegensatz zu menschlichen Beratern werden ihm unsere Bitten nie zu viel — selbst wenn wir uns noch so oft an ihn wenden. „Jehova findet Gefallen an denen, die ihn fürchten, an denen, die auf seine liebende Güte harren“ (Ps. 147:11). Jehovas Liebe ist loyal und deshalb wird er fest zu uns halten und uns helfen, verkehrte Wünsche zu besiegen.
14. Was machte dem Psalmisten Mut?
14 Jehova versichert uns, dass er in Notzeiten für sein Volk da sein wird. Mit der Wiederherstellung Jerusalems im Sinn pries der Psalmist Jehova mit den Worten: „Er hat die Riegel deiner Tore stark gemacht; er hat deine Söhne in deiner Mitte gesegnet. Er setzt Frieden in dein Gebiet“ (Ps. 147:13, 14). Wie gut es dem Psalmisten tat zu wissen, dass Gott die Stadttore befestigen und seine Diener schützen würde!
15—17. (a) Wie fühlen wir uns vielleicht manchmal, und wie hilft uns Jehova dann durch sein Wort? (b) Was bedeutet es, dass Gottes Wort „mit Eile läuft“?
15 Vielleicht gibt es etwas, was dir Sorgen macht. Jehova kann dir die Weisheit geben, richtig damit umzugehen. Der Psalmist sagte über seinen Gott: „Er sendet seine Rede zur Erde; mit Eile läuft sein Wort. Er gibt Schnee wie Wolle; Reif streut er so wie Asche. Er wirft sein Eis wie Brocken.“ Dann stellt der Psalmist die Frage: „Wer kann bestehen vor seiner Kälte?“, und fügt hinzu: „Er sendet sein Wort aus und schmilzt sie“ (Ps. 147:15-18). Unser unendlich weiser und allmächtiger Gott, der Gewalt über Hagel und Schnee hat, kann dir helfen, jedes Hindernis zu überwinden.
16 Jehova leitet uns durch sein Wort, die Bibel, an. Es läuft „mit Eile“, denn Jehova ist immer bereit, uns die Anleitung zu geben, die wir gerade brauchen. Das geschieht, wenn wir in der Bibel lesen, Veröffentlichungen des treuen und verständigen Sklaven studieren, JW Broadcasting oder jw.org nutzen, mit Ältesten sprechen oder mit Glaubensbrüdern zusammen sind (Mat. 24:45). Bestimmt hast auch du schon erlebt, wie Jehova dir „mit Eile“ seine Anleitung zukommen lässt.
17 Simone erlebte die Kraft des Wortes Gottes. Sie fühlte sich so wertlos, dass sie sogar daran zweifelte, ob Gott jemand wie sie annehmen würde. Wenn es ihr schlecht ging, betete sie intensiv zu Jehova und bat ihn um Hilfe. Und sie hielt an ihren guten Studiengewohnheiten fest. Sie sagt: „Ich war noch nie in einer Situation, in der ich seine Kraft und Führung nicht gespürt hätte.“ Das hat ihr geholfen, weiter zu versuchen, so zuversichtlich wie möglich zu bleiben.
18. Welche Ehre haben wir, und welche Gründe haben wir, „Preist Jah!“ auszurufen?
18 Der Psalmist wusste, was für eine besondere Stellung Gottes Volk damals einnahm: Sie waren das einzige Volk, das „sein Wort . . ., seine Bestimmungen und seine richterlichen Entscheidungen“ erhalten hatte. (Lies Psalm 147:19, 20.) Heute sind wir die Einzigen auf der Erde, die nach Gottes Namen benannt sind — was für eine Ehre! Wir dürfen Jehova kennen, ein besonderes Verhältnis zu ihm haben und unser Leben von seinem Wort bestimmen lassen. Wir haben wie der Schreiber von Psalm 147 viele gute Gründe, „Preist Jah!“ auszurufen und auch andere dazu zu ermuntern.
DER WACHTTURM (STUDIENAUSGABE)