STUDIENARTIKEL 10
LIED 54 „Das ist der Weg“
Wie kannst du nach der Taufe Jesus „ständig folgen“?
„Wer ein Nachfolger von mir sein will, muss sich selbst verleugnen, Tag für Tag seinen Marterpfahl nehmen und mir ständig folgen“ (LUK. 9:23)
FOKUS
Dieser Artikel regt uns alle an, über die Bedeutung unserer Hingabe nachzudenken. Aber vor allem soll er Neugetauften helfen Jehova treu zu bleiben.
1, 2. Wie wirkt sich die Taufe auf dein Leben aus?
HAST du dich vor Kurzem taufen lassen? Dann gehörst du jetzt zu Jehovas glücklicher Familie. Das ist eine große Ehre! Bestimmt empfindest du wie David, der zu Jehova sagte: „Glücklich ist der, den du auswählst und in deine Nähe holst, damit er in deinen Vorhöfen wohnt“ (Ps. 65:4).
2 Jehova nimmt nicht jeden in seine Familie auf. Wie wir im vorigen Artikel gesehen haben, kommt er denen näher, die versuchen eine enge Freundschaft zu ihm aufzubauen (Jak. 4:8). Wenn du dich Jehova hingibst und dich taufen lässt, kommst du in ein besonderes Verhältnis zu ihm. Du kannst davon überzeugt sein, dass er Segen über dich ausschütten wird, „bis es an nichts mehr fehlt“ (Mal. 3:10; Jer. 17:7, 8).
3. Welche große Verantwortung haben getaufte Christen? (Prediger 5:4, 5).
3 Die Taufe ist natürlich nur der Anfang. Danach kommt es darauf an, dass du dein Bestes tust, dein Hingabeversprechen zu halten – auch wenn Versuchungen oder Glaubensprüfungen auf dich zukommen. (Lies Prediger 5:4, 5.) Für einen Nachfolger Jesu ist es wichtig, seinem Beispiel und seinen Geboten so gut wie möglich zu folgen (Mat. 28:19, 20; 1. Pet. 2:21). Dieser Artikel wird dir dabei helfen.
JESUS TROTZ SCHWIERIGKEITEN UND VERSUCHUNGEN „STÄNDIG FOLGEN“
4. Was bedeutet es, dass Jesu Nachfolger einen „Marterpfahl“ tragen müssen? (Lukas 9:23).
4 Nach der Taufe wird dein Leben nicht frei von Sorgen sein. Jesus sagte, dass seine Nachfolger einen „Marterpfahl“ zu tragen hätten – und das „Tag für Tag“. (Lies Lukas 9:23.) Wollte er damit sagen, dass sie die ganze Zeit leiden würden? Auf keinen Fall. Was er sagen wollte, ist: Diener Jehovas würden viele schöne Dinge erleben, müssten aber auch mit Herausforderungen und großen Problemen rechnen (2. Tim. 3:12).
5. Was hat Jesus allen, die Opfer bringen, versprochen?
5 Vielleicht hat dir deine Familie schon Schwierigkeiten gemacht oder du hast finanzielle Opfer gebracht, um das Königreich an die erste Stelle zu setzen (Mat. 6:33). Jehova entgeht so etwas nicht (Heb. 6:10). Bestimmt kannst du bestätigen, was Jesus einmal gesagt hat: „Niemand hat meinetwegen und wegen der guten Botschaft Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Felder verlassen, der nicht jetzt, in dieser Zeit, 100-mal so viel bekommt – Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Felder, unter Verfolgungen – und im kommenden Weltsystem ewiges Leben“ (Mar. 10:29, 30). Wir bekommen von Jehova immer viel mehr, als wir aufgeben (Ps. 37:4).
6. Warum musst du nach deiner Taufe weiter gegen „das Verlangen des sündigen Körpers“ ankämpfen?
6 Du wirst nach der Taufe auch weiter gegen „das Verlangen des sündigen Körpers“ ankämpfen müssen (1. Joh. 2:16). Schließlich hast du von Adam die Unvollkommenheit geerbt. Vielleicht wirst du dich manchmal so fühlen wie der Apostel Paulus, der schrieb: „Was den Menschen betrifft, der ich innerlich bin, habe ich wirklich Freude am Gesetz Gottes, aber ich sehe in meinem Körper ein anderes Gesetz, das mit dem Gesetz meines Denkens im Kampf steht. Es macht mich zum Gefangenen des Gesetzes der Sünde, das in meinem Körper ist“ (Röm. 7:22, 23). Der Kampf gegen falsche Wünsche kann dich mutlos machen. Aber an dein Hingabeversprechen zu denken wird deinen Entschluss stärken, weiter gegen Versuchungen anzukämpfen. Dieses Gelübde macht dir dein Leben bei einer Versuchung sogar leichter. Wieso?
7. Warum hilft dir deine Hingabe Jehova treu zu bleiben?
7 Wer sich Jehova hingibt, verleugnet sich selbst. Das bedeutet zu Wünschen und Zielen, die Jehova nicht gefallen, Nein zu sagen (Mat. 16:24). Wenn du vor einer Versuchung stehst, musst du also nicht lange überlegen. Du hast bereits alle Optionen ausgeschlossen außer einer: Jehova treu zu bleiben. Du wirst wie Hiob fest entschlossen sein, Jehova Freude zu machen. Obwohl Hiob unter unvorstellbar großem Druck stand, sagte er: „Ich [werde] meine Integrität nicht aufgeben!“ (Hiob 27:5).
8. Warum ist es ein Schutz, wenn du über dein Hingabegebet nachdenkst?
8 Über dein Hingabeversprechen nachzudenken, kann dir die Kraft geben, jeder Versuchung zu widerstehen. Würdest du zum Beispiel mit einer verheirateten Person flirten? Mit Sicherheit nicht. Dazu hast du bereits Nein gesagt. Und das wird dir viel Kummer ersparen. Du wirst nicht gegen verkehrte Gefühle ankämpfen müssen, die sich in deinem Herzen festgesetzt haben, und kommst gar nicht erst in die Gefahr, „den Pfad der Bösen“ zu betreten (Spr. 4:14, 15).
9. Warum fällt es dir leichter, Jehova an die erste Stelle zu setzen, wenn du über dein Hingabegebet nachdenkst?
9 Was, wenn du vor der Entscheidung stehst, eine Arbeitsstelle anzunehmen, die dich daran hindert, regelmäßig die Zusammenkünfte zu besuchen? Du weißt dann genau, was zu tun ist. Du hast zu dieser Arbeit schon Nein gesagt, bevor sie dir überhaupt angeboten wurde. Und deshalb wirst du nicht vor dem Problem stehen, aus einer schlechten Entscheidung irgendwie noch das Beste herausholen zu müssen. Dir ist bewusst, wie entschlossen Jesus handelte. Deshalb wirst du sofort und entschieden zu allem Nein sagen, was dem Gott, dem du dich hingegeben hast, nicht gefällt (Mat. 4:10; Joh. 8:29).
10. Wie können wir mit Jehovas Hilfe Jesus „ständig folgen“?
10 Schwierigkeiten und Versuchungen bieten uns die Gelegenheit zu beweisen, dass wir Jesus „ständig folgen“. Du kannst dabei fest mit Jehovas Unterstützung rechnen. Die Bibel sagt: „Gott … ist treu, und er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet, sondern er wird mit der Versuchung auch den Ausweg schaffen, damit ihr sie ertragen könnt“ (1. Kor. 10:13).
WIE WIR JESUS „STÄNDIG FOLGEN“ KÖNNEN
11. Wie schafft man es, Jesus ständig zu folgen? (Siehe auch das Bild.)
11 Jesus setzte sich voll für Jehova ein und betete viel (Luk. 6:12). Damit du ihm nachfolgen kannst, ist es wichtig, Dinge, die dich Jehova näherbringen, fest in deinen Alltag einzubauen. In der Bibel heißt es: „Lasst uns auf jeden Fall in dem Maß, wie wir Fortschritte gemacht haben, auf demselben Weg geordnet weitergehen“ (Phil. 3:16). Bestimmt wirst du Brüder und Schwestern kennenlernen, die ihr Leben so umgestellt haben, dass sie mehr für Jehova tun können. Vielleicht besuchen sie die Schule für Königreichsverkündiger oder ziehen in eine Gegend, wo Hilfe gebraucht wird. Wenn du die Möglichkeit hast, dir so ein Ziel zu setzen, dann mach das unbedingt. Jehovas Diener zeichnen sich durch die Bereitschaft aus, mehr zu tun (Apg. 16:9). Was aber, wenn du momentan nicht dazu in der Lage bist? Denk auf keinen Fall, du wärst deswegen weniger wert als die anderen. Bei unserem Wettlauf kommt es auf Durchhaltevermögen an (Mat. 10:22). Unterschätze deinen Einsatz nicht. Was dich in Jehovas Augen wertvoll macht, ist, dass du ihm in deiner momentanen Situation dein Bestes gibst. Das ist entscheidend, wenn du Jesus ständig folgen möchtest (Ps. 26:1).
12, 13. Was kannst du tun, wenn deine Motivation nachlässt? (1. Korinther 9:16, 17). (Siehe auch den Kasten „ Bleib im Rennen“.)
12 Was, wenn du merkst, dass deine Gebete oder dein Dienst nur noch mechanisch ablaufen? Oder wenn du das Gefühl hast, das Bibellesen bringt dir nicht mehr so viel wie früher? Falls nach deiner Taufe so eine Situation entsteht, heißt das nicht, dass Jehova dir nicht mehr seinen heiligen Geist gibt. Es gehört zu unserer Unvollkommenheit, dass wir uns mal mehr und mal weniger motiviert fühlen. Das erlebte auch Paulus. Obwohl Jesus sein großes Vorbild war, fehlte ihm manchmal die Motivation. (Lies 1. Korinther 9:16, 17.) Wie ging er damit um? Er sagte: „Auch wenn ich es gegen meinen Willen tue, bin ich doch mit einem Verwalteramt betraut.“ Paulus war also entschlossen, trotz solcher Gefühle mit seinem Dienst weiterzumachen.
13 Mach auch du deine Entscheidungen nicht von deinen Gefühlen abhängig. Sei entschlossen das Richtige zu tun, selbst wenn du dich mal nicht so motiviert fühlst. Mit der Zeit wird sich das positiv auf deine Gefühle auswirken. Dein festes Programm wird dir auf jeden Fall helfen Jesus ständig zu folgen. Und wenn du dranbleibst, ist das auch für andere eine Motivation (1. Thes. 5:11).
„PRÜFT IMMER WIEDER … BEWÄHRT EUCH IMMER WIEDER“
14. Was solltest du dich regelmäßig fragen und warum? (2. Korinther 13:5).
14 Nach der Taufe ist es außerdem wichtig, sich immer wieder selbst zu überprüfen. (Lies 2. Korinther 13:5.) Mach dir von Zeit zu Zeit Gedanken, ob du jeden Tag betest und wie es mit deinem Bibellesen, deinem persönlichen Studium, dem Versammlungsbesuch und dem Predigtdienst aussieht. Überleg dir, was du tun kannst, damit dir das alles noch mehr Freude macht und dir mehr bringt. Frag dich zum Beispiel: Kann ich anderen die wichtigsten Wahrheiten aus der Bibel erklären? Wie kann ich den Dienst abwechslungsreicher gestalten? Wie konkret sind meine Gebete? Zeigen sie, dass ich völlig auf Jehova vertraue? Besuch ich regelmäßig die Zusammenkünfte? Wie kann ich mich dort besser konzentrieren und beteiligen?
15, 16. Was zeigt dir das Erlebnis von Robert?
15 Setz dich auch ehrlich mit deinen Schwächen auseinander. Was Robert erlebt hat, zeigt, wie wichtig das ist. Er erzählt: „Mit ungefähr 20 hatte ich einen Teilzeitjob. Einmal fragte mich eine Kollegin nach Feierabend, ob ich noch mit ihr nach Hause komme. Wir wären allein und könnten ein bisschen Spaß zusammen haben. Zuerst hab ich versucht, mich irgendwie rauszureden, aber dann habe ich ganz klar Nein gesagt und ihr auch erklärt, warum.“ Obwohl Robert der Versuchung widerstand, hatte er im Nachhinein den Eindruck, er hätte es besser machen können. Er gibt zu: „Ich hab das Angebot nicht so entschieden und schnell abgelehnt wie Joseph, als Potiphars Frau ihn verführen wollte (1. Mo. 39:7-9). Ehrlich gesagt war ich überrascht, wie schwer es mir gefallen ist, Nein zu sagen. Ich hab daran gemerkt, dass ich etwas für meine Freundschaft mit Jehova tun muss.“
16 Eine Selbstprüfung kann auch dir viel bringen. Selbst wenn du einer Versuchung widerstanden hast, frag dich: Wie lange habe ich gebraucht, um Nein zu sagen? Falls du feststellst, dass du dich noch verbessern könntest, mach dir deswegen keine Vorwürfe. Freu dich darüber, dass dir das aufgefallen ist. Bete zu Jehova und stärke deine Entschlossenheit, nach den Moralprinzipien der Bibel zu leben (Ps. 139:23, 24).
17. Welche Rolle spielte der Name Jehovas bei dem, was Robert erlebt hat?
17 Roberts Geschichte geht noch weiter. Er erzählt: „Als ich das Angebot meiner Kollegin abgelehnt habe, hat sie gesagt: ‚Test bestanden!‘ Ich hab sie gefragt, was sie damit meint. Ein Freund von ihr, der früher Zeuge Jehovas war, hatte behauptet, alle jungen Zeugen würden ein Doppelleben führen und nur auf die Gelegenheit warten auszubrechen. Sie hat ihm dann gesagt, sie würde das mit mir mal ausprobieren. Ich war so froh, dass ich keine Schande auf Jehovas Namen gebracht hab!“
18. Wozu bist du entschlossen? (Siehe auch den Kasten „ Eine Artikelserie für dich“.)
18 Durch deine Hingabe und Taufe zeigst du, dass du den Namen Jehovas unter allen Umständen heiligen möchtest. Jehova nimmt wahr, welche Schwierigkeiten du dabei durchmachst und welchen Versuchungen du widerstehst. Er wird dich darin unterstützen, treu zu bleiben. Vertraue fest darauf, dass er dir durch seinen heiligen Geist die nötige Kraft geben kann (Luk. 11:11-13). Mit Jehovas Hilfe kannst du Jesus ständig folgen.
WIE WÜRDEST DU ANTWORTEN?
-
Was bedeutet es, „Tag für Tag seinen Marterpfahl“ zu tragen?
-
Wie kannst du Jesus nach deiner Taufe „ständig folgen“?
-
Warum hilft es dir, treu zu bleiben, wenn du über dein Hingabegebet nachdenkst?
LIED 89 Glücklich ist, wer hört und danach lebt
DER WACHTTURM (STUDIENAUSGABE)