Wagen und eine Krone beschützen dich
„Es wird geschehen — wenn ihr auch wirklich auf die Stimme Jehovas, eures Gottes, hört“ (SACH. 6:15, New World Translation, 2013)
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1, 2. In welcher Situation befanden sich die Juden in Jerusalem, nachdem Sacharja die siebte Vision gesehen hatte?
NACH Sacharjas siebter Vision hatte der Prophet viel zum Nachdenken. Jehovas Zusicherung, unehrliche Menschen zu bestrafen, gab Sacharja sicher viel Kraft. Aber noch war nichts geschehen. Es gab nach wie vor Unehrlichkeit und anderes Unrecht. Und der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem war noch lange nicht abgeschlossen. Wie konnten die Juden den Auftrag, den sie von Gott erhalten hatten, nur so schnell aufgeben? Waren sie nur in ihr Heimatland zurückgekehrt, um eigenen Interessen nachzugehen?
2 Sacharja wusste, dass die Juden, die nach Jerusalem zurückgekehrt waren, einen starken Glauben besaßen. Immerhin hatten alle, deren „Geist der wahre Gott erweckt hatte“, die Sicherheit aufgegeben, die ihnen ihr Zuhause und ihre Arbeit boten (Esra 1:2, 3, 5). Sie hatten ihre vertraute Umgebung verlassen und waren an einen Ort gezogen, der den meisten völlig fremd war. Wäre ihnen der Wiederaufbau des Tempels Jehovas nicht wichtig gewesen, hätten sie die beschwerlichen rund 1 600 Kilometer durch eine raue Gegend nicht auf sich genommen.
3, 4. Welche Schwierigkeiten mussten die heimkehrenden Juden bewältigen?
3 Überlegen wir einmal, was die Juden während der Reise wohl beschäftigt hat. Bestimmt haben sie sich ausgemalt, wie ihr neues Zuhause sein würde. Ihnen war schon einiges über das einst so wunderschöne Jerusalem erzählt worden. Die ältesten Rückkehrer hatten den herrlichen Tempel mit eigenen Augen gesehen (Esra 3:12). Stell dir vor, du wärst mit ihnen gereist. Wie hättest du dich bei der Ankunft in deinem neuen Zuhause gefühlt? Wärst du wegen der überwucherten Ruinen Jerusalems traurig gewesen? Wo früher in den Mauern Tore und Türme waren, klafften jetzt große Lücken. Hätte dich der Anblick an die breiten Doppelmauern Babylons erinnert? Die Juden ließen sich von alldem nicht entmutigen. Schließlich hatten sie auf ihrer langen Heimreise schon die schützende Hand Jehovas verspürt. Sofort errichteten sie dort, wo früher der Tempel war, einen Altar und brachten Jehova täglich Opfer dar (Esra 3:1, 2). Es schien, als könnte nichts ihre Begeisterung trüben.
4 Doch da waren nicht nur die Arbeiten am Tempel. Die Israeliten mussten auch Städte und Häuser wieder aufbauen, Felder bestellen und ihre Familien ernähren (Esra 2:70). Wie sollten sie all das schaffen? Und dann stellten sich ihnen auch noch erbitterte Feinde in den Weg. Anfänglich boten die Israeliten ihren Gegnern noch die Stirn, doch 15 Jahre Gegnerschaft hinterließen ihre Spuren (Esra 4:1-4). 522 v. u. Z. kam dann der vernichtende Schlag: Der König von Persien verbot die Bauarbeiten in Jerusalem. Die Zukunft der Stadt schien ungewiss (Esra 4:21-24).
5. Wie half Jehova seinem entmutigten Volk?
5 Jehova wusste, was sein Volk benötigte. Er ließ Sacharja eine letzte Vision sehen. Darin sicherte er den Juden zu, dass er sie für alles, was sie getan hatten, liebte und schätzte. Außerdem würde er sie beschützen, wenn sie sich wieder an die Arbeit machten, die er ihnen aufgetragen hatte. Über den Wiederaufbau des Tempels sagte Jehova: „Es wird geschehen — wenn ihr auch wirklich auf die Stimme Jehovas, eures Gottes, hört“ (Sach. 6:15, NW, 2013 Edition).
STREITKRÄFTE IM HIMMEL
6. (a) Wie beginnt die achte Vision Sacharjas? (Siehe Anfangsbild.) (b) Warum haben die Pferde verschiedene Farben?
6 Die letzte der acht Visionen Sacharjas ist vielleicht die glaubensstärkendste. (Lies Sacharja 6:1-3.) Stell dir die Szene vor: Vier Pferdegespanne stürmen zwischen zwei Kupferbergen hervor. Die Wagen, offensichtlich Streitwagen, werden von Pferden gezogen, die unterschiedliche Farben haben. Das macht es leichter, die Gespanne voneinander zu unterscheiden. „Was hat das zu bedeuten?“, fragt Sacharja sinngemäß (Sach. 6:4). Das wollen auch wir wissen, denn die Vision betrifft uns persönlich.
Auch heute schützt und stärkt Jehova sein Volk durch Engel
7, 8. (a) Was stellen die beiden Berge dar? (b) Warum sind die Berge aus Kupfer?
7 Berge stehen in der Bibel manchmal für Königreiche oder Regierungen. Die von Sacharja erwähnten Berge erinnern an die zwei Berge aus der Prophezeiung Daniels. Der eine steht für Jehovas universelle und ewige Herrschaft, der andere für das messianische Königreich (Dan. 2:35, 45). Jesus wurde im Herbst 1914 als König eingesetzt. Seither spielen beide Berge eine besondere Rolle bei der Verwirklichung von Gottes Vorsatz auf der Erde.
8 Warum sind die Berge aus Kupfer? Kupfer ist sehr wertvoll. Jehova ordnete an, dieses glänzende Metall beim Bau der Stiftshütte und später auch beim Tempelbau zu verwenden (2. Mo. 27:1-3; 1. Kö. 7:13-16). Das Kupfer der Berge ist ein passendes Bild für den überragenden Wert der universellen Souveränität Jehovas und des messianischen Königreiches. Beides wird der Menschheit Schutz und Sicherheit bringen.
9. Wer sind die Wagenlenker, und was ist ihr Auftrag?
9 Jetzt aber zurück zu den Wagen. Wofür stehen die Wagenlenker mit ihren Wagen? Sie stehen für Engel, wahrscheinlich für Scharen von Engeln. (Lies Sacharja 6:5-8.) Sie gehen von „dem Herrn der ganzen Erde“ aus und haben einen besonderen Auftrag. Welchen? Sie werden in bestimmte Gebiete gesandt, um Jehovas Volk zu beschützen — besonders vor Babylon, „dem Land des Nordens“. Jehova würde nie wieder zulassen, dass Babylon sein Volk versklavt. Das muss die Arbeiter, die am Tempel bauten, sehr beruhigt haben. Sie brauchten den Widerstand ihrer Feinde nicht mehr zu fürchten.
10. Wovon können wir überzeugt sein, wenn wir an Sacharjas Vision denken?
10 Auch heute beschützt und stärkt Jehova der Heerscharen sein Volk durch seine Engel (Mal. 3:6; Heb. 1:7, 14). Im Jahr 1919 wurde das geistige Israel aus der Gefangenschaft Groß-Babylons befreit. Seither hat sich die wahre Anbetung trotz anhaltenden Widerstands immer weiter ausgebreitet (Offb. 18:4). Da wir den Schutz von Engeln haben, müssen wir nicht befürchten, dass Jehovas Organisation noch einmal geistig unterdrückt wird (Ps. 34:7). Wir können darauf vertrauen, dass Gottes Volk überall auf der Erde weiter geistig wächst. Die Vision Sacharjas zeigt unmissverständlich: Im Schutz der beiden Berge sind wir sicher.
11. Warum brauchen wir vor dem bevorstehenden Angriff auf Gottes Volk keine Angst zu haben?
11 Schon sehr bald werden sich die politischen Mächte von Satans Welt zusammentun, um Gottes Volk zu vernichten (Hes. 38:2, 10-12; Dan. 11:40, 44, 45; Offb. 19:19). In der Prophezeiung Hesekiels wird von diesen Mächten gesagt, sie würden das Land wie mit Wolken bedecken und auf Pferden reitend in ihrer Wut gegen uns heraufziehen (Hes. 38:15, 16). * Müssen wir Angst davor haben? Nein! Wir haben eine Streitmacht auf unserer Seite. In diesem kritischen Moment der großen Drangsal wird Jehovas Heer von Engeln sein Volk beschützen und alle vernichten, die sich der Souveränität Jehovas widersetzen (2. Thes. 1:7, 8). Was für ein denkwürdiger Tag das sein wird! Doch wer wird die Streitkräfte Jehovas anführen?
JEHOVA KRÖNT SEINEN KÖNIG UND PRIESTER
12, 13. (a) Wozu wurde Sacharja aufgefordert? (b) Woher wissen wir, dass „Spross“ prophetisch auf Jesus hinweist?
12 Die acht Visionen hatte nur Sacharja gesehen. Jetzt tat er etwas, was andere sehen konnten. Er nahm an einer prophetischen Handlung teil, die die Arbeiter am Tempel ermutigen sollte. (Lies Sacharja 6:9-12.) Sacharja wurde aufgefordert, von Heldai, Tobija und Jedaja, die erst kürzlich aus Babylon zurückgekehrt waren, Silber und Gold entgegenzunehmen und daraus „eine prächtige Krone“ zu machen (Sach. 6:11). Sollte Sacharja diese Krone dem Statthalter Serubbabel aufsetzen, der aus dem Stamm Juda kam und ein Nachkomme Davids war? Nein. Er sollte den Hohen Priester Josua krönen, was bestimmt für Verwunderung sorgte.
13 Wurde Josua dadurch zum König? Nein, denn er stammte nicht aus der königlichen Linie Davids und kam deshalb als König nicht infrage. Josuas Krönung war prophetisch. Sie deutete auf einen ewigen König und Priester hin, der Spross genannt würde. Wie die Bibel deutlich erkennen lässt, ist damit Jesus Christus gemeint (Jes. 11:1; Mat. 2:23, Fn.).
14. Was unternimmt Jesus in seiner Rolle als König und Hoher Priester?
14 Als König und Hoher Priester führt Jesus die himmlischen Streitkräfte Jehovas an. Er tut alles dafür, dass Gottes Volk als Ganzes inmitten der feindseligen Welt sicher ist (Jer. 23:5, 6). In naher Zukunft wird er die Nationen besiegen und dadurch die Souveränität Gottes unterstützen und Jehovas Volk verteidigen (Offb. 17:12-14; 19:11, 14, 15). Doch zuvor muss Christus noch ein wichtiges Werk zu Ende bringen.
ER „WIRD DEN TEMPEL JEHOVAS BAUEN“
15, 16. (a) Wie wurde die Christenversammlung in der Neuzeit wiederhergestellt und geläutert, und von wem? (b) Was erwartet uns am Ende der Tausendjahrherrschaft Christi?
15 Jesus sollte neben seiner Aufgabe als König und Hoher Priester auch „den Tempel Jehovas bauen“. (Lies Sacharja 6:13.) Was gehörte in neuerer Zeit zur Bautätigkeit Jesu? 1919 befreite er wahre Anbeter aus Groß-Babylon und stellte die Christenversammlung wieder her. Er setzte den „treuen und verständigen Sklaven“ ein und übertrug ihm die Leitung des Werkes im irdischen Vorhof des großen geistigen Tempels (Mat. 24:45). Außerdem läuterte Jesus das Volk Gottes und half ihm, Gott auf reine Weise anzubeten (Mal. 3:1-3).
16 Während Christi Tausendjahrherrschaft wird er zusammen mit den 144 000, die an seiner Seite Könige und Priester sind, treue Menschen zur Vollkommenheit bringen. Es wird dann nur noch wahre Anbeter geben. Die wahre Anbetung wird endlich vollständig wiederhergestellt sein!
DEIN ANTEIL AM BAUPROJEKT
17. Was sicherte Jehova den Juden zu, und wie reagierten sie darauf?
17 Wie berührte die Juden die Botschaft Sacharjas? Jehova hatte ihnen seine Hilfe und seinen Schutz für ihre Arbeit zugesichert. Der Tempel würde fertiggestellt werden. Das zu wissen gab ihnen Hoffnung. Aber wie könnten so wenige so viel Arbeit bewältigen? Was Sacharja dann sagte, räumte jegliche Zweifel und Ängste aus. Wie Gott ankündigte, würden zusätzlich zu treuen Helfern wie Heldai, Tobija und Jedaja viele andere „kommen und tatsächlich am Tempel Jehovas bauen“. (Lies Sacharja 6:15.) Die Juden waren sich der Unterstützung Jehovas sicher und machten sich trotz des Verbots umgehend ans Werk. Bald darauf ließ er das Bauverbot aufheben, das ihnen wie ein „großer Berg“ vorgekommen war. 515 v. u. Z. war der Tempel fertiggestellt (Esra 6:22; Sach. 4:6, 7). Die Worte Jehovas weisen aber auf weit größere Dinge in unserer Zeit hin.
18. Wie erfüllt sich Sacharja 6:15 heute?
18 Heute beten Millionen den wahren Gott an. Von ganzem Herzen geben sie ihren Beitrag für Jehovas großen geistigen Tempel. Sie setzen ihre „wertvollen Dinge“ ein, wie ihre Zeit, Kraft und Mittel (Spr. 3:9). Woher wissen wir, dass Jehova diese loyale Unterstützung schätzt? Denken wir an Heldai, Tobija und Jedaja, die Sacharja die Materialien gaben, um die Krone anzufertigen. Sie diente „zum Gedenken“ und erinnerte an ihren Beitrag zur wahren Anbetung (Sach. 6:14). Ebenso wird Jehova unseren Einsatz und unsere Liebe für ihn niemals vergessen (Heb. 6:10).
19. Wozu sollten uns die Visionen Sacharjas bewegen?
19 Alles, was in den heutigen letzten Tagen für die wahre Anbetung erreicht worden ist, beweist deutlich den Segen Jehovas und die Führung Christi. Wir gehören zu einer stabilen und sicheren Organisation, die ewig bestehen wird. Was sich Jehova in Bezug auf die wahre Anbetung vorgenommen hat, „wird geschehen“. Höre „auf die Stimme Jehovas“ und schätze deinen Platz in seinem Volk. So bleibst du unter dem Schutz unseres Königs und Hohen Priesters und der himmlischen Wagenlenker. Wenn du die wahre Anbetung bestmöglich unterstützt, beschützt dich Jehova der Heerscharen — in der verbleibenden Zeit des heutigen Weltsystems und in alle Ewigkeit!
^ Abs. 11 Siehe „Fragen von Lesern“ im Wachtturm vom 15. Mai 2015, Seite 29, 30.
DER WACHTTURM (STUDIENAUSGABE)