Lass deine Hände nicht erschlaffen
„Mögen deine Hände nicht erschlaffen“ (ZEPH. 3:16)
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1, 2. (a) Was macht heute vielen zu schaffen, und wie wirkt sich das aus? (b) Welche Zusicherung finden wir in Jesaja 41:10, 13?
EINE Schwester, die im allgemeinen Pionierdienst steht und mit einem Ältesten verheiratet ist, erzählt: „Trotz guter geistiger Gewohnheiten setzen mir seit Jahren Ängste zu. Sie rauben mir den Schlaf, machen mich krank und beeinflussen auch, wie ich mit anderen umgehe. Manchmal würde ich am liebsten alles hinwerfen und mich irgendwo verkriechen.“
2 Kannst du diese Gefühle nachvollziehen? Satans Welt erzeugt einen enormen Druck, der in einem Ängste und Sorgen auslösen kann, die stark belasten. Sie können wie ein Anker sein, der am Grund festsitzt und das Boot nicht vorwärtskommen lässt (Spr. 12:25). Was könnte solche Gefühle auslösen? Vielleicht versuchst du, den Tod eines lieben Menschen zu verarbeiten, gegen eine schwere Krankheit anzukämpfen, in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten für deine Familie zu sorgen oder mit Widerstand fertigzuwerden. So etwas könnte dich emotional belasten und mit der Zeit auslaugen, ja dir sogar deine Freude nehmen. Doch du kannst sicher sein, dass Jehova dir gern eine helfende Hand reicht. (Lies Jesaja 41:10, 13.)
3, 4. (a) Wie wird das Wort „Hände“ in der Bibel gebraucht? (b) Was könnte dazu führen, dass du deine Hände sinken lässt?
3 Um bestimmte Persönlichkeitsmerkmale oder Handlungen zu veranschaulichen, gebraucht die Bibel oft Teile des menschlichen Körpers. Allein die Hand wird Hunderte Male erwähnt. Jemandes Hände zu stärken kann bedeuten, ihn zu ermuntern, ihn in etwas zu bestärken oder auch innerlich aufzubauen, um etwas anzupacken (1. Sam. 23:16; Esra 1:6). Es kann einschließen, dem Betreffenden zu einem positiven, hoffnungsvollen Blick in die Zukunft zu verhelfen.
4 Die Wendung „die Hände sinken lassen“ wurde manchmal gebraucht, um jemand zu beschreiben, der entmutigt, niedergeschlagen oder hoffnungslos ist (2. Chr. 15:7; Heb. 12:12). In so einer Situation könnte man geneigt sein aufzugeben. Was kann dir neuen Mut geben, wenn du unter großen Belastungen stehst oder körperlich, emotional oder sogar geistig entkräftet bist? Was wird dir guttun und dir helfen aufzutanken, damit du stark bleiben und freudig sein kannst?
JEHOVAS HAND IST NICHT ZU KURZ, UM ZU RETTEN
5. (a) Was sollten wir tun, wenn Probleme auftreten? (b) Was werden wir nun besprechen?
5 Lies Zephanja 3:16, 17. Statt aus Furcht oder Entmutigung zurückzuweichen — also unsere Hände sinken zu lassen —, folgen wir der Einladung unseres fürsorglichen Vaters Jehova, unsere Sorgen auf ihn zu werfen (1. Pet. 5:7). Wir nehmen uns die Worte Gottes zu Herzen, der zu den Israeliten sagte, seine Hand sei nicht zu kurz, seine loyalen Diener zu retten (Jes. 59:1). Betrachten wir nun drei bemerkenswerte biblische Beispiele, die uns Mut machen. Sie verdeutlichen Jehovas Wunsch und Fähigkeit, seine Diener zu stärken, damit sie seinen Willen trotz scheinbar unüberwindbarer Hindernisse tun können.
6, 7. Welche Lehren können wir aus dem Sieg der Israeliten über die Amalekiter ziehen?
6 Kurz nachdem die Israeliten durch Gottes mächtige Hand aus der ägyptischen Sklaverei befreit worden waren, wurden sie von den Amalekitern angegriffen. Auf Moses Anweisung hin führte der mutige Josua die Israeliten in die Schlacht. Moses ging währenddessen mit Aaron und Hur auf einen Hügel, von dem aus sie das Schlachtfeld überblicken konnten. Liefen diese drei Männer aus Angst davon? Ganz im Gegenteil!
7 Moses setzte einen Plan um, der sich als Schlüssel zum Erfolg erwies. Er hielt seine Hände und den Stab des wahren Gottes in Richtung Himmel gestreckt. Solange er das tat, stärkte Jehova die Hände der Israeliten, erfolgreich gegen die Amalekiter zu kämpfen. Als Moses’ Hände aber schwer wurden und sanken, bekamen die Amalekiter die Oberhand. Aaron und Hur handelten entschlossen. Sie nahmen „einen Stein und legten ihn unter . . . [Moses], und er setzte sich darauf; und Aaron und Hur stützten seine Hände, einer auf dieser Seite und der andere auf jener Seite, sodass seine Hände fest blieben, bis die Sonne unterging“. Es war Gottes mächtige Hand, die es den Israeliten ermöglichte, die Schlacht zu gewinnen (2. Mo. 17:8-13).
8. (a) Wie reagierte Asa, als die Äthiopier Juda bedrohten? (b) Wie können wir uns wie Asa auf Gott verlassen?
8 Auch in den Tagen von König Asa bewies Jehova, dass seine Hand nicht zu kurz ist. Asa sah sich der größten Armee gegenüber, von der die Bibel berichtet: die des Äthiopiers Serach. Sie umfasste eine Million erfahrene Krieger und war somit fast doppelt so groß wie die Armee Asas. Wie leicht hätte er aus Angst seine Hände erschlaffen lassen und sich geschlagen geben können. Doch stattdessen wandte er sich sofort an Jehova. Aus militärischer Sicht schien es unmöglich, die Äthiopier zu überwältigen, aber bei Gott „sind alle Dinge möglich“ (Mat. 19:26). Gott bewies seine große Macht und „bereitete . . . den Äthiopiern vor Asa . . . eine Niederlage“, dessen „Herz ungeteilt mit Jehova war alle seine Tage“ (2. Chr. 14:8-13; 1. Kö. 15:14).
9. (a) Was hielt Nehemia nicht davon ab, die Mauern Jerusalems wieder aufzubauen? (b) Wie reagierte Jehova auf Nehemias Gebet?
9 Stellen wir uns vor, wie sich Nehemia gefühlt haben muss, als er nach Jerusalem ging. Die Stadt war kaum geschützt und seine Landsleute waren sehr entmutigt. Ausländische Gegner wollten die Juden vom Wiederaufbau der Mauern Jerusalems abhalten und bedrohten sie, sodass sie ihre Hände erschlaffen ließen. War Nehemia wegen dieser Umstände auch entmutigt und ließ seine Hände erschlaffen? Nein! Genau wie für Moses, Asa und andere treue Diener Jehovas war es für Nehemia schon eine Gewohnheit, sich im Gebet auf Jehova zu stützen. Das tat er auch jetzt. Während sich die Juden vor unüberwindbaren Hindernissen sahen, bekam Nehemia von Jehova auf seine aufrichtige Bitte um Hilfe eine Antwort. Durch seine „große Macht“ und seine „starke Hand“ stärkte Gott die erschlafften Hände der Juden. (Lies Nehemia 1:10; 2:17-20; 6:9.) Glauben wir, dass Jehova auch heute seine „große Macht“ und seine „starke Hand“ gebraucht, um seine Diener zu stärken?
JEHOVA WIRD DEINE HÄNDE STÄRKEN
10, 11. (a) Wie versucht Satan, unsere Hände erschlaffen zu lassen? (b) Wie stärkt Jehova uns? (c) Wie hast du schon von der theokratischen Belehrung und Schulung profitiert?
10 Eins ist sicher: Der Teufel lässt seine Hände nicht sinken in dem Versuch, unsere christlichen Aktivitäten zu unterbinden. Er gebraucht Lügen und Drohungen, die von Regierungen, Religionsvertretern oder Abtrünnigen ausgehen. Welches Ziel verfolgt er? Er möchte erreichen, dass unsere Hände im Königreichspredigtwerk erschlaffen. Doch Jehova kann und möchte uns durch seinen heiligen Geist Kraft geben (1. Chr. 29:12). Wir müssen uns unbedingt auf diesen Geist verlassen, damit wir jeder Schwierigkeit gewachsen sind, die uns Satan und sein böses System bereiten (Ps. 18:39; 1. Kor. 10:13). Wir sind dankbar für Gottes Wort, das unter dem Einfluss des heiligen Geistes entstanden ist, und für die geistige Speise, die wir jeden Monat erhalten. Bestimmt sind die Worte aus Sacharja 8:9, 13 (lies), die während des Wiederaufbaus des Tempels geäußert wurden, für uns heute sehr passend.
11 Uns stärkt auch die göttliche Belehrung, die wir in Zusammenkünften, auf Kongressen und in theokratischen Schulen erhalten. Die Schulung kann uns helfen, die richtige Einstellung zu haben, uns geistige Ziele zu setzen und den vielen christlichen Verantwortungen nachzukommen (Ps. 119:32). Nutzt du diese Belehrung bewusst, um neue Kraft zu gewinnen?
12. Was müssen wir tun, um geistig stark zu bleiben?
12 Gott half den Israeliten, die Amalekiter und die Äthiopier zu besiegen, und er gab Nehemia und seinen Zeitgenossen die Kraft, den Wiederaufbau abzuschließen. Auch uns gibt Jehova die Kraft, bei Widerstand, Gleichgültigkeit oder Ängsten stark zu bleiben, damit wir unserem Predigtauftrag nachkommen können (1. Pet. 5:10). Wir erwarten von Jehova keine Wunder. Stattdessen werden wir selbst aktiv. Dazu gehört, täglich in Gottes Wort zu lesen, uns auf die Zusammenkünfte vorzubereiten und sie zu besuchen, Herz und Sinn durch das persönliche Studium und das Familienstudium mit Gutem zu füllen und stets im Gebet auf Jehova zu vertrauen. Lassen wir uns nie wegen anderer Ziele und Beschäftigungen davon abhalten, von Jehova gestärkt und ermuntert zu werden! Sind deine Hände in einem dieser Bereiche erschlafft? Dann bitte Gott um Hilfe und erlebe, wie er durch seinen Geist „beides in . . . [dir] wirkt, das Wollen und das Handeln“ (Phil. 2:13). Was kannst du tun, um auch die Hände anderer zu stärken?
STÄRKE DIE ERSCHLAFFTEN HÄNDE ANDERER
13, 14. (a) Was stärkte einen Bruder, dessen Frau gestorben war? (b) Wie können wir andere stärken?
13 Jehova hat uns eine weltweite Bruderschaft mit lieben Brüdern geschenkt, die uns ermuntern können. Der Apostel Paulus schrieb im 1. Jahrhundert: „Richtet auf die schlaffen Hände und die matt gewordenen Knie, und schafft weiterhin gerade Bahnen für eure Füße“ (Heb. 12:12, 13). Damals wurden viele durch ihre Glaubensbrüder geistig gestärkt. Heute ist es genauso. Nachdem ein Bruder neben anderen widrigen Umständen auch noch seine Frau durch den Tod verloren hatte, sagte er: „Ich habe gelernt, dass man sich Prüfungen nicht aussuchen kann — weder wann noch wie oft sie auftreten. Das Gebet und das persönliche Studium sind für mich wie eine Rettungsweste gewesen, die meinen Kopf über Wasser hielt. Und die Unterstützung meiner Glaubensbrüder hat mich sehr getröstet. Ich habe erkannt, wie wichtig es ist, ein gutes persönliches Verhältnis zu Jehova aufzubauen, bevor Schwierigkeiten auftreten.“
14 Aaron und Hur stützten Moses’ Hände buchstäblich während einer Schlacht. Auch wir können andere unterstützen und ihnen praktisch helfen. Wem? Denen, die mit Alters- oder Gesundheitsbeschwerden, Widerstand in der Familie, Einsamkeit oder dem Verlust eines lieben Menschen zu kämpfen haben. Denken wir auch an junge Leute, die unter dem Druck stehen, sich falschem Handeln anzuschließen, oder die in dem gegenwärtigen System der Dinge „Erfolg“ suchen, sei es durch Bildung, im Beruf oder in finanzieller Hinsicht (1. Thes. 3:1-3; 5:11, 14). Achten wir auf Möglichkeiten, anderen aufrichtiges Interesse entgegenzubringen, beispielsweise im Königreichssaal, im Dienst, bei einem Essen oder wenn wir mit ihnen telefonieren.
15. Wie können sich positive Worte auf Mitchristen auswirken?
15 Nach dem beeindruckenden Sieg Asas ermunterte der Prophet Asarja ihn und sein Volk: „Und ihr, seid mutig, und lasst eure Hände nicht erschlaffen, denn es gibt eine Belohnung für eure Tätigkeit“ (2. Chr. 15:7). Diese Worte bewogen Asa, aktiv zu werden und die reine Anbetung wiederherzustellen. Auch du kannst mit positiven Worten in anderen etwas bewegen und ihnen helfen, Jehova mit ganzem Herzen zu dienen (Spr. 15:23). Und unterschätze nie die Wirkung, die deine stärkenden Kommentare in den Zusammenkünften auf andere haben können.
16. Wie können Älteste wie Nehemia die Hände ihrer Brüder stärken? Erzähle, wie Glaubensbrüder dir schon geholfen haben.
16 Mit Jehova im Rücken stärkten Nehemia und seine Gefährten ihre Hände für die Arbeit. Daraufhin stellten sie die Mauern Jerusalems in nur 52 Tagen fertig (Neh. 2:18; 6:15, 16). Nehemia hat das Werk nicht lediglich beaufsichtigt, sondern selbst mit Hand angelegt (Neh. 5:16). Heute ahmen liebevolle Älteste Nehemia nach und unterstützen theokratische Bauprojekte oder helfen bei der Reinigung und Instandhaltung ihres Königreichssaals. Im Dienst mit Glaubensbrüdern oder bei Hirtenbesuchen stärken sie auch die Hände derer, „die ängstlichen Herzens sind“. (Lies Jesaja 35:3, 4.)
LASS DEINE HÄNDE NICHT ERSCHLAFFEN
17, 18. Worauf können wir vertrauen, wenn wir mit Problemen oder Ängsten belastet sind?
17 Schulter an Schulter mit unseren Brüdern zu dienen schweißt uns zusammen. Es entstehen dauerhafte Freundschaften und wir vertiefen gegenseitig unser Vertrauen in die kommenden Segnungen unter Gottes Königreich. Dadurch, dass wir die Hände anderer stärken, helfen wir ihnen, mit entmutigenden Umständen fertigzuwerden und weiterhin optimistisch und voller Hoffnung in die Zukunft zu sehen. Anderen zu helfen stärkt aber auch uns. Es hilft uns, den Blick für das Wichtige zu bewahren und Gottes zukünftige Segnungen deutlich vor Augen zu haben.
18 Wenn wir sehen, wie er seine treuen Diener bei verschiedenen Gelegenheiten unterstützt und beschützt hat, stärkt das unseren Glauben und vertieft unser Vertrauen in Jehova. Lassen wir unsere Hände unter Druck oder bei Problemen nicht erschlaffen! Ergreifen wir stattdessen Jehovas mächtige Hand im Gebet und erlauben wir ihm, uns zu stärken und uns zu Königreichssegnungen zu führen (Psalm 73:23, 24).
DER WACHTTURM (STUDIENAUSGABE)