Richter 16:1-31

  • Simson in Gasa (1-3)

  • Simson und Delila (4-22)

  • Simsons Rache und Tod (23-31)

16  Einmal ging Simson nach Gạsa. Dort sah er eine Prostituierte und ging zu ihr hinein.  Als man den Bewohnern von Gạsa berichtete: „Simson ist hier“, umstellten sie ihn und lauerten ihm die Nacht über im Stadttor auf. Sie verhielten sich die ganze Nacht ruhig. „Wenn es hell wird, töten wir ihn“, sagten sie sich.  Simson blieb jedoch nur bis Mitternacht dort liegen. Dann stand er auf, packte die Flügel des Stadttors und die beiden Seitenpfosten und riss sie mitsamt dem Riegel heraus. Er hob sie auf die Schultern und trug sie auf den Gipfel des Berges gegenüber von Hẹbron.  Danach verliebte er sich in eine Frau im Tal* Sọrek. Sie hieß Delịla.+  Die Fürsten der Philịster gingen zu ihr und sagten: „Überliste* ihn+ und finde heraus, woher er so viel Kraft hat und wie wir ihn überwältigen und fesseln und in unsere Gewalt bringen können. Dafür bekommst du von jedem von uns 1 100 Silberstücke.“  Delịla sagte später zu Simson: „Bitte verrate mir, woher du so viel Kraft hast und womit man dich fesseln und bezwingen kann.“  Simson antwortete: „Wenn man mich mit sieben frischen Bogensehnen fesselt, die nicht ausgetrocknet sind, werde ich so schwach wie jeder andere Mensch.“  Da brachten die Philịsterfürsten Delịla sieben frische, nicht ausgetrocknete Bogensehnen, und sie fesselte ihn damit.  Nachdem sich einige in der Innenkammer auf die Lauer gelegt hatten, rief Delịla ihm zu: „Simson, die Philịster sind da!“ Darauf riss er die Bogensehnen auseinander. Sie lösten sich auf wie Flachsfäden* im Feuer.+ Woher seine Kraft kam, blieb jedoch ein Geheimnis. 10  Delịla sagte dann zu Simson: „Du hast mich hereingelegt* und mich belogen! Jetzt sag mir doch, womit man dich fesseln kann.“ 11  Er antwortete: „Wenn man mich mit neuen, unbenutzten Stricken fesselt, werde ich so schwach wie jeder andere Mensch.“ 12  Also nahm Delịla neue Stricke, fesselte ihn damit und rief: „Simson, die Philịster sind da!“ (Die ganze Zeit lagen Männer in der Innenkammer auf der Lauer.) Da riss er die Stricke von seinen Armen, als wären es Fäden.+ 13  Darauf sagte Delịla zu Simson: „Bis jetzt hast du mich hereingelegt und mich belogen.+ Sag mir, womit man dich fesseln kann.“ Er antwortete: „Wenn du die sieben Zöpfe auf meinem Kopf mit den Kettfäden im Webstuhl verwebst.“ 14  Also steckte sie seine Zöpfe mit einem Webepflock fest und rief ihm zu: „Simson, die Philịster sind da!“ Da wachte er auf und riss den Pflock mit den Kettfäden heraus. 15  „Wie kannst du sagen: ‚Ich liebe dich‘,+ wenn mir dein Herz nicht gehört?“, warf sie ihm vor. „Drei Mal hast du mich jetzt hereingelegt und mir nicht verraten, woher deine große Kraft kommt.“+ 16  Weil sie ihm Tag für Tag zusetzte und Druck auf ihn ausübte, konnte er es nicht mehr ertragen*.+ 17  Schließlich öffnete er ihr sein Herz und sagte: „An meinen Kopf ist nie ein Schermesser gekommen. Ich bin nämlich seit meiner Geburt* ein Nasirạ̈er Gottes.+ Wenn meine Haare abgeschnitten werden*, verlässt mich meine Kraft, und ich werde so schwach wie alle anderen.“ 18  Als Delịla merkte, dass er ihr sein Herz geöffnet hatte, ließ sie den Philịsterfürsten sofort ausrichten:+ „Kommt herauf! Diesmal hat er mir sein Herz geöffnet.“ Da kamen sie zu ihr und brachten das Geld mit. 19  Sie ließ Simson auf ihren Knien einschlafen und rief dann einen Mann, damit er ihm seine sieben Zöpfe abschnitt. Von da an hatte sie Gewalt über ihn, weil ihn seine Kraft verließ. 20  Wieder rief sie: „Simson, die Philịster sind da!“ Er wachte auf und sagte sich: „Ich werde mich wie die anderen Male befreien+ und entkommen.“ Doch ihm war nicht bewusst, dass Jehova ihn verlassen hatte. 21  Da packten ihn die Philịster und bohrten ihm die Augen aus. Sie brachten ihn nach Gạsa hinunter und fesselten ihn mit zwei kupfernen Ketten. Er musste dann im Gefängnis Getreide mahlen. 22  Die Haare auf seinem Kopf, die man ihm abgeschnitten+ hatte, fingen jedoch wieder an zu wachsen. 23  Eines Tages versammelten sich die Philịsterfürsten, um ihrem Gott Dạgon+ ein großes Opfer darzubringen und zu feiern. Sie sagten: „Unser Gott hat unseren Feind Simson in unsere Hand gegeben!“ 24  Als die Leute ihn* sahen, priesen sie ihren Gott: „Unser Gott hat unseren Feind in unsere Hand gegeben — den, der unser Land verwüstet+ und so viele von uns getötet hat.“+ 25  Weil sie in guter Stimmung waren, verlangten sie: „Ruft Simson, wir wollen ein bisschen Spaß haben.“ Da riefen sie Simson aus dem Gefängnis, damit er sie unterhielt. Man stellte ihn zwischen die Säulen. 26  Simson sagte zu dem Jungen, der ihn an der Hand hielt: „Lass mich die Säulen anfassen, die das Haus stützen, damit ich mich dort anlehnen kann.“ 27  (Übrigens war das Haus voller Männer und Frauen. Alle Philịsterfürsten waren da, und vom Dach aus sahen etwa 3 000 Männer und Frauen zu, wie man sich über Simson lustig machte.) 28  Simson+ rief nun zu Jehova: „Souveräner Herr Jehova, erinnere dich bitte an mich. Gib mir bitte nur noch dieses eine Mal Kraft,+ o Gott, damit ich mich an den Philịstern für eines meiner beiden Augen rächen kann.“+ 29  Dann fasste Simson die beiden Mittelsäulen an, die das Haus stützten, — die eine mit der rechten und die andere mit der linken Hand — und stemmte sich dagegen. 30  Er rief aus: „Lass mich* mit den Philịstern sterben!“ Dann drückte er mit aller Kraft gegen die Säulen, und das Haus fiel auf die Fürsten und alle anderen, die im Haus waren.+ So tötete Simson bei seinem Tod mehr als in seinem ganzen Leben.+ 31  Später kamen seine Brüder und die ganze Familie seines Vaters, um ihn zu holen. Sie brachten ihn hinauf und begruben ihn zwischen Zọra+ und Ẹschtaol im Grab seines Vaters Manọach.+ Simson war 20 Jahre lang Richter in Israel gewesen.+

Fußnoten

Oder „Wadi“.
Oder „Überrede“.
Oder „Werg“.
Oder „dein Spiel mit mir getrieben“.
Oder „wurde seine Seele ungeduldig bis zum Sterben“.
Oder „ich geschoren werde“.
Wtl. „vom Leib meiner Mutter an“.
Bezieht sich offensichtlich auf den Götzen.
Oder „meine Seele“.